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The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen

The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen

Titel: The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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Schach zu halten«, stellte Naitachal fest. »Ich bezweifle, daß sie Zeit oder Ruhe hatten, irgendwelche Einkerkerungszauber zu beschwören.«
    »Das stimmt. Wenn der Kampf vorbei ist, dann werden sie vermutlich damit anfangen«, sagte Lyam. »Sie werden ihren Gefangenen die Seelen stehlen. Allen meinen Männern …«
    Archenomen sah sich hastig um. Anscheinend bemerkte er erst jetzt, daß sein Sohn nicht mehr da war.
    »Kainemonen? Wo ist er? Haben sie ihn weggebracht?«
    »Ja, Eure Majestät«, sagte Lyam traurig. »Ich habe gehört, wie sie sagten, sie würden ihn zur Bundeshalle bringen.«
    »Nein!« stieß Archenomen hervor. »Sie haben doch wohl nicht vor …«
    »Ich fürchte doch«, sagte Naitachal abwesend. Er suchte angestrengt nach einem Weg, wie sie aus dieser Klemme herauskommen konnten. Und was war mit seinem unglücklichen Schüler? Alaire? Was ist aus dir geworden? Lebst du überhaupt noch?
    Die Ankunft von neuen Wachen im Verlies unterbrach seine Gedanken. Vier von ihnen deckten mit geladenen Armbrüsten vier andere, die die Zellen öffneten, hineintraten und die Ketten vom Boden lösten.
    »Ich nehme an, wir gehen nicht zum Dinner?« fragte Naitachal unschuldig.
    »Schweig, Gefangener!« schrie einer der Wachen.
    »Nicht sprechen! Ihr werdet woanders gebraucht!«
    Naitachal wußte auch, wo.
    Im Gefängnis der Seelen.

    19.
    KAPITEL

    Alaire blieb auf dem kalten Steinboden hocken und lauschte nach seinen Häschern. Er suchte nach einer Waffe, aber die Hexenmeister waren gründlich gewesen.
    Sie hatten sogar seinen Gürtel mit dem kleinen Messer weggenommen, das darin versteckt war. Er horchte angestrengt, aber es war nichts zu hören außer seinem eigenen Herzschlag und seinem schnellen Atmen.
    Der Raum war so kalt wie der Weiher im Garten der Sowna, und sein Atem bildete eine Ruchwolke im abgedunkeltem Raum. Eine Lichtquelle am Eingang warf ein dreieckiges Muster auf den Boden. Es war schwer zu sagen, was es war. Vielleicht eine Öllampe, vielleicht auch eine Kerze. Es flackerte und ließ die Schatten in dem Raum tanzen. Das war die einzige Bewegung, die er gesehen hatte, seit er erwacht war.
    Was auch immer hier vorgeht, sie werden sicher nicht sofort wieder zurückkommen und nach mir sehen. Er entspannte sich ein wenig und richtete sich auf. Alles noch in Ordnung? Haben sie mir keine Knieflechsen angelegt?
    Das sähe ihnen ähnlich!
    Aber bis auf einige Prellungen und Kopfschmerzen und der Tatsache, daß er vor Kälte steifgefroren war, schien alles andere in Ordnung zu sein. Seine Kleidung war ebenfalls ungeschädigt, obwohl er sich wünschte, sie wäre schwarz. Dann hätte er sich besser im Schatten verstecken können. Er hatte eine Beule am Hinterknopf, eine Wunde am Hals von dem Schnitt mit dem Dolch und noch andere leichte Verletzungen, an die er sich nicht erinnern konnte, die aber vermutlich von dem Kampf herrührten. Wenn sie ihm noch etwas anderes angetan hatten, war davon jedenfalls nichts zu sehen.
    Der Bann, mit dem sie ihn in den Kristall gezwungen hatten, vernebelte immer noch sein Hirn. Es war so, als wäre er aus einem tiefen Schlaf erwacht, aber noch nicht ganz wach.
    Er erinnerte sich dunkel, daß seine Mutter, Grania, über die riesige Entfernung hinweg, die ihre Königreiche trennten, zu ihm gesprochen und irgendwie den Bann gebrochen hatte, der seine Seele in dem Kristall hielt.
    Nein, verbesserte er sich, nicht sie hat den Bann gebrochen. Sie inspirierte mich, es zu tun! Mutter, wie hast du das bloß geschafft? Und wo bist du jetzt?
    Er lauschte auf ihre sanfte Stimme, wartete auf ihre zärtliche Berührung seiner Seele, aber er spürte nichts.
    Sie war wieder fort, so wie sie es schon lange vorher gewesen war. Er fühlte sich verlassen und schrecklich allein.
    Naitachal, Kai, Lyam … bei allen Göttern! Was haben sie euch angetan? Seid ihr schon tot? Oder haben sie euch auch in Kristalle gesteckt? Einen Moment überwältigten ihn Panik und Hilflosigkeit, und er drohte fast in Tränen auszubrechen. Aber Tränen halfen seinen Freunden nicht, und ihn würden sie auch nicht retten. Er konnte nicht immer hier bleiben.
    Zuerst muß ich meine Spuren verwischen, dachte er und sah sich in dem dunklen Raum um. Sein Blick fiel auf die Regale, die mit Särgen gefüllt waren. Alaire erschauerte. Vor wenigen Augenblicken hatte er auch noch in einem von ihnen gelegen, dazu verdammt, auf unbestimmte Zeit darin zu bleiben, während seine Seele in diesem merkwürdigen Zustand des betäubten

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