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The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter

The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter

Titel: The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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war bereits zu spät. Der andere Zauberer schien seine Leute mit seinen Händen zu dirigieren, und die Armee der Untoten griff an.
    »Das werdet Ihr nicht tun!« Mit diesen Worten schrie Naitachal wilde Beschwörungen in der schroffen Sprache der Zauberei hinaus und schleuderte seine Arme abwehrend in die Luft. Die Knochenarmee stolperte vor der bloßen Kraft seines Willens zurück – doch hinter ihnen warf der menschliche Magier seine eigenen Arme empor, schrie seinen eigenen finsteren Zauberspruch hinaus. Kevin, Beinah-Barde, der er war, sah Flammen der Zauberei aus den beiden Kontrahenten schlagen und in einem blendenden Schauer blauweißer Funken zusammenprallen. Er hörte Naitachal unter dem Aufprall keuchen, doch der Wille des Dunklen Elf hielt unerschütterlich stand.
    Der seines menschlichen Gegners unglücklicherweise ebenfalls.
    Doch während die Zauberer in ihrem wilden, schweigenden Kampf verstrickt dastanden, verloren sie die Kontrolle über ihre Knochenarmee. Die, seelenlos wie sie war, folgte dem einzigen Befehl, den sie erhalten hatte, und setzte ihren unterbrochenen Angriff fort.
    »Paßt auf!« schrie Lydia, »hier kommen sie!«
    Kevin umfaßte sein Schwert so fest er konnte und versuchte, es nicht in seiner Hand beben zu lassen. Mächte, Mächte, wie verwundet man bloß ein Skelett?
    Auf einmal verschwand der Bogen der Zauberei mit einem Brüllen wirbelnder Luft. Naitachal schrie neue Beschwörungsformeln heraus, deren Klang fremdartig und haßerfüllt war. Es war die Essenz der Hexerei der Dunklen Elfen. Die Formeln erfaßten die Untoten und zwangen sie unter seinen Willen. Einen Augenblick zögerten die tödlichen Dinge, gepackt, bebend unter dem Druck.
    Dann drehten sie sich langsam herum und bedrohten jetzt den menschlichen Hexenmeister. Dessen Augen weiteten sich vor Schreck, und einen Augenblick lang dachte Kevin, er würde unter der Überraschung zusammenbrechen. Doch nach einem Moment des Schreckens loderten seine grauen Augen in neuer Wut auf. Der Hexenmeister stieß mit soviel Macht nach seinen Geschöpfen, daß die Untoten taumelten und zurückfielen – doch nur, um aufs neue von Naitachals Macht erfaßt zu werden.
    »Sie … sie bekämpfen sich gegenseitig!« stieß der Bardling atemlos hervor. »Sie kämpfen ihre eigene, alte Schlacht von neuem!«
    Gut und schön, aber nicht alle Kämpfer der Skelettarmee hatten Widersacher gefunden. Einige von ihnen stürzten sich auf die Lebenden. Lydia sandte einen Pfeil los – doch er zischte harmlos durch einen fleischlosen Brustkorb hindurch.
    »Verdammt!«
    »Zerhackt ihre Gelenke«, riet Eliathanis grimmig.
    »Zertrennt sie, dann können sich diese Kreaturen nicht mehr bewegen.«
    Kevin hatte nicht die Zeit, sich darum zu kümmern. Er konnte kaum seine Laute zur Seite zu legen, als auch schon ein Skelett mit erhobener Axt direkt auf ihn losging. Der Bardling hätte schwören können, daß dieses fleischlose Grinsen spürbare Boshaftigkeit ausstrahlte.
    Ich kann eine Axt nicht mit dem Schwert parieren. Aber ein Axtkämpfer kann auch nicht so schnell sein wie einer mit Schwert. Sobald er angegriffen hat, braucht er einen Moment, um sich zu erholen, und … jetzt!
    Als die Axt heruntersauste, warf Kevin sich zu einer Seite und stieß seitlich mit dem Schwert zu. Er verfehlte das Kniegelenk, sein Schwert prallte harmlos vom Knochen ab. Doch der Aufprall ließ das Skelett wenigstens leicht schwanken; es mochte ja ein Untoter sein, aber auch als solcher war es der Schwerkraft unterworfen!
    Kevin holte erneut aus und hoffte, es völlig umzuwerfen, doch zu seinem Entsetzen schoß eine knochige Hand vor und umfaßte seine Klinge.
    Natürlich, selbstverständlich, er … es … hat keine Finger, die abgeschnitten werden könnten!
    Das Ding war weit stärker als ein Sterblicher. Kevin kämpfte verzweifelt und umklammerte mit beiden Händen den Schwertgriff, doch das Skelett, immer noch mit seinem höhnischen Grinsen, begann, ihn auf sich zuzuziehen und legte auf der Klinge eine knochige Hand über die andere. Kevin wurde klar, daß das Skelett ihn in seine Reichweite zerren würde, wenn er den Griff weiter festhielt.
    Also ließ er plötzlich los. Zu seiner Erleichterung fiel das Skelett, das sich gegen sein Gewicht angestemmt hatte, hintenüber. Kevin trat zu, so fest er konnte, und hörte Rippen knacken, aber das Ding kletterte schon wieder auf die Füße, anscheinend unverletzt.
    Und es hat immer noch mein Schwert und seine Axt!

    Was nun?
    Der

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