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The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen

The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen

Titel: The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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zusammen an dem großen Tisch, während die Kellnerinnen sich beeilten, ihre Karaffen zu füllen. Kai fuhr fort, Alaire seine Lebensgeschichte zu erzählen. Es wäre einfacher gewesen, ihm zu folgen, wenn er nicht immer wieder in seine Muttersprache zurückgefallen wäre. Aber wenigstens bekam Alaire das Wesentliche von dem mit, was der Kronprinz ihm mitteilen wollte.
    »Wißt Ihr, Sir Jehan ist einer der besten Männer in ganz Suinomen«, sagte Kai undeutlich. »Er ist mein Freund, seit ich dreizehn bin, und er war der einzige Mensch, der Interesse an meiner Zukunft zeigte. Tja, Sir Jehan habe ich sogar meinen ersten Drink zu verdanken.
    Hier, in genau dieser Bar. Vor ungefähr fünf Jahren.«
    Und seitdem trinkt Ihr. Ihr seit bestimmt ein netter Mensch, wenn Ihr nüchtern seid. Hat Sir Jehan Euch zum Trunkenbold gemacht, oder habt Ihr das ganz allein geschafft?
    Alaire versuchte, seine Rolle so gut wie möglich zu spielen, obwohl sein Prinzenfreund ihm allmählich auf die Nerven ging. Daß Kai möglicherweise Alaires Leben in Gefahr brachte, vor allem, wenn er in seinem jetzigen Zustand einen weiteren Kampf anfing, machte ihm weit weniger Sorgen, als die Tatsache, daß Kai immer mehr die Orientierung verlor. Er war schon am Anfang dieses kleinen Gelages betrunken gewesen, aber jetzt wurde es langsam geschmacklos.
    Doch Kai plapperte immer weiter, auf die typische unzusammenhängende Art von Betrunkenen. »Und Ihr, mein Freund, müßt schon mal hiergewesen sein. Ich kenne Euch von irgendwoher. Und da waren wir die besten Freunde, die dicksten Kumpel. Ihr habt damals mein Leben gerettet, bei diesen Seeleuten, wißt Ihr das …?«
    Alaire trank sein Glas aus und Kai füllte es sofort wieder. Als Alaire daran nippte, fiel ihm etwas ein, was Kai über Sir Jehan und diese Bar gesagt hatte. Jehan hat ihn zum Trinken animiert. Und er hat Kai ermutigt, sich zu besaufen, selbst jetzt noch. Dabei war der Mann selbst gar nicht betrunken. Sehr eigenartig. In Fenrich war es so gewesen, daß hauptsächlich die Betrunkenen einen aufforderten zu trinken, vor allem diejenigen, die sonst nur wenig tranken.
    Sir Jehan schien jetzt wieder der Bösewicht zu sein.
    Auf ihn paßte dieses Muster nicht: Er hatte kaum genug getrunken, um auch nur einen Schwips zu haben, aber er benahm sich, als wäre er genauso betrunken wie Kai.
    Vielleicht hatte er ja noch ein anderes Motiv, Kai zu einem Trinker zu machen und dafür zu sorgen, daß er einer blieb.
    Es mußte mehr dahinterstecken, etwas, das Alaire jetzt noch nicht erkennen konnte. Was auch immer Jehans Motive waren, sie konnten nicht gut sein. Was hat dieser Mann an sich, das mir nicht gefallt? Daß er ihn kennengelernt hatte, warf jedenfalls etwas Licht auf Kais Beziehungen innerhalb Suinomens.
    In der Zwischenzeit will ich seine Annahme verstärken, ich sei ein alter Freund. Wahrscheinlich erinnert er sich morgen sowieso an nichts mehr, wenn er so ist wie die Trinker aus meinem Dorf.
    »Ich war vielleicht schon einmal hier, vor einiger Zeit«, sagte Alaire. »Meine Eltern sind gern gereist. Ich habe tatsächlich schon einmal jemanden getroffen, der so ähnlich aussah wie du.«
    »Wirklich? Wie lange ist das her?«
    »Ich muß damals fünfzehn gewesen sein. Vor etwa vier Jahren? Jedenfalls haben wir in dieser Blockhütte gewohnt, an dem großen See.« Obwohl er sich das alles nur ausdachte, vermutete er, daß es hier irgendwo einen großen See gab, wenn er von den vielen Fjorden ausging, die er bisher in dem Land gesehen hatte. Und da die meisten Häuser aus Holz bestanden, vermutete er, daß eine
    »Blockhütte« kein so schlechter Tip war.
    Kai sah ihn erstaunt an. »Das warst du?«
    Alaire zuckte mit den Schultern. »Vielleicht.«
    Kai gestikulierte aufgeregt auf seinem Stuhl. »Natürlich, du mußt es gewesen sein! Du warst es, Alaire, ich erinnere mich jetzt genau daran. Es war der Sommer, an dem die königliche Familie sich entschied, Ferien auf dem Bauernhof zu verbringen. Und du warst da! Mein bester Freund! Wir haben uns ewige Freundschaft geschworen, aber mein Vater schätzte es nicht. Ich dachte, er hätte deine Eltern gezwungen, dich nach diesem schrecklichen Althea zu bringen, und glaubte, dich niemals wiederzusehen!«
    Kai beugte sich über den Tisch und umarmte Alaire scheinbar eine Ewigkeit. Das Barmädchen sah sie merkwürdig an, und Alaire machte eine entschuldigende Geste.
    Das ist nicht gerade der Eindruck, den ich erwecken wollte, dachte Alaire. Aber das

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