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The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis

The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis

Titel: The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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zu, als sie sich an einen Tisch neben dem Feuer setzten, und beschloß, diese Idee für sich zu behalten. Naita-chals Sinn für Humor war eindeutig elfisch, was bedeutete, daß er den rüden Scherzen eines Haufens grober Halbstarker in nichts nachstand. Schlimmer noch: Der Barde war geistreich, was seine Bemerkungen noch bissiger machte.
    Doch später einmal, wenn er selbst Barde war und auf eigenen Füßen stand …
    Seine Gedanken wurden höchst angenehm von einem Kellner unterbrochen, der zwei Humpen fruchtigen Rotweins, einen warmen Laib Brot und eine Holzplatte mit frisch geschnittenem Braten auf den Tisch stellte.
    Der Herbergswirt persönlich brachte ihnen einen Krug mit frischem Rotwein, als sie einige Zeit später ihr Mal beendeten. Er warf Gawaine einen betont unauffälligen Blick zu, während er sich zu Naitachal beugte. »Einige Gäste haben mich gefragt, ob uns der Barde wohl möglicherweise etwas vorträgt.«
    Naitachal kaute zu Ende, schluckte und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Vielleicht. Doch nicht sofort, nach all dem guten Essen.« Er schaute Gawaine an, dessen Augen sich vor Entsetzen weiteten, doch Naitachal grinste nur. »In einer kleinen Weile.« Der Wirt nickte, verbeugte sich und ging zu einem anderen Tisch, um dort die Humpen nachzufüllen. Naitachal stützte sich auf die Ellbogen und lachte leise. Dann schaute er hoch und begegnete Gawaines Blick. »Hast du seine wahre Absicht durchschaut?«
    »Er wollte sichergehen, ob ich derjenige bin, für den er mich hält.« Gawaine schluckte. Das hervorragende Essen lag ihm wie ein Mühlstein im Magen. »Einen Augenblick dachte ich …«
    »Daß ich dich an meiner Statt singen lassen wollte?«
    Naitachals Augen glänzten boshaft, und er zeigte die Zähne, als er lächelte. »Das wäre eine hervorragende Übung für dich gewesen – doch nein. Ich halte nichts davon, junge Männer zu quälen.«

    Ach wirklich? dachte Gawaine mißmutig. Sein Herz schlug immer noch wie rasend.
    »Ich frage mich nur, ob der Wirt selbst sichergehen wollte, da er schon einen Blick auf dich warf, als wir hereinkamen, oder ob er sich für jemand anderen überzeugt hat. Sieh mich nicht gleich so besorgt an. Das hier ist keine Hafenspelunke. Menschen, die es sich leisten können, ein solches Gasthaus aufzusuchen, pflegen sich gewöhnlich zu benehmen.«
    »Ausnahmen gibt es von jeder Regel«, erwiderte Gawaine nachdrücklich. »Wie Ihr selbst mir oft genug vorgehalten habt.«
    Naitachal lächelte unbekümmert. »Mach dir nicht soviel Gedanken«, wiederholte er. »Und trink deinen Wein.
    Sollte der Wirt mich nicht mehr fragen, werde ich mich nämlich über kurz oder lang in eines seiner hübschen, sauberen Betten verkriechen und schon lange schlafen, bevor die späten Zecher hereinkommen.« Er verbarg ein Gähnen hinter der Hand. »Wir sollten morgen früh aufbrechen. Ich möchte gern die Nordtore weit hinter mir gelassen haben, bevor die Sonne sie erwärmt.«
    »Damit bin ich von ganzem Herzen einverstanden«, sagte Gawaine. Er schob den Stuhl zurück, so daß er unauffällig den Raum etwas besser überblicken konnte, und nippte an seinem Wein. Er bekam von dem süßen Rotwein Kopfschmerzen, wenn er nicht aufpaßte und zuviel oder zu schnell trank. Und trotz Naitachals Beteuerungen war er keineswegs so zuversichtlich, solange er sich in Portsmith oder innerhalb von fünf Tagesritten von Sire Tomblys Pferdeställen aufhielt. Es war alles in allem besser, einen klaren Kopf zu behalten.
    Er spülte gerade mit dem letzten Schluck Wein den Rest des nunmehr kalten Brotes hinunter, als die Tür zum Schankraum aufgerissen wurde und vier junge Männer hereinkamen. Sie lachten dröhnend und klatschten in die Hände. Einer von ihnen verbeugte sich und nahm den Applaus der anderen dankend an. Ein anderer, der fast einen Kopf größer als die anderen war und einen gepflegten Bart trug, stieß einen dritten in die Rippen. Der war ein eleganter, schlanker Bursche in einem leuchtendroten Wams. Sein Haar war so hellblond, daß es fast weiß wirkte. »He!« rief der Große. »Ich kenne noch einen!
    Sieben Druiden – einer, um den Lampendocht zu wechseln, und sechs, um es sich wahr zu reden!« Gawaine stöhnte und schlug die Hände vors Gesicht. Es gab vereinzeltes Gelächter, doch einige rauhe Stimmen übertönten es. »Schließt – die – Tür!«
    »Schließ sie selber, Bauer!« erwiderte eine helle Stimme. Gawaine richtete sich stocksteif auf, als hätte ihn etwas gestochen. Das

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