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Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen

Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen

Titel: Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth M. Fuchs
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Lumiggl.
    Mit einem „Nie darf ich was“ aber sonst friedlich steckte Floritzl seine Flöte wieder weg.
    Schließlich standen weniger als ein Dutzend Moosleute, ausschließlich Männer, um Derringel herum. Derringel sah sich mehrfach um, ob nicht noch ein paar kämen. Dass es so wenige waren, verunsicherte ihn nicht wenig. Schließlich hob er trotzig den Kopf, warf noch einen finsteren Blick auf seinen Sohn, der seinerseits so vertieft in sein Spiel mit Tiedel und den Pferden war, dass er es gar nicht bemerkte, und rief: „Wir verlassen Euch. Natürlich hoffen wir, dass Euch nichts geschieht und dass wir uns bald wiedersehen ...“
    „Spar Dir die Rede“, unterbrach ihn der Drache. „Ihr macht einen Fehler und ihr wisst es, aber scheinbar muss er gemacht werden. Also geht.“
    Derringel wollte etwas erwidern, aber der Drache hob würdevoll den Kopf und blickte über ihn hinweg, als sei er nur ein Stäubchen auf dem Boden. Grollend winkte Derringel seinen Männern, ihm zu folgen. Ohne ein weiteres Wort verließen sie die Höhle.
    „So ein Dummkopf“, schimpfte Floritzl. Dann sah er erschrocken zum Drachen empor, denn ein dicker Tropfen war neben ihm auf den Boden geklatscht. Andrak, der große weiße Drache, der Herr des Berges, weinte.
    Lumiggl und Floritzl saßen still und betreten da. Endlich brach Lumiggl das Schweigen: „Und was ist jetzt mit dem Zauberer?“
    „Was soll damit sein?“, murmelte Andrak geistesabwesend. Doch dann riss er sich zusammen und fuhr dann lauter fort. „Stimmt ja, wir müssen uns um unsere Verteidigung kümmern.“ 
    „Gute Idee!“
    „Wir müssen den Zauberer suchen“, redete Lumiggl dazwischen.
    „Zuallererst müssen wir das Dorf schützen“, widersprach Andrak sanft.
    „Aber es sind doch alle in Tharsya in Gefahr! Und die anderen wissen es noch nicht einmal! Die Roten werden alles vernichten und, und ... sie werden auch in unser Dorf jenseits des Flusses kommen ...“ Lumiggl schluckte, „... zu Milvola. Die Elfen dort werden vielleicht auch alpträumen, aber ob sie das deuten können ...?“
    „Verteidigung allein genügt nicht“, mischte sich nun eine neue Stimme ein. Es war Bordeker, der Tiedel mitbrachte. Er hatte ihn von einem Holzpferderennen losreißen müssen, aber der Zwergenjunge war ihm brav gefolgt – schließlich war er der einzige Augenzeuge und damit enorm wichtig. Er hätte es nie zugegeben, aber Tiedel war ungeheuer stolz darauf.
    „Vielleicht erzählst du noch einmal, was du alles bei den roten Drachen gehört hast“, bat Bordeker ihn nun. „Je mehr wir erfahren, desto eher finden wir vielleicht eine Schwachstelle bei den Drachen.“
    Gehorsam begann Tiedel erneut zu erzählen und das Moosvolk scharte sich um ihn, um auch ja jede Einzelheit mitzubekommen.
    „Was ist denn hier los? Ein Auflauf? Verkündet da jemand etwas? Ohne mich? Warum weiß ich nichts davon?“
    „Was ist denn das?“ Floritzl schaute verstört um sich.
    „Das? das ist Graldo“, sagte Lumiggl.
    „Graldo?“
    „Er nennt sich den Chronisten von Tharsya. Aber eigentlich malt er nur graue Bilder.“
    „Du meinst gräuliche Bilder.“
    „Nein, graue Bilder. Alles mögliche im Nebel und so ...“
    „Beim großen Gerstenkorn“, entfuhr es Floritzl und er starrte mit offenem Mund auf den Neuankömmling.
    Lumiggl flüsterte ihm eine Kurzfassung seines Wissens über Graldo zu, während der sich gewichtig vor Tiedel aufbaute und zu erfahren verlangte, warum dieser es gewagt hatte, sich die Funktion eines Verkünders anzumaßen. Tiedel sah ihn verstört an und Bordeker ging resolut dazwischen.
    „Tiedel berichtet von großer Gefahr. Soll er etwa erst zu dir gehen und du arbeitest dann einen Text aus ...“
    „Zumindest verstünde ich es besser, mich auszudrücken“, Graldos Selbstbewusstsein war wirklich durch nichts zu erschüttern.
    „Hier kommt es nicht auf schöne Worte, sondern auf Schnelligkeit an!“, warf Bordeker ein.
    „Für eine klare Formulierung sollte immer Zeit sein. Sonst geht der Zeitgewinn gleich wieder verloren, weil vielfach nachgefragt werden muss.“
    „Ich fand es recht klar, was Tiedel sagte.“
    „Was sagte er denn?“
    „Die roten Drachen kommen!“
    „Zugegeben, eine etwas schlichte, aber durchaus eindeutige Formulierung.“
    „Ist doch egal, die roten Drachen kommen!“
    „Ja, du sagtest es bereits.“
    Bordeker warf die Hände in die Luft und ließ Graldo als hoffnungslosen Fall einfach stehen. Der schwarzgekleidete Moosmann blickte

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