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The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis

The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis

Titel: The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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Wasserspeier sehen: ein Diamant von der Größe seiner Faust.
    Doch es floß kein Wasser. Es war im Strömen eingefroren und ergoß sich in einem stehenden Fluß hinunter in das nächste goldene Becken. Die größere Schale war mit Perlen und Rubinen eingefaßt.
    Überall zwischen den Kostbarkeiten standen seltsame Statuen herum, aus einfachem, glatten Stein und Marmor, doch gespenstisch naturgetreu, sogar bis auf das Mienenspiel auf den Gesichtern. Einige hielten Schachteln, aus denen Juwelenketten heraushingen, oder mit Diamanten besetzte Leuchter und einzelne Kerzenhalter. Anderen wiederum war über die ausgestreckten Arme wertvolle Kleidung gelegt – aus der feinsten Seide oder sogar aus Gold, in die Rubine und Smaragde eingenäht waren.
    Zwei andere Statuen hielten ovale Spiegel in wunderbar geschnitzten, vergoldeten und mit Intarsien verzierten Rahmen. Darin reflektierten sie sich gegenseitig in einer unendlichen Fortführung von Barden und Wächtern bis in eine kaum noch erkennbare Entfernung. Naitachal schaute kurz hin und wandte sofort den Blick ab. Er kannte dieses Phänomen, und es machte ihn immer benommen.
    Stapel von Kisten und Schränken blockierten ihre Sicht auf das Ende des Saals. In ihnen funkelten noch mehr Juwelen, noch mehr edles Tuch, noch mehr wertvolle Kostbarkeiten. Der Barde rümpfte die Nase. Jedes dieser Dinge war für sich betrachtet ein Augenschmaus.
    Man hätte es genießen können, sie zu berühren, sie vielleicht sogar zu tragen oder auf ein Regal zu stellen. Doch alles zusammen war die schlimmste Zurschaustellung von schlechtem Geschmack, die er jemals gesehen hatte.
    Und zum ersten Mal fragte er sich, was für ein Wesen sich wohl mit einem solchen Überfluß umgeben mochte.
    Sie gingen an den Kisten vorbei und durch einen schmalen Durchgang auf eine Wand zu, an der nur ein einziger Teppich hing – natürlich steif vor lauter Gold und Diamanten. Schließlich gelangten sie vor ein niedriges Podest.
    Es war mit Tüchern behangen, umgeben von vielen dieser Statuen und mit kostbaren, silberblauen Teppichen bedeckt. Der schönste Läufer führte vier flache Stufen hinauf bis zu einem massiven Thron, der aus einem einzigen Stück Eiskristall zu bestehen schien. Naitachal runzelte die Brauen und betrachtete die Lehne. Fast ganz oben war eine silberne Dose in den Kristall eingearbeitet worden.

    Doch direkt unter dieser Dose … Der Barde hielt überrascht die Luft an. Die Kreatur saß so unbeweglich da, daß er sie erst in diesem Moment bemerkte.
    Es hätte ein Echsenmann sein können, dem man alle Farbe aus Körper und Gliedern gewaschen hatte. Doch so ganz traf es das nicht. Erstens war sie mindestens um die Hälfte größer als Tem-Telek. Arme und Beine waren länger und endeten in wunderschönen schlanken, langfingrigen Händen und schlanken Füßen, die in silbernen Schuhen steckten. Der ganze Körper der Kreatur glänzte wie eine polierte Perle, und ihre Augen war von einem so blassen Blau, daß sie beinah farblos wirkten. Als Naitachal den Blick dieser Augen erwiderte, öffnete die Kreatur den Mund zu einem – wie es schien – Lächeln und entblößte dabei sehr viele lange und sehr scharfe Zähne.
    Die Kreatur auf dem Thron winkte mit einer Hand und sagte grollend: »Befreit sie und geht.«
    Nicht gut, dachte Naitachal, während der Wachtsoldat die Knoten löste, die seine Hände zusammenhielten, anschließend zurücktrat und verschwand. Er muß wissen, daß er uns mit Leichtigkeit überwinden kann. Unauffällig schaute Naitachal erst nach rechts und dann nach links.
    Es waren alle da, bis auf den armen Bardling natürlich.
    Cedric und Raven standen Schulter an Schulter, schwiegen und beobachteten mißtrauisch den Thron und den, der darauf saß. Arturis hatte man auf den Hintern gesetzt.
    So saß er immer noch, nachdem er zu sich gekommen war, und betrachtete verblüfft das Podest. Wulfgar fummelte am Umhang seines Herrn herum, während Tem-Telek sehr ruhig dastand und die Arme vor der Brust gekreuzt hatte. Er sah allerhöchstens nachdenklich aus, aber immer noch nicht überrascht, wie der Barde finster feststellte. Wir haben einiges zu besprechen, dachte er grimmig und fragte sich dann, ob sie wohl jemals Gelegenheit zu einem Gespräch bekommen würden.
    Arturis unterbrach Naitachals finstere Gedanken, als er aufsprang und sein Schwert zog – wobei er Cedric um ein Haar enthauptete. »Ich verlange zu wissen, warum Ihr uns hergebracht habt!« schrie er. Die Kreatur schenkte

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