Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis

The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis

Titel: The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
Vom Netzwerk:
Arbeit da tun lassen.«
    »In meinem Mantel ist ein Riß, wenn du eine Aufgabe brauchst«, antwortete der Echsenmann. »Für die Schärfe meiner Klingen bin ich selbst verantwortlich, wie du sehr genau weißt.«
    Der Zwerg gab ein grollendes Geräusch von sich und suchte in seinem Beutel nach dem Nähzeug. »Ihr solltet mir so etwas rechtzeitig sagen«, meinte er Vorwurfsvoll,
    »statt so unordentlich herumzulaufen. Das wirft ein schlechtes Licht auf meine Sorgfalt Euch gegenüber.
    Reicht mir den Mantel näher ans Feuer. Wenn niemand etwas dagegen hat, dann sind wir das erste Paar. Den Rest könnt Ihr verteilen, wie Ihr wollt, Barde.«
    Gawaine mußte mit einem stillen und eindeutig nervösen Ilya die mittlere Wache halten, doch das größte Lebewesen, das sie sahen und hörten, war eine Eule, die sich auf ein kleines Nagetier stürzte. Vielleicht war es von dem flachen Sauerteigbrot angelockt worden, das Raven gebacken hatte, oder von den Arturis’ Waffeln, die achtlos in seinem offenen Beutel lagen.
    Naitachal erwachte bei der ersten leisen Berührung des Bardlings, um mit einem schweigenden und verschlossenen Raven die nächste Wache zu übernehmen. Der Druide verschwand immer wieder im Wald. Der Barde wußte jedoch, wo er sich aufhielt, und spürte ihm nach. Raven schlich zwischen den Bäumen umher, schaute immer wieder nach den Pferden, trat dann in die tiefen Schatten des Waldes zurück, um mit irgendeinem Vogel zu kommunizieren, oder witterte vielleicht auch in der Luft nach irgendeiner Botschaft. Der Barde blieb in der Nähe der Feuersglut, denn ihm war kalt. Außerdem mußte er auch nicht herumlaufen, um Annäherungen von Lebewesen spüren zu können. Im Moment waren viele kleine, ängstliche Kreaturen da draußen, die sich nicht in der Nähe des Lagers aufhielten, wenn sich Wölfe oder andere unerfreuliche Dinge herumtrieben. Außerdem würde er Wölfe spüren.
    Diesmal jedenfalls. Wäre er nicht von all dem Gezanke und Gezetere abgelenkt gewesen, hätte er sie gespürt, lange bevor sie das Lager angegriffen hatten. Wenn man ihn in Ruhe die Zauber um das Lager hätte spinnen lassen. Dieser elende Arturis. Er machte nichts als Ärger.
    Schließlich kam Raven zurück ans Feuer. Naitachal hieß ihn sich hinlegen und ging, um Cedric zu wecken.
    »Es ist sehr ruhig«, flüsterte er. »Ich glaube nicht, daß Ihr Probleme bekommen werdet. Trotzdem, behaltet Euren Gefährten im Auge.« Cedric weckte den Paladin.
    Sie verbrachten noch einen Tag und eine Nacht im Wald. Am nächsten Vormittag endlich kamen sie aus dem dichten Wald heraus und in eine Gegend mit dichtem Gebüsch und hohen Pyramidenpappeln. Ein flottes Bächlein kreuzte ihren Weg. Sein Wasser war undurchsichtig grün und eiskalt, was bedeutete, daß es aus Eisfeldern gespeist wurde, die nicht allzuweit entfernt sein konnten. Raven behauptete, er wisse jetzt endlich genau, wo sie wären, und zeigte ihnen zur Bestätigung einen felsigen, flachen Fjord nicht weit stromaufwärts. Er führte sie hindurch, ein bröckeliges Ufer hinauf auf einen breiten Weg, der sogar einem Karren Platz geboten hätte. Hier konnte man zu zweit nebeneinander reiten. Die Bäume standen nicht mehr so dicht zusammen, und statt der Pappeln gab es jetzt Erlen und silbergrüne Büsche mit dunklen Beeren, die laut dem Druiden eßbar waren. Gawaine probierte sie. Sie waren geschmacklos, aber sättigend und allemal angenehmer als die herben roten Knubbel, die an den Zweigen dorniger Rosensträucher wuchsen. Doch er aß gehorsam ein paar davon, als der Druide darauf bestand. »Sie verhindern, daß man für kleineren Krankheiten anfällig wird, die in den kalten Gegenden herrschen. Natürlich schmecken sie in Tee besser.«
    »Natürlich«, wiederholte Gawaine. »Ich … Meister Raven, warum verbringt Ihr soviel Zeit damit, all dieses Wissen zu sammeln? Warum lernt Ihr soviel über Pflanzen und dumme Tiere, wo es doch … ich meine, wenn Ihr statt dessen … will sagen …« Er verstummte, als der Druide ihn mit milder Neugier betrachtete, und spürte, wie er errötete. Mein Gesicht ist bestimmt so rot wie mein Haar , dachte er kläglich und wollte schon Thunder antreiben und vorreiten, als der Druide sanft sein Bein berührte, um seine Aufmerksamkeit zu erregen. Als Gawaine einen Seitenblick riskierte, bemerkte er, daß Raven keineswegs den Eindruck machte, als hätte sein junger Gefährte eine zu persönliche Frage gestellt.

    »Du meinst, warum nutze ich meine Zeit nicht lieber dafür,

Weitere Kostenlose Bücher