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The Attack

The Attack

Titel: The Attack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noam Chomsky
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Vorsitz hat, informierte in Washington die Presse darüber, daß Außenminister Powell Druck auf ihn
    ausgeübt habe, damit er »Al-Dschasira überrede, die Berichterstattung zu mäßigen«, wie der Sender selbst verlauten ließ. Als der Emir zu den Versuchen der 24 Noam Chomsky
    Einflußnahme befragt wurde, sagte er: »Das ist richtig.
    Wir haben dergleichen von dieser und der vorigen US-Regierung gehört.«2
    Diese Nachricht fand, meinen Nachforschungen zu-
    folge, praktisch nur im Wall Street Journal größeren Widerhall, wo auch die, natürlich empörten, Reaktionen arabischer Intellektueller und Gelehrter wiedergegeben werden. Der Bericht fügt hinzu, daß »viele arabische Kommentatoren darauf hinweisen, daß der grassierende Anti-Amerikanismus letztlich auf Washingtons
    Weigerung zurückgeht, sich mit der Situation der
    Menschenrechte in offiziell pro-amerikanischen Ländern wie Saudi-Arabien zu befassen«3. Auch die Interviews mit Bin Ladin und andere Informationen aus Afghanistan blieben lange unbeachtet.
    Der Sender wurde berühmt, nachdem er ein Interview mit Bin Ladin ausgestrahlt hatte, das für die westliche Propaganda von Nutzen war und sofort Schlagzeilen machte. Die New York Times lobte den Sender als »den CNN der arabischen Welt, der rund um die Uhr Nachrichten und politische Berichte ausstrahlt, die Millionen von Zuschauern erreichen«: Das Netzwerk hat den Ruf erworben, eine unabhängige und bahnbrechende Berichterstattung zu betreiben, die sich deutlich von der anderer arabischer Sender abhebt [und] sich auf Themen konzen-triert, die in den meisten Teilen der arabischen Welt als subversiv gelten: das Fehlen demokratischer Institutionen, die Verfolgung politischer Dissidenten und die Un-gleichbehandlung der Frauen.«4 Weiter heißt es in der New York Times, daß sich US-amerikanische Politiker über die Ausstrahlung von Interviews mit Bin Ladin und die »anti-amerikanische Rhetorik« von Kommentatoren, Gästen und Anrufern bei Diskussionsrunden »besorgt Ideologische Begleitmusik 2)
    gezeigt« hätten. Der Rest bleibt unerwähnt, auch wenn es am nächsten Tag eine milde Ermahnung im Leitartikel gab.
    Anmerkungen
    1 Serge Schmemann, New York Times vom 16. September 2001.
    2 BBC vom 4. Oktober 2001, unter Berufung auf Reuters.
    3 Wall Street Journal vom 5. Oktober 2001.
    4 Elaine Scholino in der New York Times vom 9. Oktober 2001.
    I. Staatsverbrechen
    Der Krieg gegen den Terrorismus wird, so heißt es, um
    »hehrer Ziele« willen verfolgt. Aber was sind »hehre Ziele«? War es ein hehres Ziel, die Sowjets 1979 in die
    »afghanische Falle« gelockt zu haben, dessen Zbigniew Brzezinski sich rühmt? Den Widerstand gegen die Invasion der UdSSR im Dezember 1979 zu unterstützen, ist eine Sache. Aber diese Invasion provoziert zu haben, wie Brzezinski behauptet, und eine Terroristenarmee aus islamischen Fanatikern auf die Beine zu stellen, um eigene Ziele zu verfolgen, ist eine andere Sache.
    Eine weitere Frage betrifft das Bündnis gegen den Terrorismus, das die USA, die, man muß daran erinnern, selbst ein führender Schurkenstaat sind, zu schließen sich bemühen. Was ist mit den Bündnispartnern — Rußland, China, Indonesien, Ägypten, Algerien -, die sich alle über die Entstehung eines von den USA geförderten internationalen Systems freuen, innerhalb dessen sie ihre eigenen terroristischen Greueltaten begehen können?
    Rußland zum Beispiel wäre glücklich über die US-amerikanische Unterstützung seines mörderischen Kriegs in Tschetschenien, in dem wiederum Afghanen kämpfen, die aller Wahrscheinlichkeit nach ihrerseits für terroristische Anschläge in Rußland sorgen. Indien hofft auf die Bereinigung des Kaschmir-Konflikts, Indonesien möchte seine Massaker in Aceh ungestört fortsetzen und Algerien seinen staatlichen Terrorismus ausweiten.
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    Natürlich kann nicht jeder in diese erlesene Koalition aufgenommen werden. »Die Regierung Bush wies [am 6.
    Oktober] darauf hin, daß die linksgerichtete Partei der Sandinisten in Nicaragua, die im nächsten Monat die Wahlen zu gewinnen hofft, Verbindungen« zu terroristischen Staaten und Organisationen pflegt und daher
    »nicht in das internationale Bündnis gegen den Terrorismus, das die Regierung schmieden will, einbezogen werden.«1 »Wie wir bereits erklärten, gibt es keine neutrale Haltung zwischen denen, die den Terrorismus bekämpfen, und denen, die ihn unterstützen«, insistierte Eliza Koch, die Sprecherin des

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