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The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen

The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen

Titel: The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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gewesen, und dafür danke ich Euch. Ich muß zugeben, daß es oberflächlich betrachtet so aussieht, wie Ihr vermutet. Vor allem für jemanden, dessen Wahrnehmung von Bütteln wie Sir Jehan beeinflußt worden ist.
    Der König ist davon überzeugt, daß ein Aufstand unmittelbar bevorsteht.«
    Naitachal erinnerte sich daran, daß das Abendessen serviert war, und stand auf. »In Anbetracht der neuen Umstände ist es wohl klug, am Abendessen teilzunehmen. Mein Fehlen würde auffallen und vielleicht sogar verdächtig wirken.«
    Obwohl ich nicht weiß, wie ich etwas herunterbekom-men soll. Mein Magen ist so verkrampft vor Sorge …
    Er ging zur Tür.
    »Bevor Ihr geht, möchte ich noch eine Sache erwähnen«, sagte Lyam. »Ich glaube, daß es eine Falle war, vielleicht eine Falle, die nicht zugeschnappt ist. Ihr werdet sicher mit hineingezogen, falls Ihr nicht schon drinsteckt, ohne es zu wissen. Bitte seid vorsichtig. Und vergeßt nicht: Ihr wart niemals hier.«
    Naitachal verbeugte sich und ließ den Hauptmann mit dessen Sorgen allein.
    Der Dunkle Elf kam gerade noch rechtzeitig zum Abendessen in den großen Saal. Man starrte ihn neugierig an, und einige Blicke waren sogar offen feindselig.
    Aha. Mein Ruf schreitet mir voran. Jedenfalls der Ruf, den mir jemand anhängen will. Pikhalas sah ihn und eilte quer durch den Saal auf ihn zu.
    »Da seid Ihr ja«, platzte der ängstliche Mann heraus.
    Er zerknautschte eine Fellmütze nervös zwischen den Fingern, bis sie zu einem unidentifizierbaren Stück Stoff geworden war. »Wir haben überall nach Euch gesucht.
    Ihr wart nicht in Eurem Zimmer, und wir haben schon angefangen, uns Gedanken zu machen …«
    »Ach? Worüber denn? Stimmt irgend etwas nicht?«
    fragte Naitachal unschuldig.
    »Eine Situation … ist aufgetaucht«, erwiderte Pikhalas zögernd. »Der König speist heute abend ganz privat, und er lädt Euch herzlichst ein, ihm Gesellschaft zu leisten.«
    »Aber selbstverständlich!« sagte Naitachal liebenswürdig und lächelte. »Geht voran!«

    Von dem großen Saal ging ein kleineres, intimeres Speisezimmer ab, in dessen Mitte ein langer Marmortisch stand. König Archenomen saß am Kopfende, Sir Jehan zu seiner Rechten. An jeder Seite saßen irgendwelche Adligen, und nur der Platz zur Linken des Königs war frei. Pikhalas führte Naitachal zu diesem Stuhl. An beiden Enden des Raums stand ein kräftiger Wachposten.
    Als Naitachal sich dem Tisch näherte, verstummten die Gespräche der Edelmänner, und alle sahen ihn an, als er sich tief vor dem König verneigte, den anderen höflich zunickte und sich dann setzte.
    »Guten Abend, Majestät«, sagte er so gelassen wie möglich. Hätte ich mich auch verbeugen müssen, als ich eintrat und bevor ich mich setzte? Ach was, jetzt ist es zu spät. »Soweit ich verstanden habe, ist heute abend ein Problem aufgetaucht. Ich hoffe sehr, daß dies dem Mahl und der Unterhaltung keinerlei Abbruch tut.« Was kann ich wissen? Nichts. Absolut nichts.
    Das Dinner hatte schon begonnen, und nachdem Naitachal sich gesetzt hatte, aßen alle weiter. Sir Jehan warf Naitachal verstohlene Blicke zu, während er an einem Stück Geflügel herumkaute. Der große, skelettartige Leichnam auf dem Tisch paßte zu Naitachals Stimmung, wenn auch nicht zu der Fröhlichkeit, die er vorgaukelte.
    Als ein Diener ihm Wein nachschenkte, fragte der König nach einer langen Pause: »Wo ist Euer Assistent heute abend?«
    Naitachal zuckte nicht mit der Wimper. »Soweit ich weiß, ist er wieder mit dem Prinzen ausgegangen«, sagte er. »Er hat mir eine entsprechende Nachricht hinterlassen. Ich erwarte nicht, ihn hier zu sehen. Dafür hat es zu stark geschneit. Vermutlich wird er versuchen, den Prinzen zu bewegen, irgendwo in einer Herberge Quartier zu nehmen, bis das Wetter sich aufklärt …«
    Er unterbrach sich und tat, als bemerke er erst jetzt, daß der König und Sir Jehan ihn ansahen, als suchten sie wichtige Geheimnisse in seinen Worten. »Meine Güte …
    Euer fähigster Lakai hat mir gesagt, daß eine ›Situation aufgetaucht wäre. Diese ›Situation‹ hat doch hoffentlich nichts mit dem Prinzen und meinem Sekretär zu tun, oder?«
    »O doch«, sagte Sir Jehan plötzlich gehässig. »Unsere Agenten haben die Leiche des Leibwächters von Prinz Kainemonen gefunden. Der Prinz ist verschwunden, und wie vorherzusehen war, Alaire ebenfalls.«
    Naitachal runzelte die Stirn und zeigte den zu erwartenden Ausdruck von Schreck und Bestürzung. Er sah den König an.

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