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The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen

The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen

Titel: The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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fremden und möglicherweise feindlich gesonnenen Umgebung. Noch während der Dunkle Elf darüber nachdachte, spürte er eine Bewegung der Luft hinter sich, als käme jemand näher.
    Er drehte sich um … zu spät. Die Garotte, eine tödliche Würgeschlinge in erfahrenen Händen, legte sich um seinen Hals und klemmte seine Luftröhre ab.
    Naitachal griff nach dem Draht und trat zurück.
    Gleichzeitig rang er nach Luft. Er konnte den Angreifer nicht erkennen, aber er war wohl größer und kräftiger als er selbst. Er zog stärker und versuchte, den Mann gegen die Wand zu pressen. Doch der Angreifer gab nicht nach.
    Naitachals Lungen schienen zu brennen.
    Er griff nach oben, um die Handgelenke des Attentäters zu fassen. Ein Gedanke formte sich ungewollt in seinem Kopf.
    Archahai Necrazach. Geisterhauch. Berührung des …
    Todes …
    In dem Moment, als er die Kräfte einsetzen wollte, die er für den Todeszauber brauchte, seine erste und instinktive Abwehr, fing er sich. Gerade noch rechtzeitig.
    Ich darf in diesem Land keine Magie benutzen’. Und schon gar nicht diese Magie!
    Schnell griff er nach dem Messer, das er in der Arm-scheide am Unterarm verborgen hatte. Mit einer flüssigen Bewegung schlitzte er die Hand auf, die die Garotte führte.
    Der Druck auf den Hals ließ nach. Naitachal wirbelte herum und bot seinem Angreifer offen die Stirn.
    Der Mann schien nicht besonders beunruhigt darüber zu sein, daß Naitachal sich befreit hatte. Durch einen Nebel, der sich allerdings rasch klärte, weil er jetzt wieder atmen konnte, starrte Naitachal auf den Angreifer. Er stand im Schatten und ging in Angriffshaltung.
    Warum läuft er nicht weg?
    Weil er glaubt, daß er mich immer noch umbringen kann. Wahrscheinlich hat er sogar recht …
    Sie umkreisten sich mit erhobenen Waffen wie Katzen, die sich gleich aufeinander stürzen wollten. Naitachal begriff plötzlich, wie sehr er sich in solchen Kämpfen immer auf seine Magie verlassen hatte, in Kämpfen, bei denen es um sein Leben oder um das eines anderen ging, der ihm nahestand. Selbst die Bardenmagie konnte eine gefährliche Waffe sein …
    Der Mensch war vollkommen in Schwarz gekleidet.
    Er trug einen gazeartigen, enganliegenden Anzug, der ihm eine vollkommene Bewegungsfreiheit verlieh. Der Elf sah in seinem Blick nur kühle Kalkulation, weder Furcht noch Panik. Es schien ihn nicht zu kümmern, daß die Garrote bei seinem Gegner nicht funktioniert hatte.
    Seine Haltung war irgendwie … professionell. Naitachal kannte das von einer ganz bestimmten Sorte von Handlangern. Diese Haltung besagte wortlos, daß Mord dem Mann nichts Unbekanntes war.
    Er ist ein gedungener Mörder, dachte Naitachal. Ein Assassine. Sein Mut sank. Wahrscheinlich bedeutet das, daß er mich töten kann.
    Unwillkürlich fielen dem Dunklen Elfen all die Zauber ein, mit denen er diese Augen schlagen könnte, aber laut der Gesetze in diesem Land war das verboten.
    Andererseits, ohne die Garotte war er unbewaffnet, wodurch der Elf eindeutig im Vorteil war.
    »Wer bist du?«
    Keine Antwort. Naja, es war einen Versuch wert.
    Der Assassine riß einen verzierten Messingkerzenständer von einem Marmorregal in der Wand und löschte die Kerze.
    »Glaubst du ernsthaft, daß mich das stört?« fragte Naitachal, als es dunkel wurde.
    Seine Augen stellten sich schnell auf die neuen Lichtverhältnisse ein … gerade noch rechtzeitig, um dem Assassinen auszuweichen, als der mit dem Messingständer nach ihm schlug.
    Ungeschickt, dachte Naitachal und konterte mit einem Hieb. Sein Messer zerschnitt mehrere Sehnen, als die Klinge die Hand des Mörders aufschlitzte.
    Der Mann gab keinen Laut von sich. Auch das war ein Zeichen seiner hervorragenden Ausbildung. Statt dessen ließ er den Kerzenständer fallen und flüchtete.
    Naitachal verfolgte ihn. Die Jagd führte zum Ende des Flurs, der sich in weitere Korridore teilte. Nach ein paar Abzweigungen verlor der Elf seinen Mann und gab die Verfolgung auf.
    Er muß durch einen Geheimgang verschwunden sein, dachte Naitachal finster, während er zu seinem Zimmer zurückkehrte. Diesmal achtete er darauf, ob etwas in den Schatten lauerte. Tja, ich werde es nicht herausfinden.
    Wenn er durch eine Geheimtür verschwunden ist, dann muß er sich in dem Palast gut auskennen. Was entweder auf die königliche Familie hindeutet oder auf jemandem, der dem König treu ergeben ist.

    Beides gefiel Naitachal überhaupt nicht, und er überlegte seinen nächsten Schritt. Wenn er die

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