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The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis

The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis

Titel: The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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hörte, war, daß Ihr auf eine närrische Suche für Graf Volmar gegangen seid. Wolltet seine Nichte retten, weil sie angeblich von einem Eurer Art gekidnappt worden war. Wie ist die Sache ausgegangen?«
    Gawaine wandte sich zur Seite, um eine Auslage mit Dolchen zu betrachten. Wenn das so weiterging, würden sie den ganzen Tag und wahrscheinlich noch die halbe Nacht hier verbringen.
    Zu seiner Überraschung lachte Naitachal jedoch nur und antwortete: »Das ist eine lange Geschichte, Fritton.
    Ich erzähle sie Euch, wenn wir auf dem Rückweg wieder hier vorbeikommen.«
    »Ha, in ungefähr zehn Jahren.«
    »Was sind schon zehn Jahre?«
    »Für einen Elf oder einen alten Mann wie mich?«
    wollte Fritton wissen. »Ihr seid sicherlich nicht vorbeigekommen, um einem alten Kampfgefährten einen Gruß zu entbieten, Genosse. Was kann ich für Euch tun?« Er senkte die Stimme zu einem – unglücklicherweise sehr gut vernehmlichen – Flüstern. »Sagt, ist das der Junge, der …?«
    »Genau der«, schnitt der Barde ihm ziemlich brüsk das Wort ab. »Und was Ihr für uns tun könnt: Wir wollen einen kleinen Ausflug in ein unbekanntes Land unternehmen. Ich dachte, wir sollten lieber nicht unbewehrt aufbrechen.«
    »Ihr seid im Alter anscheinend zur Vernunft gekommen«, bemerkte Fritton. »Mögt Ihr immer noch Messer?«
    Gawaine drehte sich verblüfft herum. Sein Meister grinste zufrieden. »Ich mag sie immer noch. Was habt Ihr anzubieten, was ich mir leisten kann?«
    Fritton holte einen breiten Gurt hervor, in dem ein halbes Dutzend bösartig aussehender Wurfmesser mit dünner Klinge und ein zweischneidiges Messer mit einem Degengriff steckten. Fritton zog den Dolch heraus, durchschnitt eine dicke Lederschicht, die er für eben solche Demonstrationen auf dem Tresen liegen hatte, und grinste den Bardling an. »Wenn man jemandem solch ein Loch verpaßt, dann hält sie das auf jeden Fall auf, nicht wahr?« Gawaines Mund war plötzlich trocken, und er konnte nur nicken. Fritton legte den Gurt beiseite. »Gut denn, wollt Ihr noch etwas, oder wollen wir jetzt Euren Gefährten ausstatten?«
    »Mir reichen die Messer vollkommen«, sagte Naitachal freundlich.
    Der Waffenhändler warf ihm einen scharfen Seitenblick zu. »Ja. Vermutlich muß der taub und einfältig sein, der nicht von dem Dunklen Elf hörte, der seine Magie aufgab, um Barde zu werden. Ich würde mich schon nicht mit einem Barden anlegen, ganz zu schweigen mit einem, der …« Er unterbrach sich unvermittelt und verschwand hinter dem Tresen. Als er wieder hochkam, war sein Gesicht gerötet. In der rechten Hand hielt er einige hölzerne Schäfte. »Schweinespieße«, verkündete er. »Du, Junge, du kommst doch hier aus der Gegend, richtig?«
    Gawaine nickte. Als wenn er das nicht wüßte. »Gut, dann weißt du ja auch, wie man sie benutzt, nicht wahr?« Der Bardling nickte erneut. »Gut. Wir wollen einen aussuchen, der zu deiner Hand und zu deinen Muskeln paßt.«
    Er schaute den Barden an. »Er reitet doch, nicht wahr, Naitachal?«
    »Er reitet. Ja.«
    »Wie ist dein Pferd, Junge? Ruhig oder mehr wie …«
    Der Waffenschmied unterbrach sich erneut.
    Gawaine mußte widerwillig lachen. »Er ist nicht wie der Hengst, den ich angeblich gestohlen haben sollte.«
    Fritton schaute ihn verlegen an und breitete geschäftig die Speere auf dem Tresen aus. »Er ist sehr friedlich –
    ein bißchen erregbar, aber nur, wenn man ihn einen Tag nicht geritten hat.«
    »Aha. Nun, dann brauchst du …« Fritton durchsuchte die Speere und fischte zwei aus dem Stapel heraus. »Versuch erst diesen. Nein, Unsinn, er ist zu lang. Nimm lieber den hier. Ich habe hauptsächlich wegen des Futterals gefragt. Einige Pferde duldeten kein Speerfutteral in der Nähe ihrer Schulter.«
    Gawaine wog prüfend den ersten Speer, dann auf Verlangen des Mannes noch einen anderen. Er fühlte keinen Unterschied, doch Fritton behauptete, er könne einen erkennen. Er legte den ersten Speer zur Seite, bückte sich, verschwand einige Sekunden unter dem Tresen und tauchte dann mit einem abgewetzten Lederfutteral und einigen Riemen wieder auf, mit denen man das Etui am Sattel befestigen konnte. »Du mußt es ausprobieren«, drängte er Gawaine. »Such dir einen Platz für das Futteral, wo du den Speer ziehen kannst, ohne daß er sich irgendwo verfängt. Dein Leben könnte davon abhängen.«
    Naitachal sah sich in dem Raum um, die Hände hinter dem Rücken verschränkt. Als Fritton die anderen Speere zusammensammelte und

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