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The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis

The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis

Titel: The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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natürlich die Juwelen aus ihren Fassungen herausgebrochen worden waren. Ein brauner Mann mit dem zerrissenen grünen Wams eines Druiden stand neben ihnen. Der untere Teil seines Gesichts war von einem dichten braunen Bart und einem herunterhängenden Schnauzer verborgen. Dann gab es noch einen breitschultrigen und schmalhüftigen Mann mit blondem, bis auf die Schulter reichendem Haar und einem ordentlichen roten Spitzbart. Seine Oberlippe zierte ein schmaler rötlicher Schnurrbart. Abgesehen von dem zerrissenen Lederwams war seine Kleidung makellos. Der letzte der Gruppe war ebenfalls gut gebaut, aber weniger eitel.
    Vermutlich ist er nicht so von sich eingenommen, dachte Gawaine. Du kennst doch keinen von ihnen, also urteile nicht über sie, ermahnte er sich. Nun, mit ihm machten es die Leute ja auch: sein Haar, seine Sommersprossen …
    Er merkte, daß er starrte und warf Naitachal rasch einen Blick zu. Doch der Barde rieb sich gedankenverloren das Kinn und schaute von einem zum anderen. »Ich bin der Barde Naitachal«, sage er schließlich. »Und das hier ist mein Schüler Gawaine.«
    Der muskulöse Bursche trat einen Schritt vor und verbeugte sich höfisch. »Ein Barde also? War es Euer Werk, daß die Schlösser zerbrachen? Gott sagte mir gerade eben, daß es so war. Nun denn, Sire, meinen unsterblichen Dank. Ich bin Arturis«, er verbeugte sich erneut,
    »Paladin und Held, und ich stehe tief in Eurer Schuld.«
    »Das tun wir alle, wenn dem so ist.« Die Sprache des Echsenmannes war überraschend akzentfrei, jedenfalls empfand Gawaine es so, der bisher nur sehr wenig Vertreter dieser Rasse getroffen hatte. »Ich bin Tem-Telek, und dies hier …« Er streckte eine Hand aus und richtete seinen langen Zeigefinger auf den Zwerg. »Dies ist mein Kammerdiener und persönlicher Künstler.«
    »Wulfgar, zu Euern Diensten, mein Barde«, sagte der Kammerdiener beflissen.
    »Cedric«, fügte der andere blonde Mann hinzu. Er zog an einem Riemen, der über seine Brust führte, und ein leerer Köcher tauchte kurz über seiner Schulter auf. Er lächelte bedauernd. »Bis vor kurzem war ich ein Meister des Bogens. Nunmehr bin ich … ein lebendiger Mann, was nicht wenig ist. Auch ich danke Euch, Sirs. Und dies hier ist, wenn ich mich richtig erinnere, Raven.«
    Der dunkle Mann in Grün neigte den Kopf. Gawaine sog scharf die Luft ein. »Ihr … Ihr seid ein Druide, nicht wahr?« Er flüsterte vor Bewunderung. Naitachal schaute erst ihn und dann den Druiden finster an, der nickte.
    »Aber ich dachte, ihr lebtet alle …«
    Naitachal seufzte vernehmlich und Raven zuckte mit den Schultern. »Die meisten von uns leben weit im Süden und Osten von hier, ja. Ich habe die letzten Jahre im Norden verbracht, um die riesige Wildnis zu studieren und ihre Geheimnisse zu entdecken. Auch ich bedanke mich für meine Rettung.«
    Der letzte der Gruppe trat vor und verbeugte sich linkisch. Er hatte rote Wangen und lächelte verlegen. »Nun, ehm, in meinem Dorf nennt man mich Ilya. Ich bin nach Süden gekommen, um Häute zu verkaufen und habe entdeckt, daß die alten Legenden stimmen: Dieses Land ist voller Gefahren.«
    »So gefährlich ist es nun auch wieder nicht«, antwortete der Barde freundlich. Er klatschte in die Hände und rieb sie. »Tja, da ihr nun alle frei seid und tun könnt, was ihr wollt … Wir beide haben noch einen langen Weg vor uns, bevor die Sonne heute untergeht. Wenn es Euch also nichts ausmacht …«
    »Aber …« Vier der sechs sprachen gleichzeitig, unterbrachen sich und schauten sich an. Arturis gebot mit einer Handbewegung Schweigen und trat feierlich vor.
    »Sire, meine Schuld Euch gegenüber kann man unmöglich mit einem einfachen Dankeschön abtragen. Das sagt mir auch mein Gott. Unglücklicherweise hatte ich kein Geld im Säckel, als diese Kreaturen mich überraschten und in diesen Käfig steckten. Aber ich bin ein erfahrener Krieger, und obwohl es offensichtlich ist, daß Ihr selbst große Macht besitzt, könnte Euch dennoch nicht ein Schwert nützen, das Euch den Rücken deckt? Und der Beistand Gottes obendrein?«
    Welcher Gott, wo wir doch unter so vielen wählen können? dachte Naitachal spöttisch. Er hörte nicht mehr zu, als sich der Paladin über Ehre, seinen Gott und heilige Visionen ausließ. Glücklicherweise war er nicht der einzige, den das Gott-ist-auf-meiner-Seite, und-Ich-binheiliger-als-ihr-alle-Geschwafel dieses selbsternannten Helden nervte. Allerdings verriet ihm ein Blick auf Gawaine

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