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The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis

The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis

Titel: The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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einer Ecke, jedenfalls die, die nicht mit kurzen Handschellen an die Gitterstäbe gefesselt waren. Die, die auf dem Boden lagen, heulten oder fluchten vor Schmerz, während einige von denen, die auf ihnen lagen, versuchten, sich aus dem Gewühl zu befreien. Wieder andere schimpften auf alle anderen und versuchten, sich an das andere Ende des Karrens zu drängen. Die, die an die Stäbe gekettet waren, hingen hilflos an ihren Fesseln herunter und fluchten erstickt. Schließlich drehten sich die beiden Sklavenhalter herum und zischten eine Warnung in ihrer eigenen Sprache, die selbst die härtesten Insassen der Karre sofort zum Verstummen brachte.
    Die Sklavenhändler schwiegen ebenfalls, bis schließlich der Ranghöhere der beiden – es war der, der sich um Naitachal gekümmert und den anderen Händler herumgeschubst hatte – seine Fäuste in das stemmte, was bei einem Menschen wohl die Hüfte war. Er schaute zum Anfang der Kette und dann auf die Insassen des Karren. »Ihrr … Ihrr alle da drinnen! Weg von der … gnnh … Deichsel!«
    Es war nicht einfach und ging auch nicht schnell. Die Insassen des Karren hatten ja gerade versucht, aus dieser Ecke wegzukommen. Gawaine konnte das ungläubige Staunen auf einem runden, glattrasierten Gesicht eines der Männer erkennen. Doch als der zweite Sklavenhalter sich der geneigten Ecke näherte und mit einem Speer durch die Gitterstangen stach, wichen sie sofort zurück.
    Unglücklicherweise genügte es nicht, daß das ganze Gewicht der Männer, die sich bewegen konnten, in die entgegengesetzte Ecke verteilt wurde … der Wagen richtete sich trotzdem nicht auf.
    Und keiner der Sklaventreiber schien sich die Hände an einem Rad schmutzig machen zu wollen. Sie berieten sich erneut temperamentvoll, und schließlich bellte der Chef-Sklavenhändler einige Befehle. »Ihr im Wagen! Ich werde euch in zwei Gruppen aufteilen. Die erste wird den Wagen hochheben, die zweite wird das Rad dort anbringen, wo es hingehört. Ihr werdet … ihr werdet dann in den Karren zurückgehen. Gnnnh! Oder wir werden euch weh tun. Sehrrr weht tun!« Gawaine riskierte einen Blick auf den schief stehenden Wagen. Die meisten Insassen waren von den Sklavenhändlern und ihren Peitschen entweder vollkommen eingeschüchtert – oder spielten ihre Rolle gut. Wahrscheinlich erstens, dachte er unglücklich. Schon während dieser kurzen Zeit in Ketten war in ihm ein Gefühl von Hoffnungslosigkeit hochgestiegen, gegen das man nur schwer ankämpfen konnte.
    Andererseits befanden sich einige ziemlich beeindruckende Exemplare im Wagen. Sicher hatten die Sklavenhändler nicht aus allen den Willen zum Widerstand herausgeprügelt.
    Er spürte erneut dieses vertraute Summen im Kopf, irgendwo zwischen Ohr und Verstand, und senkte den Kopf, um ein Lächeln zu verbergen. »Nur« zwei Sklavenhändler. Das war genug, um eine ganze Reihe geschlagener Männer zu kontrollieren, eine Sammlung von selbstverständlich gefesselten und gefangenen Kreaturen.
    Der Anführer der Sklavenhalter trat etwas zurück und hob deutlich die Peitsche. In der anderen Hand hielt er ein Wurfmesser, das Gawaine an das Messer mit der breiten Klinge erinnerte, das sein Meister an seinem Gurt trug. Der häßliche Freund des Barden hatte gesagt, damit könnte man jemandem eine Wunde zufügen, die ihn mit Sicherheit aufhielte. Gawaine erschauerte.
    Der zweite Sklaventreiber hielt seine Peitsche schon in der Hand, als er die Tür des Karrens öffnete. Dann trat er zurück und ließ zehn Gefangene aussteigen. Sie krochen mit gesenkten Köpfen und abgewandten Gesichtern heraus, bewegten sich langsam, während man ihnen Befehle zuschrie. Sieben stellten sich mit dem Rücken gegen den Karren, damit sie ihn hochheben konnten, sobald der Befehle dafür ertönte, zwei andere holten das Rad, und einer suchte die Straße nach dem kleinen Stift ab, der es auf der Achse halten sollte. Die Sklavenhalter schrien Befehle. Der Untergebene ließ die Peitsche über die Köpfe knallen, und sein Boß brüllte ihn an. »Mach dem da keine Striemen! Ich habe einen Käufer für ihn, aber er hat nur Interesse, wenn die Haut … gnnh … unverletzt ist!« Er machte eine Handbewegung, und die Gefangenen lehnten sich gegen den Karren zurück. Sie ächzten und stöhnten und hoben den Wagen an. Dann versuchten sie, einen besseren Halt zu bekommen, während das Rad auf die Achse geschoben wurde.
    Jetzt. Gawaine spürte den Barden. Er sang leise, damit die Sklavenhalter ihn nicht hörten,

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