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The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter

The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter

Titel: The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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jeder Stadt eines gibt. Hierher verirren sich Wachen nur selten und wenn, dann niemals allein, und niemand stellt hier allzuviele Fragen.« Als er sie erstaunt anblickte, fügte sie vergnügt hinzu: »Versuch einfach, wie ein richtiger Barde zu reden.«
    Ich werde mich nicht von ihr ködern lassen! »Mit anderen Worten, wir sind in den Elendsvierteln!«
    »Genau. Die richtige Stelle, um mit Bedacht ein paar Bestechungsgelder zu plazieren.«
    »Hier?«
    »Natürlich hier. Die Art von Wiesel und Ratten, die wir suchen, findet man nicht in Palästen!«
    »Und was sollte diese Ratten davon abhalten, die Wachen zu rufen?«
    Lydia lachte. »Die Menschen, die man hier antrifft, stehen nicht gerade auf besonders gutem Fuß mit den Wachen. Sie werden sie uns bestimmt nicht auf den Hals hetzen.«
    »Klar. Genausowenig wie dieser Stadtrat.«
    »Hach! Dieses Abenteuer macht dich zu zynisch, Kind! Los, komm, laß uns auf Rattenjagd gehen.«

    Die erste Taverne war klein, voll und stank nach schalem Bier und abgestandenen menschlichen Ausdünstungen.
    Wenigstens, dachte Kevin verstimmt, sahen die Männer in der Kneipe einigermaßen normal aus: Es waren verschwitzte, kräftige Arbeiter, die nur mal eben auf einen Schluck vorbeigekommen waren.
    Lydia schüttelte mißbilligend den Kopf. »Das wird nichts. Sie sind zu ehrlich. Komm weiter.«
    Die zweite Taverne war im Untergeschoß eines halb verfallenen Gebäudes versteckt. Es war so dunkel darin, daß Kevin kaum etwas sah, als er nervös am oberen Ende einer kurzen, wackligen Treppe stand. Nachdem seine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, schluckte er trocken. Von diesen zusammengewürfelten Männern und … Un-Menschen, die dort unten im Schatten lauerten, hatte gewiß keiner auch nur den kleinsten Funken Ehrgefühl im Leib.
    »Schon besser«, murmelte Lydia, die die Kundschaft prüfend musterte und gleichzeitig mögliche Fluchtwege auskundschaftete. »Warte hier.«
    Sie bewegte sich gelassen durch die Menge, blieb hier stehen, um ein oder zwei Fragen zu stellen, schob dort eine dreiste Hand beiseite und verlor weder ihr Lächeln noch ihre Geduld.
    Nach einigen Augenblicken, die dem Bardling wie eine Ewigkeit vorkamen, kehrte Lydia an seine Seite zurück. »Drei Einladungen zum … ehm … ins Bett, zwei, sich zu setzen und ein bißchen mitzufeiern, ein Angebot, dich zu verkaufen …« Sie lächelte über seine Empörung.
    »… aber keine brauchbaren Informationen. Außerdem«, fügte sie neckend hinzu, »war der Preis für dich nicht annährend hoch genug!«
    Sie eilte davon, bevor Kevin sich eine passende Antwort ausdenken konnte.
    Die dritte Taverne war beinahe ebenso finster. Das Mobiliar bestand aus einigen schartigen Tischen und Stühlen, und die dünne Schicht Sägemehl auf dem Boden war von einer Feuchtigkeit verklebt, die – wie Kevin inständig hoffte – wohl Bier war. Das Publikum wirkte abstoßend. Es saß da über seine Getränke gebeugt wie ein Haufen Schurken von der übelsten Art. Gegen sie hatten die Gestalten in der Schenke davor direkt angenehm ausgesehen.
    Keiner von ihnen zeigte auch nur das geringste Interesse an Kidnappern oder einer vermißten Edelfrau. Doch bevor Lydia und Kevin wieder gehen konnten, wuchtete sich ein häßlicher Koloß von einem Mann, der auch als Riese hätte durchgehen können, hoch und torkelte auf Lydia zu.
    »Ha’o, Ssssöne. Komm un’ trink ein’.«
    »Ein andermal, mein Hübscher.«
    »Ich sachte, nimm’n’Drink!«
    »Und ich sagte: ein andermal.«
    Als sie sich umwandte, um zu gehen, packte der Mann mit seiner fleischigen Hand ihren Arm. »Du gehs’
    nir’en’wo’in, Sssöne!«
    Lydia seufzte. »Sie lernen es nie«, murmelte sie.
    Bevor der Bardling wußte, wie ihm geschah, wirbelte die Frau zu ihrem Häscher herum, und ließ mit verheerender Kraft und tödlicher Präzision ihr Knie hinaufschnellen. Als der Mann lautlos und mit schmerzverzerrtem Gesicht hintenüberstürzte, riß Lydia sich los und lächelte Kevin wimpernklimpernd an.
    »Wollen wir gehen?« flötete sie.
    Der Bardling schaute sich aufmerksam in dem Raum um. Keiner schien bemerkt zu haben, was da gerade passiert war. Trotzdem mußte er den Impuls unterdrücken, beim Hinausgehen die Hand auf den Schwertgriff zu legen. Sobald sie draußen auf der Straße waren, explodierte Kevin.

    »Was im Namen aller Mächte habt Ihr Euch dabei eigentlich gedacht?«
    »Ich habe doch nur einen unerwünschten Drink abgelehnt.«
    »Aber … Er hätte bewaffnet sein

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