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The American Monstershow in Germany

The American Monstershow in Germany

Titel: The American Monstershow in Germany Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Pawn
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den Schatten fürchten, die in der Dunkelheit lauern, vielleicht werden Sie sogar am Tage Stimmen hören und das Grauen spüren, aber keineswegs werden Sie heimgehen und sich gelangweilt haben. Wir präsentieren Ihnen erstmalig in Deutschland – die Amerikanische Monsterschau!“
    Der Mann, wohl so eine Art Zirkusdirektor, warf in theatralischer Geste die Arme auseinander. Das Licht der Scheinwerfer flammte auf und tauchte nun die gesamte Mange in gleißende Helligkeit.
    „ Sie werden heute Wesen sehen und Dinge erleben, die Sie bisher nur aus Horrorfilmen kennen oder aus Büchern, es sind Dinge und Wesenheiten, von denen viele von Ihnen vielleicht glauben, dass sie nur in den verwirrten Hirnen verarmter Schriftsteller existieren. Aber sie sind Wirklichkeit, und“, der Mann dämpfte die Stimme, „sie sind hier.“
    Wieder folgte eine übertriebene, große Geste. Diesmal sah es aus, als habe der Mann sich in einen Wegweiser verwandelt, der zum Manegeneingang deutet.
    „ Ich hoffe nur, der Rest der Schau ist besser“, ließ Jürgen sich vernehmen.
    „ Als erstes präsentieren wir Ihnen: den Tanz der Vampire!“ Mit diesem Ausruf zog sich der Mann in Schwarz im Laufschritt aus der Manege zurück.
    Kurze Zeit später kehrte er zurück. Er hatte jedoch den Umhang abgelegt. Stattdessen trug er eine Kette aus Knoblauchzwiebeln um den Hals. In der Hand hielt er etwas, was man als Peitsche bezeichnen konnte. An einem kräftigen Stock waren viele dünne Lederriemen befestigt. An diesen wiederum saßen am Ende kleine, glänzende Kugeln. Diese mochten aus Silber sein, aber vielleicht sah es auch nur so aus.
    Kurz nachdem der Mann mit seiner neuen Ausrüstung in die Manege gelaufen war, erschienen drei weitere Menschen. Sie waren allesamt von ungesunder Blässe. Es sah aus, als seien sie kopfüber in einen Sack Mehl gestürzt. Der Eindruck wurde noch unterstützt dadurch, dass sie in schwarze Fräcke gehüllt waren. Aus dem Mund jedes einzelnen von ihnen schoben sich links und rechts zwei gebogene, hauerartige Zähne, die gelblich vom weißen Teint abwichen. Die Augen der drei lagen tief in den Höhlen und wurden von fast schwarzen Schatten umrahmt.
    „ Schwach“, kommentierte Jürgen diesen Auftritt. Auch Andreas fand, dass ihn ein wenig weiße Schminke und falsche Zähne nicht mit Grauen erfüllen konnten.
    Der „Dompteur“ jagte die drei Vampire wie Zirkuspferde im Kreis herum. Dann setzte ein Walzer ein, und die Vampire, oder was immer die drei darstellen sollten, drehten sich wie Tanzbären im Kreis. Sie blitzten mit den Augen, bleckten die Zähne und versuchten, nach dem Mann mit der Peitsche zu greifen, doch irgendetwas hielt sie davon ab. Alles wirkte eher lächerlich als grausig. Unruhe kam auf im Rund der Zuschauer, die sich veralbert vorkamen.
    „ Ah“, rief der Mann mit der Peitsche aus, „Sie wollen mehr für Ihr Geld. Sie wollen vielleicht Blut sehen.“ Das Wort „Blut“ schrie er heraus, als hätte es sekundenlang seine Kehle verstopft. „Nun gut, so soll es sein!!“ Zweimal klatschte er in die Hände.
    Während der Mann sich nun in Richtung Manegeneingang zurückzog, hörte man aus eben dieser Richtung ein lautes Schreien und Kreischen. Es waren die kaum noch menschlich zu nennenden Hilfeschreie einer Blondine von etwa 18 Jahren, die in den Käfig gezerrt wurde. Sie wehrte sich verzweifelt, hatte aber keine Chance gegen die beiden kräftigen Kerle, die sie hereinzerrten. Die zwei Männer sahen so aus, als könnten sie spielend Telefonbücher zerreißen. Sie waren nur mit kurzen Lederslips und Knoblauchketten bekleidet.
    Das Mädchen trug ein weißes, weitfallendes Kleid von auffallender Eleganz. Es hätte ein Brautkleid sein können oder ein Leichenhemd der Luxusklasse.
    Sie war ein hübsches Mädchen. Keine auffallende Schönheit, aber von einer natürlichen Ausstrahlung, die sicher vielen Jungen ihres Alters schon den Kopf verdreht hatte. Allerdings war von dieser Schönheit für die Zuschauer im Moment nicht viel zu sehen, denn die Angst hatte sie in ein schreiendes Bündel verwandelt, das wie von Sinnen um sich schlug. Furcht, Hass und Verzweiflung entstellten ihre Züge zu einer grausigen Grimasse. Speichel rann ihr aus dem Mund und über das Kinn.
    Die Männer stießen das Mädchen kraftvoll von sich. Dann verließen sie im Laufschritt das umgitterte Rund. Sie überließen das Mädchen allein seiner Angst und den drei Vampiren, die sich zeitweise in einer Ecke versammelt hatten, nun aber

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