Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis

The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis

Titel: The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
Vom Netzwerk:
die ›Absolute Wahrheit‹ zu suchen?« Er neigte den Kopf und betrachtete Gawaine. Der nickte, immer noch rot im Gesicht. »Nun, ich entdecke gern Dinge über Pflanzen und Tiere, wie alles wächst und welchen Zweck sie in der großen Ordnung der Dinge erfüllen. Das könntest du als einen Teil der Wahrheit ansehen, wenn es dir gefällt.« Gawaine betrachtete ihn unverhüllt skeptisch.
    »Außerdem«, fuhr der Druide gleichmütig fort, »wenn ich nicht auf meine Gesundheit achte, gäbe es ja keinen Raven, der die Wahrheit suchen könnte, nicht wahr?«
    »Ihr macht Euch über mich lustig«, protestierte Gawaine unglücklich. »Ich verdiene es, sicherlich, ich weiß …«
    »Nein«, widersprach der Druide. »Ich meine nicht, daß du ein Narr bist, weil du Wissen suchst. Ich sage dir nur, was ist, und wenn du hinter dem Antworten suchst, was ich dir erkläre, dann wirst du bei mir, fürchte ich, vergeblich suchen.«
    Sie schwiegen einen Moment, während sie weiterritten. »Tja«, sagte der Bardling schließlich. »Ich danke Euch für die Antworten, die Ihr mir gegeben habt. Meister Raven.« Hinter ihnen beobachtete Naitachal lächelnd, wie sein Schüler voranritt.
    Raven, der sehr empfindsam war, wartete, bis der Bardling ein Gespräch mit Cedric anfing. Dann zügelte er sein Pferd und wartete, bis Naitachal ihn eingeholt hatte. Sie ritten in einvernehmlichem Schweigen einige Zeit nebeneinander. Dann reckte Naitachal sich und rutschte unbehaglich hin und her. »Ich bin längst nicht so alt, daß ein einfacher Ritt meinen Rücken so angreifen sollte. Ich muß mir wohl einen besseren Sattel besorgen, wenn der Junge und ich wieder in die zivilisierten Länder zurückkehren.«

    Raven lächelte. »Nennt sie nur zivilisiert, wenn Ihr wollt.«
    »Ja. Dabei habe ich sie so lange durchkreuzt, daß ich es besser wissen sollte.« Erneut schwiegen sie. Raven zog seine Wasserflasche heraus, nahm einen Schluck und hielt sie dann Naitachal hin. Der Barde nahm sie, trank und gab sie dann zurück. »Danke, übrigens.«
    »Wofür? Weil ich nicht versuche, Euch den Jungen abspenstig zu machen? Schließlich ist er Euer Schüler, und selbst ein einfacher Druide kann seine Begabung erkennen. Sie bedarf Eurer Lehren, nicht unserer.«
    »Nicht jeder erkennt das«, meinte Naitachal und deutete nach vorn. Dort hatte Arturis sich halb im Sattel herumgedreht, so daß er der Unterhaltung hinter ihm folgen konnte. Im Augenblick sprach er gerade ausnahmsweise zu leise, als daß der Druide und der Barde ihn hätten verstehen können, und wedelte heftig mit den Armen. Gawaine und Cedric, die »Nutznießer« dieser einseitigen Konversation, warfen sich einen resignierten Blick zu.
    Der Bogenschütze schüttelte den Kopf, doch Arturis bemerkte es offensichtlich nicht. Der Druide lachte leise.
    »Nein, das erkennt nicht jeder. Aber die Blindheit des Paladins ist … Nun, warum darüber reden, weil noch soviel Gerede nichts ändert. Trotzdem, wenn ich mir etwas wünschen könnte, denn würde ich diese beiden, Arturis und den Bogenschützen, woandershin wünschen.
    Irgendwo anders hin.«
    »Oh, Cedric ist so schlimm nicht«, meinte Naitachal freundlich.
    »Ich … ach, na gut.« Ravens Laune verschlechterte sich sofort. »Vielleicht nicht. Trotzdem geht er zu freigebig mit diesen Pfeilen um.«
    »Er hat nicht mehr Wild getötet, als wir essen, wißt Ihr. Und was die Wölfe angeht … Er hörte sofort auf zu schießen, als sie flohen.« Er schaute den Druiden an, aber dessen Miene war ausdruckslos. »Denkt doch einmal darüber nach«, drängte Naitachal ihn, »während ich meinen armen Schüler rette.«
    Kurze Zeit später hatte Naitachal die Gruppe umgeordnet. Gawaine und Ilya, der die Hügelkette am Horizont zu kennen vorgab, ritten an der Spitze, und Arturis bildete – allein – die Nachhut. Naitachal blieb ebenfalls für sich und dachte nach. Als ein dunkler Finger seinen Unterarm antippte, wurde er aus seinen Gedanken gerissen. Tem-Telek wirkte ziemlich grimmig, und der Barde zwinkerte verblüfft, während er versuchte, sich zu sammeln. »Entschuldigt, Barde, aber vielleicht habe ich in absehbarer Zeit nicht mehr eine solche Gelegenheit. Ich möchte Euch allen Ernstes vorschlagen, zu versuchen, diesen elenden Paladin loszuwerden.«
    Der Barde wollte etwas entgegnen, doch bevor er sprechen konnte, ritt Wulfgar an seine andere Seite.
    »Hört, Ihr Barde! Ist das Leben nicht schon kurz genug, auch ohne die Art Hilfe, die Arturis bietet? Warum schieben

Weitere Kostenlose Bücher