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Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen

Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen

Titel: Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth M. Fuchs
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ihm irritiert nach.
    Inzwischen hatte sich ihm ein Moosmädchen genähert. Sie schaute ihn geradezu ehrfurchtsvoll an (16) . 
    „Du kannst so wundervoll sprechen“, hauchte sie.
    „Ach, das war doch gar nichts“, winkte Graldo ab, während ihm die Brust schwoll.
    „Wenn du willst, spreche ich noch ein bisschen mehr“, schlug er gönnerhaft vor.
    „Ach ja, bitte!“ Die Kleine errötete vor Freude.
    Großmütig fasste Graldo sie am Ellbogen und spazierte mit ihr davon.
    Bordeker wandte sich wieder den Leuten um ihn herum zu: „Das ganze Land ist in Gefahr“, er nickte Tiedel freundlich zu. „Sagtest du nicht gerade auch etwas über den Vollmond?“
    „Ja! Einer dieser komischen Leute mit den spitzen Zähnen sagte, sie müssten auf Vollmond warten!“
    „Dann ist die Gefahr vielleicht noch gar nicht so groß“, warf Floritzl ein.
    „Vollmond ist schon in einer Woche.“
    „Oh. Da hab ich mich wohl gerade verrechnet ...“
    „Wir müssen zum Zauberer!“
    Alle Augen wandten sich Lumiggl zu.
    „Klar, gehen wir mal schnell bei ihm vorbei“, meinte Bordeker trocken. Doch dann schüttelte er ernst den Kopf. „Wie stellst du dir das vor? Wer weiß, ob es ihn überhaupt gibt!“
    „Aber Lumiggl“, wandte nun auch Andrak geduldig ein, „der Zauberer ist nur eine Legende.“
    „Ist er nicht! In den alten Balladen ist ganz eindeutig von ihm die Rede. Und es heißt auch darin, dass er zurückkommen wird, wenn das Land erneut in Gefahr ist.“
    „Da haben wir's ja schon“, hakte Bordeker nach. „Warum ist er denn dann noch nicht da, wenn es ihn wirklich gibt? Eine noch größere Gefahr für das Land als die roten Drachen dürfte es kaum geben.“ 
    „Ja eben, man muss ihm sagen, dass da eine Gefahr ist.“
    „Wenn er so ein großer Zauberer ist, müsste er doch längst wissen, was los ist“, gab Floritzl zu Bedenken.
    „Blödsinn, woher denn?“
    „Lumiggl, deinen Eifer in allen Ehren“, versuchte es Andrak erneut. „Aber die alten Balladen sind nicht immer wörtlich zu nehmen. Es muss nicht unbedingt alles wahr sein, was darin behauptet wird.“
    „Doch! Es ist alles wahr“, Lumiggl traten vor Empörung Tränen in die Augen und seine Ohren waren feuerrot. „Was darin über meinen Urgroßvater gesagt wird, stimmt ja auch.“
    „Im Laufe der Zeit wird viel verklärt und ausgeschmückt in solchen Legenden.“
    „Nein, es war genau so, wie es darin beschrieben wird. Die Balladen wurden von Leuten geschrieben, die selbst dabei waren und nichts wurde dazu gelogen. Das weiß ich genau.“
    „Ich meinte ja auch nicht direkt Lügen, sondern ...“
    „Mein Urgroßvater war ein großer Held und hat alles so gemacht, wie es von ihm berichtet wird. Und genauso sicher gibt es auch den großen Zauberer.“
    „Wenn es ihn gibt, dann weiß keiner, wo er ist“, warf Bordeker ein.
    „Dann geh ich ihn eben suchen!“ Schon marschierte Lumiggl Richtung Höhlenausgang.
    „Toll! Warte, ich komm mit!“ Begeistert lief Tiedel hinter ihm her. „Ich kann dich führen! Du kennst Dich doch gar nicht aus!“
    Floritzl war empört. Was dachte sich dieser Wombling bloß, irgendwelchen Märchengestalten nachzujagen. Und das auch noch, wenn sie bei einem Drachen zu Gast waren, wie peinlich! Der Elf hatte die Liebe seines Freundes zu den Legenden nie verstanden. Für ihn waren es einfach nur alte Geschichten. Und wenn Andrak sagte, es gäbe keinen Zauberer, dann gab es eben keinen. Wütend sprang er auf und schrie Lumiggl und Tiedel nach: „Na toll! Ein Kind und ein Verrückter!“
    Lumiggl blieb abrupt stehen. Mit hochroten Ohren wandte er sich um.
    „Du dämlicher Elf!“, rief er. „Du bist ja nur zu feige!“
    „Frechheit!“ Floritzl versuchte aufzuflattern um auf den Wombling loszugehen, musste aber feststellen, dass seine Flügel den Dienst versagten. Als ob Lumiggl nur auf so eine Gelegenheit gewartet hatte, stürmte er auf den Elf los, der erschrocken zurückwich.
    „Das reicht jetzt!“ Bordeker stellte sich entschlossen dazwischen. „Das ist weder die Zeit noch der Ort für kindische Streitereien!“
    „Kindisch!“ japste Floritzl.
    „Es gibt ihn, den Zauberer!“ rief Lumiggl. „Und der da ...“ er deutete auf Floritzl, aber Bordeker schenkte beiden einen durchdringenden Blick, als seien sie nur zwei dumme kleine Jungen. Betreten senkten sie die Köpfe.
    Auch Tiedel kehrte zum Drachen zurück. Er war enttäuscht, denn er stellte sich so eine Suche recht abenteuerlich vor. Ein Wombling, der den

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