Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen

The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen

Titel: The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
Vom Netzwerk:
beobachtete die beiden Männer begeistert und leckte sich die Lippen, als hätte er Appetit. Plötzlich gab es einen Knall. Die Flasche Aakaviit war zu Boden gefallen und zersprungen. Aber der Kampf ging trotzdem weiter. Die beiden Männer waren nun wütend wegen des Verlustes der Flasche und gingen sich gegenseitig an die Kehle. Ein dritter kroch zu der Stelle, wo die Flaschenscherben lagen und versuchte, das Zeug vom Boden aufzulecken.
    Nichts wie raus hier! dachte Alaire verzweifelt. Aber wie sollte er Kai überreden? Der Prinz schien von dem Kampf fasziniert und betrachtete gefesselt den Betrunkenen am Boden, der den Schnaps aufleckte …
    Dann warfen die Kämpfer eine Kerze zu Boden. Mit einem hörbaren Fauchen entzündete sich der Aakaviit.

    Das Zeug brannte lichterloh, wie Alaire vermutet hatte. Das Feuer breitete sich mit einem Brüllen über den Boden aus, von ihnen weg. Blaue Flammen züngelten an den billigen Holzmöbeln.
    Die Leute gerieten in Panik und stürzten aus Vorder-und Hinterausgängen aus dem Schankraum. Der Wirt schlug mit einem Lappen auf die Flammen ein. Dadurch verbreiteten sie sich noch rascher.
    Das Feuer breitete sich schnell aus. Zu schnell. Die Flammen mußten gleich die Ausgänge blockieren!
    »Komm schon, Kai! Nichts wie raus hier!« schrie Alaire, packte Kais Arm und zog ihn hoch.
    »Na gut«, antwortete Kai verdrossen, als versuche Alaire ihn mitten aus einer amüsanten Vorstellung zu lotsen.
    Alaire packte mit einer Hand den Leinenbeutel mit der Harfe, hielt mit der anderen Kais Arm und zerrte ihn durch die Leute zum Vordereingang. Als sie an der Tür ankamen, blickte Alaire sich um, ob noch jemand in dem Raum gefangen war. Die Spelunke war leer bis auf die beiden Kampfhähne, die immer noch ineinander verkeilt waren. Ihre Silhouetten hoben sich gegen die Flammen ab.
    Vergiß siel dachte Alaire. Nichts wie zurück zum Palast, bevor wir hier einschneien.
    Er drehte sich um – und blinzelte überrascht. Schnee.
    Ihr Götter, Kai hat über den Schnee keine Witze gemacht! Eine dicke, weiße Decke hatte sich über den Tavernenbezirk gelegt, und große, runde Flocken fielen ununterbrochen vom Himmel. Alaire sah zu Boden. Er stand knöcheltief im Schnee. Er stolperte aus der Tür, Kai immer noch im Schlepptau, und suchte Schutz in der Tür eines Hauses der Taverne gegenüber.

    Die Leute begannen zu schreien, als einer der Passanten bemerkte, daß ein Gebäude brannte. Aus der Vordertür drang Rauch. Der Wirt rannte hilflos umher und rutschte im Schnee aus. Keiner schien etwas gegen das Feuer zu unternehmen, sondern alle sahen nur zu.
    Plötzlich schien Kai den Schnee wahrzunehmen. »Na gut!« rief er und stürzte sich in das dichte Schneetreiben.
    Er formte einen Ball und warf ihn auf Alaire. Das Feuer, das hinter ihm aus der Tür loderte, beachtete er nicht.
    In dem Moment tauchten mehrere entschlossene Männer auf. Sie bildeten eine menschliche Kette und reichten Eimer mit Wasser weiter, die sie in das Feuer gossen.
    Vielleicht sollten wir helfen, dachte Alaire.
    Andererseits war das vielleicht keine so gute Idee. Kai juchzte immer noch im Schnee. Alaire konnte sich nicht vorstellen, daß der Kronprinz etwas so Verantwortungsvolles tun würde wie zum Beispiel ein Feuer löschen.
    Nein, wir müssen hier weg, solange wir noch die Möglichkeit haben. Der Schnee ist noch nicht so hoch, daß wir nicht mit der Kutsche zurück zum Palast fahren können.
    Er folgte Kai, der auf der Straße schlitterte und wie verrückt lachte. »Kai, sollten wir nicht lieber zum Palast zurückfahren?«
    »Nein«, rief der über die Schulter zurück. »Noch zu früh.«
    Aber Alaire blieb hartnäckig. »Aber wenn wir zurückfahren, solange wir können … Meinst du nicht …?«
    Kai murmelte etwas von einer nächsten Taverne und bog in eine schmale Straße ein, ohne auf Alaire zu warten. Obwohl er gerade ging, merkte Alaire, daß Kai sehr betrunken war. Er redete mit sich selbst, als stände Alaire neben ihm.

    Die Situation ging dem Bardling auf die Nerven. Warum s oll ich mich um ihn kümmern, wenn er nur an sich selbst denkt? Muß ich wirklich mit ihm gehen? Er widerstand dem Drang, allein zum Palast zurückzugehen, nachdem er einige Schritte in diese Richtung getan hatte.
    Ich kenne den Weg nicht so gut, und in diesem Schnee sieht alles anders aus. Außerdem ist es kalt! Vielleicht bin ich ja in irgendeiner Taverne besser aufgehoben.
    Wenigstens brennt dort ein Feuer. So bleibe ich warm und behalte Kai im

Weitere Kostenlose Bücher