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The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen

The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen

Titel: The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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auf einen schmalen Vorsprung, der um die Mauern der Burg führte. Anschließend schloß er das Fenster hinter sich.
    Ihr Raum lag nur im dritten Stockwerk, aber der Vorsprung war vereist, und hier draußen pfiff der Wind besonders stark. Naitachal kamen Bedenken wegen dieses närrischen Unterfangens, aber er beschloß, weiterzugehen. War er ein Elf oder nicht? Besaß er nicht die doppelte Beweglichkeit und Kraft eines Menschen?
    War er nicht ein vollkommener Idiot?
    Zwei Türen nördlich, ein Stockwerk höher … Eine Ecksuite. Er spähte in die Dunkelheit hinaus. Der einzige Raum, in dem noch Licht ist. Ihr Götter, hoffentlich ist er da.
    Er fand ein eisfreies Stück Mauer über sich und zog sich hoch. Allein diese Bewegung wäre für die meisten Menschen zu schwierig gewesen.
    Seine Muskeln beschwerten sich bitter. Sicher, er war ein Elf, aber trotzdem nicht daran gewöhnt, mitten in Schneestürmen auf schmalen Mauervorsprüngen herumzubalancieren. Er fluchte, biß die Zähne zusammen und hievte sich auf den Vorsprung hinauf …
    Da blieb er einen Moment liegen und rang keuchend nach Luft.
    Aber das Schlimmste hatte er hinter sich. Kurz darauf schaute er durch das Fenster in das Zimmer Hauptmann Lyams. Es war ein gemütlicher Raum, in dessen Kamin ein prasselndes Feuer loderte. Der Hauptmann saß an seinem Schreibtisch, mit dem Rücken zum Fenster.
    Gut, daß ich kein Assassine bin, dachte Naitachal, als er durch das Fenster einstieg.
    »Bitte schließt das Fenster hinter Euch, Botschafter«, sagte Lyam höflich. Er hatte sich nicht einmal herumgedreht. »Die Luft ist heute abend ziemlich kühl.«
    Der Dunkle Elf sprang zu Boden und tat, wie ihm geheißen. »Ich hoffe, daß mein Besuch auf diese Weise diskret genug ist, Hauptmann«, sagte Naitachal lässig. Er war von der Ruhe und den scharfen Sinnen des Hauptmanns unwillkürlich beeindruckt.
    Lyam stand auf und bot dem Elfen einen Becher warmen, gewürzten Apfelwein an. Naitachal nahm ihn dankbar entgegen und stellte sich einen Moment neben den Kachelofen.
    Elf oder nicht, die Kälte draußen war streng genug gewesen, daß sich ein Marmorpferd die Ohren abgefroren hätte.
    Von seiner Position am Ofen erkannte er jedoch, daß Lyams Gelassenheit nur Fassade war. Der Hauptmann machte sich offensichtlich Sorgen, und Naitachal glaubte zu wissen, worüber.
    »Kai ist schon wieder verschwunden«, sagte der Hauptmann unvermittelt. »Jehan hat mich darüber informiert – nachdem Kai weggelaufen war –, daß er ihm einen Diener hinterhergeschickt hat, um auf ihn aufzupassen. Ich habe dem Aufpasser meinerseits einen Aufpasser hinterhergeschickt. Mein Mann hat mir berichtet, daß er Jehans Diener tot aufgefunden habe. Es sei so viel Blut geflossen, daß er einen Hinterhalt vermute. Wir glauben, daß noch jemand gestorben ist.«

    »Der Kronprinz?« Naitachals Mund war trocken vor Furcht. Ihm fiel seine Vorahnung wieder ein …
    Lyam zuckte mit den Schultern. »Das wissen wir nicht. Die Schergen des Bundes suchen im Moment den Bezirk ab.«
    Was? Naitachal starrte den Hauptmann an. »Warum die Schergen?«
    Der Hauptmann erwiderte den Blick, und der Dunkle Elf hatte den Eindruck, daß der Mann nach Anzeichen eines möglichen Verrates suchte. »Irgend jemand, vielleicht ein unerlaubter Magier, hat in dieser Gegend einen sehr machtvollen Zauber praktiziert. Sir Jehan hat die Schergen losgeschickt, um den Gesetzesbrecher aufzuspüren. Man hat Spuren dieser Magie auch am Ort des Verbrechens gefunden.« Der Hauptmann schüttelte traurig den Kopf. »Während wir uns unterhalten, sucht die ganze Truppe nach dem verantwortlichen Magier.«
    Naitachals Blick schwankte nicht. »Und wenn sie die Quelle finden?«
    »Sie werden ihn verhaften. Oder beide.« Lyam starrte den Elfen grübelnd an. »Sie wissen allerdings noch nicht, wer der Magier ist, aber wenn es Euer Schüler war, dann hat er die Spuren hoch an sich. Und Kai werden sie wegen Hochverrat anklagen.«
    Naitachal wurden die Knie schwach. Er setzte sich auf einen Stuhl Lyam gegenüber.
    »Gibt es etwas, das Ihr mir mitteilen wollt?« fragte der Hauptmann.
    Naitachal wirkte nach wie vor gelassen. »Ich weiß nichts von diesem Vorfall. Aber als ich auf mein Zimmer zurückkehrte, fand ich eine Nachricht von meinem Sekretär. Offensichtlich ist Alaire wieder mit Kai losgezogen. Ich glaube, sie wollten in den Tavernenbezirk.«

    Lyam nickte. »Das wissen wir schon. Paavo, der Seneschal, hat sie beide vor ein paar Stunden mit einer

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