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The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter

The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter

Titel: The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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sich trägt.« Das Wesen nickte selbstgefällig. »Jo, das tut’s.«
    Dann verfiel es in Schweigen und starrte übellaunig in seinen Becher. »Was für einen Zauber, Kumpel?« fragte Lydia sehr, sehr freundlich.
    »Ein verborgener Zauber!«
    »Nun ja«, sagte sie mit soviel Geduld, wie Kevin niemals bei ihr vermutet hätte. »Das haben wir schon kapiert. Aber was für ein verborgener Zauber?«
    »Glaub’ nicht, daß ich euch das erzählen sollte.«
    »Wahrscheinlich weißt du es ja gar nicht. Vermutlich denkst du dir das alles nur aus.« Lydia kreuzte in gespielter Entrüstung die Arme vor der Brust. »Wunderbar, wenn man nicht einmal von einem Saufkumpan erwarten kann, daß er die Wahrheit sagt.«
    »Ich erzähle ja die Wahrheit«, meinte D’Riksin klagend. »Weiß nur nicht, ob ihr es versteht. Es kursiert das Gerücht, es sei ein Zauber, der Prinzessin Carlotta daran hindert, ihre Gestalt zu ändern. Weil näm’ich, wenn sie das getan hat, wär’ sie, falls der Zauber wirkt, für immer in ihrem wirklichen Selbst gefangen.«
    »Ihrem … wirklichen Selbst«, wiederholte Kevin vorsichtig.
    »Sicher. Wuß’es’ du das nich’? Sie is’ kein Mensch, gaah nich’. Nee, sie is’ mehr ‘ne Fee als irgendwas an’neres. Un’ dann war’ sie für immer ‘ne Fee!« Die Arachnia klickerte wieder vor Lachen. »‘S is’ unmöglich, daß ‘ne Fee aufm Thron sitz’. Nich’ rechtens! Muß ‘n Mensch sein!«
    »Bist du sicher, was den Zauber betrifft?« fragte Lydia.
    »Phh, wer weiß? Das Ding is’ niemals versuch’ oder ausprobiert wor’n. Vielleich’ klapp’es. Vielleich’ flieg’es auch ‘m Benutzer um’me Ohr’n!«
    Die Arachnia schwankte auf ihrem Sitz. »Ich war da«, sagte sie zuversichtlich. »Ich war in’ner Wache, wiß’ihr, bei der Wache von Graf Volmars Daddy. Jo, sei’m Pappi, genau der, Graf Dalant. Ich habe gesehen, wie die Elfen ihm das Buch gegeben haben, dem ollen Graf Dalant.
    Ha’m i’m gesacht, er soll drauf aufpassen. Vermutlich ha’m se sich ausjerechnet, das’ie Prinzessin Carlotta hinter dem Ding her is’, und sich dachte, das’se Elfen ‘s hätten.«
    »Aber warum hätten sie es dem Vater des Grafen geben sollen?« wollte Kevin wissen.

    D’Riksin schenkte sich gerade einen weiteren Becher ein, hielt dann inne und dachte angestrengt nach. »Ich erinner’ mich daran, das’sie sachten, ‘s wäre zu jefährlich, um’s bei jemandem zu lassen, der’s wirklich benutzen könnte. Jo. Und für den Fall, das Prinzessin Carlotta auffe Idee kam’, dort su suchen. Jau, genau. ‘S is’ verschlüsselt, damit nur swei Leute es sehen könn’. Einer davon is’n Barde. Ardan, Aydan irgendwie so.«
    Das Herz hämmerte dem Bardling in der Brust. »Aidan?«
    »Ja! Das isser! Es erscheint nur ihm, oder sei’m Nachph … Nachv … Nachfolger!« brachte die Arachnia endlich triumphierend heraus. »Waaha!« fügte sie noch erfreut hinzu und fiel dann platt auf den Tisch.
    »Soviel dazu«, murmelte Lydia und schaute hoch. »O –
    O, Kevin, ich glaube, wir sollten besser hier verschwinden.«
    »Ja, aber …«
    » Sofort, Kevin.«
    Erschreckt von ihrer drängenden Stimme schaute der Bardling ebenfalls hoch. »Oh.«
    Sechs häßliche … Dinger sahen sich suchend in der schummrigen Taverne um. Offenbar suchten sie jemanden.
    ›Dinge‹ trifft es genau, dachte Kevin. Keiner der sechs war richtig menschlich oder gehörte zu einer anderen erkennbaren Rasse. Bis auf den Anführer, der der unangenehmste und seelenloseste Weiße Elf war, den man sich vorstellen konnte. Er hatte teigige Haut, war ausgemergelt, und sein blondes Haar reichte bis zu seinen Schultern. Seine grünen Elfenaugen wirkten abgestumpft, kalt und leer. Kevin fragte sich erschauernd, welche Laster einen Weißen Elf, ein Lichtgeschöpf, so verdorben haben mochten.

    »Schätze, es gefällt nicht jedem, daß D’Riksin mit uns geredet hat«, bemerkte Lydia leise.
    »Ihr wißt doch gar nicht, ob sie nach uns suchen«, erwiderte Kevin flüsternd.
    Genau in diesem Moment deutete der seelenlose Elf in ihre Richtung und schrie den anderen etwas zu. Alle sechs schlichen vorwärts, unverhohlen drohend, und schoben die anderen Gäste grob zur Seite.
    »So, so, ich weiß es nicht, nein?« kommentierte die Amazone trocken.

12. KAPITEL
    »Also gut«, meinte Lydia leise. »Ich war schon in schlimmeren Klemmen als der hier. Und bin auch rausgekommen. Du hältst dich an mich, Kevin. Fertig? Und los geht’s!«
    Sie stand auf, packte

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