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The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen

The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen

Titel: The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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Revolte?«
    »Vielleicht.« Der Graf schüttelte sein massiges Haupt.
    »Ich bin mir zwar nicht sicher, aber den König scheint diese Möglichkeit ziemlich zu ängstigen. Ich wüßte zwar niemanden, der Kai ernst nimmt, aber es ist immerhin möglich, daß jemand ihn als Marionette benutzt.«
    Zweifellos. »Ist der Prinz immer, ahem, alkoholisiert?«
    fragte Naitachal vorsichtig.
    Der Graf überlegte kurz. »Nicht immer. Er hat einige helle Momente … wenn die Sonne aufgegangen ist.«
    Naitachal seufzte, als dächte er über die Sünden der Jugend nach. »Diese junge Generation … Ich verstehe sie einfach nicht. Wie sollte solch ein Bursche genug Vertrauen für eine Revolution wecken? Das erscheint mir unwahrscheinlich.«
    »Da muß ich zustimmen«, antwortete der Graf. »Doch die Angst existiert trotzdem.« Es war ihm- sichtlich unangenehm, solch heikle Themen zu besprechen, und er wechselte prompt das Thema. »Wie lange bleibt Ihr hier?«
    »Das kann ich noch nicht mit Sicherheit sagen«, erwiderte Naitachal. »Aber vielleicht könnt Ihr mir ein paar Sehenswürdigkeiten empfehlen?«
    Das Gespräch versickerte in ungefährlicheren Bahnen, und kurz darauf tauchte eine große, vollbusige Dame auf, die, offensichtlich die Gräfin, den Grafen mit sich fortzog, nachdem er Naitachal noch eine gute Nacht gewünscht hatte.
    Müdigkeit überfiel Naitachal wie ein schwerer Mantel.
    Eigentlich sollte er zwar noch hier bleiben und Informationen von den Männern sammeln, aber er war einfach zu abgespannt von der Reise. Außerdem hatten die restlichen Adligen angefangen, in kleinen Gruppen miteinander zu plaudern und schienen für Fremde in diesen Kreisen nicht besonders empfänglich zu sein. Der Abend war plötzlich langweilig geworden.
    Jetzt weiß ich auch wieder, warum ich keine Funktion am Hofe ertragen kann. Mit dem Gedanken an ein warmes Bett, einen prasselnden Kamin und die wohlverdiente Ruhe verabschiedete Naitachal sich, verließ den Speisesaal und ging in sein Quartier.
    Aber die Informationen, die er gesammelt hatte, gaben ihm reichlich Stoff zum Nachdenken. Der Kronprinz.
    Seltsam. Sehr, sehr merkwürdig. Während er über den kleinen Gedankenaustausch mit Graf Takalo nachsann, wünschte er, Alaires Mutter, Königin Grania, wäre da.

    Sie hätte die Versammlung mit Leichtigkeit gesprengt und für sich eingenommen. Sie hätten ihr mehr erzählt, als sie wollten, bevor sie noch gewußt hätten, was eigentlich vorging. Grania war sehr weise, sehr geschickt und dafür berühmt, den Leuten die Informationen mit Charme zu entlocken. Sie wäre sicherlich hier weit mehr von Nutzen gewesen als Naitachal.
    Als Mann und dann noch Dunkler Elf bin ich einfach im Nachteil.
    Aber Grania verdankte ihren Einfluß nicht nur ihrem natürlichen Zauber. Einiges davon kam aus einer vollkommen anderen Quelle, wie Alaires Bardenbegabung bewies. Wußte Alaire, daß seine Mutter eine mächtige Magierin gewesen war, bevor sie seinen Vater geheiratet hatte? Verblüffenderweise wußte Naitachal darauf keine Antwort. Sie hatte jedenfalls immer gewußt, wann einer ihrer Sprößlinge in einer Klemme steckte, auch ohne dafür extra einen Zauberspruch bemühen zu müssen. Obwohl sie damals schon offiziell nicht mehr zauberte. Jedenfalls hat Alaire wohl seine Begabung von ihr, dachte Naitachal.
    Sie hatte oft gesagt, daß die Hofzauberer alle auftretenden Probleme mühelos lösen konnten. Königin Grania war lieber die rechte Hand Reynards als irgendeine Zauberkünstlerin. Naitachal dachte erneut, wie gern er sie bei sich hätte.
    Sie wäre innerhalb kürzester Zeit durch ihre bloße Persönlichkeit diesem Geheimnis auf den Grund gekommen. Und jetzt sieht es so aus, als müßten ihr Sohn und ich uns bei der Lösung auf unsere Intelligenz und Ver-schlagenheit verlassen.
    Naitachal fand den Rückweg in sein Zimmer aus dem Gedächtnis. Er ging durch geschmückte Säle, steile, kahle Treppenfluchten, dann wieder durch kleinere, feuchte-re Korridore, die mit Fackeln oder Kerzen beleuchtet waren. Je näher er seinem Zimmer kam, desto größer wurden die Abstände zwischen den Lichtquellen, bis sie nur noch vereinzelte Inseln in einem Meer der Dunkelheit bildeten. Und offenbar hielten sich in diesem Teil des Palastes nur sehr wenig Menschen auf.
    Als er seinen Raum betrat, bemerkte er, daß die Tür nur angelehnt war. Erst dachte er, daß Alaire vor ihm angekommen war. Doch sein Schüler hätte die Tür niemals offengelassen, schon gar nicht in einer

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