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The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen

The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen

Titel: The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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»Warum, Majestät? Was ist geschehen?
    Habt Ihr Eure Wachen nach ihnen geschickt? Gibt es Anzeichen für ein Attentat?«
    »Da seht Ihr es!« schrie der Monarch. »Er weiß nicht das Geringste! Und Ihr wolltet deswegen einen Krieg riskieren …!«
    Er unterbrach sich und konzentrierte sich ganz auf sein Essen. Meine Güte, dachte Naitachal und sah Sir Jehan verdutzt an. In was bin ich hier hineingeraten?
    Die anderen Anwesenden wirkten ebenfalls beschämt.
    Naitachal räusperte sich, und alle sahen ihn wieder an.
    »Eure Majestät, wenn dem Prinzen etwas widerfahren ist, was ist dann mit meinem Sekretär geschehen? Er hätte den jungen Kai sicher verteidigt, und ich muß zugeben, daß ich mir allmählich Sorgen mache. Wie ich von Alaire weiß, ist Kainemonen sehr geübt im Umgang mit der Klinge. Was ist den beiden passiert?«
    »Wir wissen im Moment noch sehr wenig«, sagte der König und trank schlürfend aus seinem Pokal. Anscheinend interessierte ihn das Schicksal seines Sohnes nicht besonders. »Die Schergen des Bundes suchen nach einem Magier.
    Versteht Ihr, anscheinend ist auch Zauberei im Spiel.
    Man hat Anzeichen dafür bei der Leiche gefunden. Wir beten, daß beide in Sicherheit sein mögen, aber … sie sind in einer sehr verrufenen Gegend der Stadt.« Er drehte sich um, sah Naitachal an und versuchte vergeblich, eine besorgte Miene aufzusetzen. »Es zeigt nur Unser Scheitern als Vater, daß er sich an einem solchen Ort zu vergnügen sucht. Wir wissen, daß Euer Assistent es nur gut gemeint hat, aber die Situation ist ziemlich kompliziert geworden.«
    »Wie kann ich helfen?« fragte Naitachal. Jetzt durfte er endlich alle Register ziehen und konnte seiner echten Sorge freien Lauf lassen. »Ich bin genauso wie Ihr an der Sicherheit der beiden interessiert. Wenn es …«
    »Es wäre unter diesen Umständen das Beste«, unterbrach Sir Jehan ihn giftig, »wenn Ihr Euch von …«
    »Laßt den Mann ausreden!« schrie der König ihn an.
    »Wir sind nach wie vor nicht davon überzeugt, daß Althea dahintersteckt!«
    Naitachal sah Sir Jehan an, der nervös den Blick abwandte. »Althea?« fragte der Elf leise. »Das wäre eine sehr … unkluge Unterstellung.«
    »Natürlich. Wir glauben ja auch nicht, daß man Althea die Schuld dafür geben kann«, brauste der Monarch auf.
    Der Wein schwappte über den Rand seines Bechers.
    »Und auch sonst niemandem hier am Tisch! Hinter dieser
    … dieser Verschwörung stecken Kräfte, die immer noch rätselhaft sind. Wir fürchten, Ihr seid mitten in eine sehr unschöne staatliche Auseinandersetzung geraten.«

    Naitachal spreizte hilflos die Hände. »Ich will Euch nicht bedrängen, Majestät, aber was ist das für eine Auseinandersetzung? Ich weiß nichts davon, und König Reynard noch weniger. Wir scheinen nur deshalb darin verwickelt zu sein, weil wir Fremde in Eurem Land sind.
    Meine Hauptsorge gilt der Sicherheit der beiden jungen Männer. Wenn ich Euch irgendwie helfen kann …«
    Sir Jehan sprang plötzlich auf, warf Naitachal einen finsteren Blick zu und stürmte aus dem Speisezimmer.
    Der Dunkle Elf tat, als müsse er sich verkneifen, hinterherzustarren. Natürlich mit wenig Erfolg.
    »Ignoriert ihn einfach«, sagte der König. Sir Jehans Schritte dröhnten über den Holzboden und waren überraschend weit zu hören. »Wir machen Euch keine Vorwürfe. Er sieht hinter jeder geschlossenen Tür einen Verräter.«
    Dabei solltet Ihr das lieber tun, dachte Naitachal.
    »Wir haben Euch bei Eurer Ankunft nicht gewarnt«, sagte der König. »Der Kronprinz ist noch sehr unreif und steckt voller Ehrgeiz. Wir fürchten, sein Ehrgeiz ist zu groß geworden, und nun wirft er neiderfüllte Blicke auf die Macht und die Stellung, die er nicht haben kann.
    Aber er begreift nicht, wie mächtig Unsere Zauberer sind. Wir schweben nicht in Gefahr.«
    Doch sein Ton und sein Verhalten erzählten eine ganz andere Geschichte. König Archenomens Blick glitt unstet umher, seine Stimme bebte und seine Hände zitterten leicht. Er konnte Naitachal kaum in die Augen sehen.
    Hat er Angst vor mir?
    Der Barde betrachtete kühl die übrigen Gäste, sah ihnen ins Gesicht und schloß aus ihrer Kleidung auf ihre Stellung. Er erkannte nur den Grafen, mit dem er am ersten Abend geplaudert hatte. Einige der anderen waren in dem Vorzimmer gewesen, wo er Sir Jehan getroffen hatte.
    Einer war unzweifelhaft ein Magier, der sich vergeblich als Edelmann zu verkleiden suchte.
    Alle schienen das Intermezzo zwischen dem

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