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The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen

The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen

Titel: The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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und sah Naitachal drohend an. »Solltet Ihr es ihnen erzählen, oder sollte diese Information aus Versehen über Eure schwarzen Lippen kommen, dann bringe ich Euch eigenhändig um!«
    Naitachal zuckte nur mit den Schultern. Er wollte diese Bemerkung nicht als Beleidigung verstehen. »Ich meinte, wie könnte er uns helfen?«

    »Helfen? Gegen die Königliche Wache oder die Schergen?« Lyam lachte kurz und humorlos auf. »Nicht viel, fürchte ich. Er ist erst dreizehn. Und wir fahren in einen ziemlich gesicherten Ort ein. Aber der Junge hat mich schon früher überrascht. Vielleicht schafft er es ja diesmal wieder.«
    Sie schwiegen eine Weile, während es in dem Wagen immer kälter wurde. Der Elf fror bis auf die Knochen.
    »Das Gefängnis der Seelen. Ist es jemals jemandem gelungen, den Bann zu brechen?«
    »Den Einkerkerungszauber?« fragte Lyam und dachte kurz nach. »Man kann ihn nicht brechen. Nicht, bevor er abgelaufen ist. Man hat es versucht, glaubt mir.«
    »Auch mit Bardenmagie?« konterte Naitachal.
    Lyam erwog das sorgfältig, bevor er antwortete.
    »Meines Wissens nach hat das niemals jemand versucht.
    Allerdings sind in Suinomen keine Barden gestattet. Man weist sie schon an der Grenze ab.«
    Diesmal nicht. Vielleicht haben wir die Chance, es mit Bardenmagie zu versuchen, dachte Naitachal und sah einen Hoffnungsschimmer am Horizont. Keiner weiß, daß wir Barden sind. Sie halten mich für einen Geisterbeschwörer und Alaire für meinen Schüler. Ihr Bann ist vielleicht nicht auf unsere Macht vorbereitet. Alaire hat die Magie schon einmal beschworen, als er Kai wieder zum Leben erweckt hat. Kann er es noch einmal tun, um seine eigene Haut zu retten?
    Oder kann ich es?

    Naitachal und Lyam wurden von Bewaffneten in ihre neuen Gemächer im Verlies des Palastes eskortiert. Der Elf hatte schmutzigen Erdboden erwartet, aber die Böden bestanden aus vermörtelten Steinen, und die Räume hatten keine Möblierung. In der Mitte ihrer Zelle war ein großer eiserner Ring eingelassen, an dem ihre Ketten befestigt wurden. Einer der Wachtposten verkürzte Naitachals Kette, damit er seine Hände nicht frei bewegen konnte. Das war schade, denn die Schlösser wären sehr einfach zu knacken gewesen, wenn man ihm die Arme nicht so fest nach hinten gebunden hätte. Aber vielleicht kann ich trotzdem etwas erreichen.
    Die Zellen des Verlieses waren in einem Halbkreis errichtet. Ihnen gegenüber stand ein Tisch, an dem die Wachen saßen. Naitachal zählte vier Posten. Ein fünfter ging unmittelbar nach ihrer Ankunft auf Streife. Sie legten Lyam in die Zelle gegenüber und fesselten ihn ebenfalls an den Ring im Boden. Der Elf hatte gehofft, sie wären dicht genug zusammen, um sich gegenseitig von den Handschellen befreien zu können, aber das war nicht der Fall.
    In der Zelle zwischen ihnen sah Naitachal einen weiteren Gefangenen.
    »Prinz!« rief Lyam. »Ihr seid ja noch hier!«
    Kai war niedergeschlagen, als er die beiden Neuankömmlinge erkannte. »Aye, ich bin hier, stimmt«, sagte er ausdruckslos. »Da Ihr auch hier seid, hat man wohl auch Alaire gefangen.«
    »Leider«, erwiderte Lyam. »Sir Jehan ist uns gefolgt, denke ich. Irgend jemand hat uns verraten. Jedenfalls hat er bei den Docks auf uns gewartet. Wir hatten keine Chance.«
    Kai blickte Naitachal an. Offenbar fürchtete er die Antwort auf seine nächste Frage. »Ist Alaire im Gefängnis der Seelen?«
    Naitachal wußte nicht, was er sagen sollte. Kai schien mehr am Schicksal des Bardlings interessiert zu sein, als der Elf erwartet hatte. Das überraschte ihn tatsächlich.
    Die Situation des Prinzen war nicht gerade rosig, aber trotzdem machte er sich um Alaire Gedanken. Kai trat näher an das Gitter und warf einen kurzen Blick auf die Wachen am Tisch. Sie hatten Weinflaschen herausgeholt und spielten Karten. Sie achteten nicht auf ihre Gefangenen.
    Naitachal wählte seine Worte sehr sorgfältig. »Man hat mir die Augen verbunden, deshalb weiß ich nicht, was aus ihm geworden ist. Lyam sagt, die Schergen hätten ihn erwischt. Mehr wissen wir nicht.«
    »Ihr braucht mich nicht zu schonen. Ich weiß, was ihm passiert ist. Und das ist alles meine Schuld.« Tränen traten ihm in die Augen, und ein Tropfen fiel auf den Steinboden. »Er hat es nur getan, um mein Leben zu retten.«
    »Das hat er mir gesagt«, meinte Naitachal schlicht.
    »Aber Ihr solltet Euch nicht die Schuld dafür geben. So etwas mußte einfach passieren, wenn man die Situation bedenkt, in die wir hier

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