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The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis

The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis

Titel: The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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sie in den Kasten hinter sich legte, sagte der Meister: »Verpasse ihm lieber auch einen Bogen. Einen, den ich im Notfall ebenso benutzen kann, aber er soll hauptsächlich seiner Bewaffnung dienen.«
    Sie verließen den Laden, als die letzten Sonnenstrahlen schon auf die Dächern der Häuser fielen. Naitachal hatte seinen Messergurt bereits unter seinen äußeren Gewändern angelegt. Dort konnte er sie schnell erreichen, aber sie waren nicht zu sehen. Gawaine hielt den Bogen und den Schweinespieß in seinem Futteral in einer Hand.
    Den Köcher für die Pfeile und zwei Ersatzsehnen hingen auf seinem Rücken, wo er normalerweise die Harfe trug.
    Er fühlte sich sehr selbstsicher, obwohl die Waffen gebraucht waren und das Futteral vom Alter abgeschabt und fleckig aussah, aber für ihn war es das erste Mal, daß er sich sichtbar bewaffnet in der Öffentlichkeit bewegte.
    Schweigend ritten sie zur Hauptstraße zurück. Gawaine folgte seinem Meister über den Marktplatz und fast bis zum nördlichen Stadttor zu der Koppel, die zu der Herberge gehörte. »Ich wußte gar nicht, daß Ihr mit Messern gekämpft habt, Meister. Oder daß Ihr es immer noch tut.«
    Gawaine schaute auf die Laute, die der Barde auf dem Rücken trug.
    Naitachal lachte und seine Augen glänzten. »Ich habe auch nie wirklich damit gekämpft. Es war niemals nötig.
    Ich mag Messer einfach.«

    4.
    KAPITEL

    Das Sylvan Glade entpuppte sich tatsächlich als eines der besten Gasthäuser in ganz Portsmith. Und das hieß einiges, denn Portsmith war ein großes Handelszentrum.
    Deshalb mußte es viele ausländische Gäste aufnehmen und brauchte infolgedessen viele Herbergen. Was für ein lächerlich unpassender Name, dachte Gawaine, als sie abstiegen und die Pferde auf die Koppel brachten. Wie bei vielen anderen Gaststätten war auch der Name für das Sylvan Glade vollkommen irreführend. Die Herberge lag direkt an einer sehr belebten Straße, die zur nördlichen Durchgangsstraße führte. Und es gab nicht einmal einen dürren Busch, von Bäumen ganz zu schweigen.
    Das Sylvan Glade rühmte sich Zimmer, in denen der Gast angeblich eine Nacht schlafen konnte, ohne sich die nächsten zwanzig Nächte kratzen zu müssen und, was noch wichtiger war, in denen er garantiert auch wieder aufwachte. Ganz gleich, ob er in einer privaten Kammer oder in dem größeren und billigeren Schlafsaal mit seinen dreizehn Strohlagern nächtigte. Das Essen war nicht nur sauber und verdaulich, sondern auch hervorragend zubereitet. Die Weine und Biere waren nicht zu jung oder zu alt, der große Schlafsaal war gemütlich, und es roch darin nur nach warmen Körpern und etwas Holzfeuer.
    Ein sehr gut gewürzter Braten und ein schmackhafter Geflügelspieß drehten sich gerade über dem Feuer. Als er den Preis für eine Einzelkammer hörte, riß Gawaine entsetzt die Augen auf, aber Naita-chal zahlte, ohne mit der Wimper zu zucken, und bedeutete dem Bardling, mit ihm dem jungen Sohn des Herbergswirts zu folgen.

    In ihrer Kammer wuschen sie sich nur rasch und zogen sich um. Der Duft nach Essen erinnerte Gawaine daran, wie lange es her war, seit er etwas zwischen die Zähne bekommen hatte. Aber vorher hätte ich gar nichts herun-terbekommen, dachte Gawaine. Als er sich im Schankraum umschaute, beruhigten sich Gawaines Nerven allmählich. Hier dachte man keineswegs an Kämpfe oder Kneipenprügeleien. Und sollte der Junker nicht die Gehälter seiner Leute ungeheuerlich erhöht haben, lag diese Herberge weit über dem, was sich ein Stallbursche leisten konnte. Zudem hatte Gawaine bis jetzt kein bekanntes Gesicht ausmachen können. Obwohl sein Meister ihm die Kapuze abgenommen hatte, als sie eingetreten waren, hatte er nur die üblichen Blicke auf sich gezogen. Mit seinem Haar war er nun einmal etwas Besonderes.
    Es ist nicht fair. All die Sagen über die großen Druiden, die heiligen Paladine und die Helden, sie alle sind groß, schlank gutaussehend und – dunkelhaarig. Jeder einzelne. Es mag ja nicht wichtig sein, aber wie weit wä-
    re wohl Reydun, der Barde, gekommen, wenn er wie ein zu großer sommersprossiger Zehnjähriger ausgesehen hätte??
    Eine der Waschfrauen des Junkers hatte einmal lachend ein Gebräu zum Haarewaschen vorgeschlagen, er erinnerte sich dunkel daran – es war etwas mit Walnüssen und Salbei gewesen. Damals hätte er niemals gewagt, so etwas auszuprobieren. Die anderen Stallburschen hätten ihn den Rest seines Lebens damit aufgezogen. Er warf Naitachal einen Seitenblick

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