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The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis

The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis

Titel: The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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Er zitterte so stark, daß er nicht wußte, ob er geradestehen konnte. Ilya half Wulfgar, das Holz aufzusammeln, das Cedric mitgebracht und dann fallengelassen hatte. Und Tem-Telek sammelte Steine, um eine Feuerstelle zu errichten.
    Der Bardling schrak zusammen, als ihm jemand die Hand auf die Schulter legte. Es war nur Raven. Der Druide nickte in Naitachals Richtung – der Barde saß mit gekreuzten Beinen am Rand der Lichtung mit der Laute in der Hand und geschlossenen Augen, während er den Schutzzauber vollendete. »Wenn er bei dem, was er da macht, deine Hilfe nicht braucht, können wir Wasser holen gehen.« Gawaine fühlte, wie das Blut aus seinem Gesicht wich bei dem bloßen Gedanken, über den schmalen Pfad durch den dunklen Wald zu gehen. Doch der Druide schlug ihm aufmunternd auf die Schulter. »Schon gut.
    Ich beherrsche zwar keine Magie wie dein Meister, aber ich spüre, wenn etwas Lebendes in meine Nähe kommt.
    Und wir brauchen Wasser – zum Trinken und für die Suppe. Und für die Pferde.«
    »Die Pferde!« rief Gawaine plötzlich. Er hatte sie vollkommen vergessen. Doch dann stellte er fest, daß sie alle noch dastanden, wo er sie angebunden hatte – wenngleich sie auch unruhig waren. Star stampfte so weit vor und zurück, wie das Halfter es ihm ermöglichte.

    »Sie sind weit weniger verängstigt, als ich erwartete.«
    Gawaine strich über Thunders Flanke.
    »Ich habe getan, was ich konnte, um sie zu beruhigen«, erklärte der Druide. Er legte die Hand auf die Schulter des Bardlings und führte ihn zum Anfang des Weges. »Ich werde dir helfen, sie zu pflegen, sobald wir Wasser geholt haben.«
    Sie mußten zur Seite treten, als Arturis und der Bogenschütze aus dem Wald zurückkamen. Raven warf Cedric einen finsteren Blick zu. »Ihr habt mich in dem Karren der Sklavenhändler hintergangen. Ihr habt behauptet, Ihr wärt ein Mann des Wettkampfs, kein Mörder!«
    »Ein Mörder?« Cedric richtete sich zu voller Höhe auf. »Und was wäre aus Euch oder aus mir geworden, wenn ich nicht zufällig die Fähigkeit hätte, sich schnell bewegende Ziele zu treffen?«
    »Das waren keine Ziele, das waren Lebewesen!« fuhr Raven ihn an.
    »Ach ja?« entgegnete Cedric nicht weniger bissig.
    »Und was bin ich? Bin ich kein Lebewesen? Habe ich nicht das Recht, mich gegen Tiere zu verteidigen? Tiere, die mich sonst auffressen würden?«
    »Ihr … wir hätten sie ja vielleicht auch verscheuchen können«, erwiderte Raven.
    »Sicher«, gab der Bogenschütze höhnisch zurück.
    »Denkt Euch etwas aus, und setzt nächstes Mal Euren Plan in die Tat um, bevor ich moralische Entscheidungen treffen muß, ob ich oder der Wolf das Recht zu leben hat.
    Obwohl ich Euch warnen möchte: Ich werde leben, und der Wolf wird sterben, solange ich eine Wahl habe!«
    Die beiden musterten sich finster. Gawaine räusperte sich, und als sie sich beide zu ihm umdrehten, sagte er schüchtern: »Ehm, Druide – Raven? Was ist mit dem Wasser …?« Raven murmelte etwas Unverständliches, und ging den Pfad weiter. Gawaine spürte Cedrics Blicke, die ihnen folgten, und er hörte den Bogenschützen etwas murmeln. Es war jedoch glücklicherweise zu leise, als daß man es hätte klar verstehen können.

    11.
    KAPITEL

    Gawaine schlief nicht besonders gut. Sein Unterbewußtsein quälte ihn, und beim kleinsten Geräusch zuckte er zusammen. Wenn er dann kurz einschlief, träumte er nur von Wölfen und riesigen Gebissen und Wolfsblut, das überall verspritzt war.
    Das Lager roch natürlich nach Blut, und es war ein Wunder, daß sich die Pferde die ganze Nacht ruhig verhielten. Wohingegen es ihn nicht überraschte, daß sein Magen rebellierte. Und es war auch verwunderlich, daß all die anderen fleischfressenden Kreaturen des Waldes nicht von den riesigen Blutlachen angelockt wurden und über sie herfielen.
    Sehr früh am nächsten Tag brachen sie auf, noch bevor es ganz hell geworden war. Sie nahmen sich gerade die Zeit, ihre Pferde zu satteln und ihre Vorräte aufzuladen. Raven, der den Wald ja wenigstens ein bißchen kannte, führte sie an, als sie zu Fuß und im Gänsemarsch weitermarschierten, bis die Sonne aufging und alle den schmalen Pfad sehen konnten, der nach Norden führte.
    Kurz darauf kamen sie an einen Wasserfall, der sich in ein natürliches Becken ergoß. Naitachal ließ eine kleine Rast einlegen, damit sie die Pferde ordentlich tränken konnten. Sie machten ein kleines Feuer und kochten Tee.
    Wulf gar reinigte den Anzug seines Herrn,

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