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The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis

The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis

Titel: The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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Blut wich ihm so plötzlich aus dem Gesicht, daß der Barde sich vorbeugte und seinen Unterarm packte.
    »Ist dir nicht gut?«
    »Ehem.« Gawaine schluckte und schaute dann unauffällig zur Seite. »Alles in Ordnung. Bestimmt.«
    »Ich nehme an, du kennst sie?«
    »Hmm.« Gawaine schluckte erneut, aber es half nicht viel. »Kenne sie. Sicher.«
    »Wach auf, Junge«, zischte Naitachal und grub seine langen Finger in den Unterarm des Bardlings. »Wer sind sie?«
    Gawaine zuckte zusammen, und Naitachal ließ seinen Arm los. »Ich kann mich wirklich nicht an die Namen erinnern. Sie sind zusammen mit dem Sohn des Junkers geritten. Ich erinnere mich aber an den mit dem hellen Haar und an diese Stimme. Er war dabei, als man bemerkte, daß das Pferd verschwand. Und er hat auch den Verdacht des Junkers auf die Stallburschen gelenkt.«
    »Oh.« Naitachal dachte darüber nach. »Oho.«
    »Ich nehme an«, bemerkte Gawaine so gelassen wie möglich, »daß wir nicht einfach jetzt schon auf unser Zimmer gehen und uns zur Nacht hinlegen können?«
    »Rühr dich nicht«, sagte der Barde. »Siehst du, wo der Wirt sie hinsetzt?« Gawaine stöhnte. Obwohl der Raum so groß war, saßen die vier nur zwei Tische von ihnen entfernt. »Wenn du dich bewegst, lenkst du ihre Aufmerksamkeit auf dich. Bleib einfach ruhig sitzen. Sie sind viel zu unruhig. Sie werden nicht lange an einem Ort bleiben.« Der Bardling warf ihm einen finsteren, ungläubigen Blick zu, den Naita-chal mit einem Achselzucken abtat, bevor er sich wieder seinem Wein zuwandte.
    Was fiir ein verdammtes Pech, dachte Gawaine verdrießlich. Ich wußte, daß wir nicht hätten herkommen sollen. Aber versuch das einmal dem Meister klarzu-machen! Sein Magen verkrampfte sich, und es war seiner Verdauung nicht gerade förderlich, daß er sich jetzt wieder an alles erinnerte. Der große Kerl mit dem ordentlichen Bart hieß Eldon. Der war schon vor vier Jahren ein meisterhafter Fechter gewesen. Noch bevor er siebzehn wurde, tränkte er seine Klinge schon mit Blut.
    Und was noch schlimmer war: Eldon und sein Kumpan neben ihm, Waron, lieferten bei dem letzten Erntedankfest, das Gawaine besuchte, einen Schaufechtkampf.
    Waron war fast ebensogut wie Eldon gewesen. Doch das Übelste kam noch: Er, Gawaine, hatte sich so oft um ihre Pferde gekümmert, daß Waron sogar seinen Namen kannte.
    Gawaines Rachen war trocken und begann ernstlich zu schmerzen. Er schenkte sich einen halben Humpen Wein ein und nahm einen langen Schluck. Doch es half nicht viel. Und nun richtete sich Eldon auch noch ein wenig auf, um nach mehr Wein zu rufen. Der Feuerschein funkelte auf dem fein gearbeiteten Metall der Schwertscheide, die tief und bedrohlich an seiner Hüfte hing.
    Die Zeit verging, und die vier taten nichts weiter als zu trinken, laut zu lachen und mehr von diesen schrecklichen Lampendocht-Witzen zu erzählen. Gawaine warf einen Blick zu Naitachal. Der Barde zuckte mißbilligend mit den Schultern, als wolle er sagen: »Ich weiß, kindischer Humor, aber was kann man da machen?« Dann schenkte er sich den nächsten Humpen ein. Eldon saß ihnen direkt gegenüber, und der Dandy mit dem hellen Haar – hieß er nicht Kirland? – schaute direkt in das Feuer. Gawaine wagte kaum zu atmen, geschweige denn zu versuchen, unbemerkt aufzustehen.
    Wenn Naitachal zuerst aufstünde und sich zwischen mich und sie stellte, könnten wir den Raum vielleicht verlassen, ohne daß sie mich sehen. Natürlich konnte er sich das auch alles nur einbilden. Bis jetzt hatte keiner von ihnen ihn direkt bedroht. Andererseits handelte es sich um die Freunde des jungen Gutsherrn, und damals waren sie höchst ergrimmt darüber gewesen, daß ein einfacher Diener tatsächlich für unschuldig erklärt wurde, daß dieser dreckige kleine Pferdeknecht ungestraft davonkam und daß dieser angebliche »Dumme-Jungen-Streich« den jungen Gutsherrn heftig in die Klemme brachte.
    Ich habe eine prima Idee: Ich werde darauf verzichten, herauszufinden, was sie für Gefühle haben, überlegte sich Gawaine. Er stellte sich vor, daß er unsichtbar wäre, während er überlegte, wie er am besten die Aufmerksamkeit seines Meisters erregen und ihm vorschlagen sollte, den geordneten Rückzug anzutreten.

    Andererseits: Ein Dunkler Elf und Barde – vermutlich wußten die Leute, die mich da vorher angestarrt haben, auch sehr genau, wer er war. Wir sind nicht gerade ein gewöhnliches Paar. Dunkle Elfen allein schon waren in Herbergen wie dieser hier kein

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