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The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen

The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen

Titel: The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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Geisterbeschwö-
    rung, Schwarze Magie!
    »Erzählt mir mehr davon, Kai.«
    »Es wird schlimmer«, antwortete der mit gespenstischer Erregung. Er war wie ein Kind, das eine Gespenstergeschichte erzählt. »Jedes Jahr, das ein Magier in der Gruft verbringt, altert sein Körper um zwanzig Jahre.
    Wenn ein junger Mann von zwanzig ein Jahr später entlassen wird, ist er vierzig. Falls er dumm genug ist, sich bei einem größeren Verbrechen oder ein zweites Mal erwischen zu lassen, ist er sechzig oder achtzig. Ich habe sogar von einem Zauberer gehört, der eine Strafe von fünf Jahren bekommen hat. Als er entlassen wurde, stolperte er ins Licht. Er war kaum dicker als ein Skelett.
    Und fiel mitten in der Bundeshalle tot um.«
    Die Geschichte entsetzte Alaire. Eine vollkommen gewaltlose Art, die grausamste Bestrafung durchzuführen. Deshalb nehmen die Menschen, die Leute des Kö-
    nigs, sie hin. Sie übt keine direkte Gewalt gegen die Zauberer aus. Also scheint sie vollkommen gerecht und angemessen.
    Na, ich werde bestimmt keine Bardenmagie in Suinomen anwenden!
    »Aber nur keine Angst. Hier gibt es keine Zauberer.«

    Der Kronprinz warf einen Blick auf den leeren Tisch.
    »Jedenfalls jetzt nicht mehr.«
    Kai leerte seinen zweiten Humpen und bestellte noch einen. Alaire überlegte, ob er eine Bemerkung über Kais Alkoholkonsum machen sollte.
    Nein. Wahrscheinlich nützt das sowieso nichts. Er wird trinken, ob ich versuche, ihn daran zu hindern oder nicht.
    Und so war es auch. Nach einer Weile verfiel Kai in seine Muttersprache, und Alaire nickte und brummte nur in regelmäßigen Abständen. Einige Zeit später, nachdem Kai schon eine ganze Weile in seiner Muttersprache geredet hatte, schaffte Alaire es, ihn zum Aufstehen zu bewegen und deutete auf die Tür. Draußen wurde es schon hell.
    Kai stöhnte, als die Morgensonne ihm ins Gesicht schien.
    Irgendwie freute sich Alaire darüber. »Das habt Ihr wohl nicht erwartet, was?« fragte er etwas schadenfroh, bekam jedoch keine Antwort.
    Er brachte Kai zurück auf die Hauptstraße, die jetzt im Sonnenlicht plötzlich eigenartig ruhig wirkte. Nur ein Betrunkener sang laut in der Gosse. Kurz darauf fanden sie die Kutsche, deren Kutscher drinnen schlief. Alaire verfrachtete Kai auf den Sitz, weckte den Kutscher und machte ihm mit Händen und Füßen klar, daß sie zum Palast zurückfahren mußten.
    Langsam, mit erheblich weniger Schwung als bei der Hinfahrt, rollte die Kutsche vorwärts. Obwohl Alaire nicht betrunken war, fühlte er sich erschöpft. Kais kleine Sauftour hatte ihn ganz schön mitgenommen.
    Vielleicht kann ich während der Rückfahrt ein bißchen schlafen …

    Aber daraus wurde nichts. Trotz seiner Müdigkeit konnte er nicht einschlafen. Er konnte einfach die schrecklichen Bilder von Särgen und Kristallen nicht aus seinen Gedanken verbannen.
    »Die Gruft der Seelen«, murmelte Alaire und sah zu Kai hinüber, der seelenruhig schlief. »Mein Güte, Naitachal, in was geraten wir da bloß hinein?«

    6.
    KAPITEL

    Wie Naitachal erwartet hatte, war das Dinner »ihnen zu Ehren« eine Riesenaffäre, mit allen korrekten Sitzstrategien, die es zu einem politischen Ereignis machte. Der Dunkle Elf saß beim König und anderen Adligen an der Hohen Tafel, von der aus er den Speisesaal aus der Vogelperspektive betrachten konnte. Der König schien aber mehr darauf bedacht zu sein, einen vorteilhaften Eindruck auf seine Untertanen zu machen, als mit Naitachal über Politik zu sprechen. Sie wechselten während des Dinners vielleicht ein halbes Dutzend Worte, und danach zog sich König Archenomen mit einer Entschuldigung zurück … ohne Naitachal eine formelle Audienz am nächsten Tag zu versprechen, um in seinen Räumen die Staatsangelegenheiten zu diskutieren.
    Was Naitachal aber ganz gut paßte. Er war vollkommen erschöpft. Der Wein floß in Strömen, doch er tat nur so, als genieße er ihn. Er wußte, daß er sonst in seinem augenblicklichen Zustand einen Narren aus sich machen würde, und damit auch aus Althea. Und das durfte nicht geschehen. Niemals.
    Es störte ihn etwas, daß Alaire nicht direkt neben ihm sitzen durfte, aber um Alaires Inkognito zu bewahren, schwieg er dazu. Immerhin sollte Alaire einen Diener darstellen. Es wird ihn nicht umbringen. Und vielleicht erfahrt er ja etwas!
    Nach dem Abendessen verbrachte Naitachal Stunden damit – jedenfalls kam es ihm so lange vor –, den Noblen von Suinomen vorgestellt zu werden. Nachdem er sich schnell an ihre

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