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The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis

The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis

Titel: The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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aber wir sind so oft so lange allein, und das macht den meisten von uns angst.«

    »Wir werden für Euch sorgen«, versprach der Hauptmann. »Das wißt Ihr doch. Der Herr sieht es nicht gern, wenn eine von Euch beunruhigt ist.«
    Vielleicht hatte in den letzten Worten des Hauptmannes eine Frage mitgeklungen. »Wir wissen, daß Ihr Euer Bestes tut, Hauptmann«, antwortete Lyrana. »Ich werde das auch dem Herrn berichten, sollte jemals die Sprache darauf kommen. Soll ich Euch zum Haus begleiten?«
    »Das schaffe ich schon, Miss. Trinkt Ihr nur Euren Tee und macht Euch keine Sorgen.« Die riesigen Stiefel entfernten sich.
    Eine leise weibliche Stimme murmelte: »Er ist noch nicht weg, und die Wachen auch nicht. Verhaltet Euch ruhig.« Kurz darauf sagte dieselbe Stimme: »Sie sind durch das Tor gegangen und haben es verrammelt. Zählt bis zehn und kommt dann heraus.«
    Das tat Gawaine. Als er auftauchte, sah er junge Frauen, die im Gras lagen oder eingehakt spazierten und miteinander plauderten. Vier von ihnen saßen immer noch um den Tisch im Pavillon. Und Lyrana stand am Ende des kleinen Tisches und schaute auf die Tore.
    Ihr Haar war einmalig schön, schwarzblau, schwer und glatt, und es reichte ihr fast bis zu den Knien. Ihr Gesicht war so weiß wie feinste Sahne, die Augen, groß und mandelförmig und mitternachtsblau. »Jetzt«, sagte sie lebhaft, nahm ihren Platz wieder ein und winkte ihn zu sich. »Wartet noch einen Moment, während wir überprüfen, ob wirklich keine Wachen außer den beiden am Tor da sind. Danach werden wir Euch einige Erklärungen geben – und Ihr uns sicher auch, Ihr Ärmster«, fügte sie lächelnd hinzu. »Ihr habt sicher genauso viele Fragen wie wir.«

    18.
    KAPITEL

    Ariana kam über das Gras zu ihnen herüber und rieb munter die Hände aneinander. »Jetzt sind sie weg. Und diese beiden Jungs, die der Hauptmann als Wachposten aufgestellt hat, sind so unsicher, daß sie sich niemals hereintrauen, außer wir schreien nach ihnen.« Sie schaute Gawaine an. »Das ist ein Trick hier – Sie können uns nur hören, wenn wir schreien.«
    »Danke, daß Ihr es mir sagt«, erwiderte Gawaine.
    Lyrana musterte ihn. »Die Fragen können noch ein wenig warten, denke ich. Ihr seht vollkommen erschöpft aus, armer Mann. Wann habt Ihr das letzte Mal ordentlich gegessen?«
    »Ordentlich?« Er lachte schwach. Muß ich das Zeug in Ilyas Dorf mitrechnen? »Nun, wenn ihr Zwiebelsuppe und Zwiebelbrot als Essen akzeptiert, dann …«
    Lyrana lächelte und schüttelte den Kopf. »Ariana, sieh zu, ob du dem Ärmsten etwas zu essen besorgen kannst, ja?
    Oder«, sagte sie rasch, als sie Arianas mißbilligende Miene bemerkte, »wenn du lieber hierbleiben möchtest, dann trag es Irene auf. Die kennt sich ohnehin in der Küche besser aus.« Ariana lief über die Wiese und sprach mit einem anderen Mädchen, das sofort durch eine sehr schön geschnitzte Tür in dem kleinen Palast verschwand. Ariana kehrte sofort zurück und setzte sich an den Tisch – aber nicht, wie er erwartet hatte, neben ihn, sondern ihm gegenüber. Dabei lächelte sie ihm zu, doch das war reine Höflichkeit. Hier werden keine Spaziergänge im Zwiebelfeld vorgeschlagen, dachte er, holte tief Luft und lehnte sich zum ersten Mal entspannt gegen die Kissen auf seinem Stuhl zurück.

    »Ihr müßt Euch zwischen uns sehr unbehaglich fühlen«, sagte Lyrana. »Wir meinen es nicht böse, wenn wir starren, wißt Ihr, aber es ist halt … tja, es ist schon lange her, seit eine von uns das letzte Mal einen Mann gesehen hat, außer ihr zählt Lord Voyvodan in seiner besten Gestalt dazu. Doch selbst dann hat er wenig Menschliches an sich.« Sie erschauerte ein bißchen, machte jedoch eine abwehrende Handbewegung, als er aufstehen und sie irgendwie trösten und beschützen wollte, ohne genau zu wissen wie. Zumindest hätte ich sie berühren können, dachte er noch verwirrter, und jetzt schienen seine Ohren zu glühen.
    »Um Eure Frage zu beantworten«, fuhr Lyrana ruhig fort. »Die Leute aus meinem Dorf halten Zwiebeln ebenfalls für schmackhaft. Ich habe sie natürlich auch gegessen, denn in der Ecke des Königreiches, aus der ich stamme, lernt ein Mädchen schnell, das zu essen, was da ist, und nicht darüber zu lamentieren, was sie statt dessen lieber hätte.« Sie neigte den Kopf zur Seite, als er sich rührte und sie überrascht anschaute. »Was?«
    »Ich … es tut mir leid …« Gawaine schluckte, holte tief Luft und sagte dann hastig: »Ich hatte Euch

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