The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis
alle für Edeldamen gehalten …«
Er hielt inne. Lyrana legten den Kopf in den Nacken und lachte. Doch irgendwie fühlte Gawaine sich wohl in ihrer Nähe. Sie lachte ihn nicht aus, das wußte er sicher.
»Unsere feinen Kleider, ja, schon! Nun, ein oder zwei von uns sind auch adelig oder stammen zumindest aus der Oberschicht. Wie andere vor uns auch.« Zwei junge Frauen betraten den Pavillon. Jede von ihnen trug ein Tablett. »Irene und ihre Zwillingsschwester Iris«, stellte Lyrana vor, als die beiden anfingen, Teller, Schüsseln und Essen und Trinken vor Gawaine auszubreiten. »Obwohl Ihr sicher nicht darauf gekommen wärt, daß sie Zwillinge sind, nicht wahr?«
»Ladies.« Gawaine rutschte etwas vom Tisch zurück und verneigte sich im Sitzen vor ihnen. Die beiden Frauen warfen sich einen amüsierten Blick zu und lächelten erfreut. Dann machten sie einen vollendeten Hofknicks.
Gawaine hätte sie nicht einmal für Schwestern gehalten, nur ihr Haar hatte denselben Braunton mit roten Strähnen, so daß es im Licht der Kerzen kupferrot schimmerte.
Iris trug ihres offen, und es reichte ihr bis auf die Taille.
Irene hatte ihres mit blaßblauen Bändern zu einem dicken Zopf geflochten. Ihr Gesicht war glatt und rund und wundervoll liebenswürdig. Ihre hellbraunen Augen hatten grüne Sprenkel und einen sehr intelligenten Blick.
Iris hatte ein etwas längeres Gesicht mit einem Hauch von Sommersprossen über ihrer schlanken Nase und den hohen Wangenknochen, einen großen, freundlichen Mund, dunkelbraune Augen, die ihr ein nachdenkliches Aussehen verliehen, trotz des vergnügten Lächelns. Beide Mädchen überhäuften ihn mit Essen: kalte Kräutersuppe, geschnittenes heißes Hühnerfleisch in Soße, und allerfeinstes Weißbrot.
Nun erst bemerkte er, wie hungrig er war. Er aß und aß, und keine der Frauen redete mit ihm oder stellte ihm eine Frage außer »Mehr davon?« und »Noch etwas Wein?«, bis er satt war. Wie anders als die Katyas, Maryas und Greta. Er seufzte glücklich. Zur Schönheit gehörte sicherlich noch mehr als gutes Aussehen – vielleicht Intelligenz?
Als er fertig war, gab er ihnen einen kurzen Abriß über seine Ankunft hier, über die Trennung von seinen Gefährten, und er erwähnte auch kurz Fenix und den Apfelbaum. »Ich kann mir nicht vorstellen, wohin man die anderen gebracht hat«, sagte er schließlich. »Ich habe überall gesucht, aber nichts weiter gefunden als Mauern und Korridore und Höfe und schreckliche kalte …« Er lächelte verlegen die Frauen an, die um ihn herumsaßen. »Das heißt, bis jetzt. Ich danke Euch für das Essen. Aber ich sollte jetzt lieber gehen, bevor man mich hier findet und ich Euch schreckliche Schwierigkeiten bereite.«
»Oh, ich glaube, damit werden wir schon fertig«, erwiderte Lyrana ruhig. »Man warnt uns natürlich Stunden vorher, bevor Voyvodan kommt. Er wäre höchst ungehalten, wenn auch nur eine von uns nicht perfekt aussähe. Doch selbst ihm ist klar, daß es nicht ganz so einfach ist, ständig in perfekter Bereitschaft zu warten. Und die Wachen kommen hier nicht herein, ohne anzuklopfen und von einer von uns hereingebeten worden zu sein.
Voyvodan, das könnt Ihr Euch ja sicher vorstellen, wäre alles andere als erfreut, wenn sein schönes Eigentum mißhandelt werden würde. Und die Wachen scheinen zu glauben, daß wir hier oft in einem Aufzug herumlaufen, in dem es nicht schicklich wäre, sie zu empfangen.«
»O Lyrana!« rief Iris und lachte vergnügt. »Hast du so diesen armen Wächter verunsichert?«
»Und glaubt der wirklich, daß wir hier manchmal unbekleidet herumlaufen?« fragte Irene. »Was für eine schlaue Idee!«
Lyrana zuckte mit den Schultern und lächelte die beiden Schwestern an. »Das ist nur schlau, weil es klappt.«
Sie schaute Gawaine an und zwinkerte. »Deshalb haben wir genug Zeit, Euch zu verstecken, wenn es nötig sein sollte.«
»Bleibt ein bißchen«, bat Ariana, und Irene fügte hinzu: »Ja, bitte. Es ist nett, sich einmal mit jemand anderem unterhalten zu können. Sicher, es kommen immer neue Mädchen, aber …« Sie brach verwirrt ab, und ihre Schwester klopfte ihr aufmunternd auf die Schulter. »Ich bin sicher, daß der Barde dich schon verstanden hat. Liebes.«
»Ich bleibe sehr gern noch ein wenig bei Euch«, sagte Gawaine und rief damit ein Lächeln in der Runde hervor.
»Und ich bin leider ein Bardling, kein Barde. Ich möchte es auch nicht riskieren, die Mandoline für Euch zu spielen, damit die Wachen des
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