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The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen

The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen

Titel: The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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König und dem Dunklen Elfen zu ignorieren. Doch in Wirklichkeit lauschten sie sehr angestrengt auf jedes Wort, während sie gleichzeitig taten, als wären sie unsichtbar.
    Der König schüttelte den Kopf. »Wenn es eine Gefahr für Uns gibt, was Wir bezweifeln, dann liegt sie darin, daß Wir unsere Abwehr gegen Bedrohungen übertreiben, die gar nicht existieren. Sir Jehan wird sich wieder beruhigen. Und dann können Wir wieder zur Tagesordnung übergehen.«
    Das Dinner verlief schweigend, und langsam gingen die anderen Gäste einer nach dem anderen hinaus. Das alles kam dem Dunklen Elfen sehr merkwürdig vor. Er hätte erwartet, daß man zumindest etwas Sorge um Alaire und den Prinzen vorgespielt hätte. Naitachal gestattete sich, seine Besorgnis zu zeigen, während er sich fragte, was wirklich in dem Tavernenbezirk geschehen sein mochte.
    Nachdem die Tafel aufgehoben war, nahm der König Naitachal beiseite. »Wir werden Euch auf dem Laufenden halten, Botschafter«, sagte er. Offenbar war er der Meinung, er müsse Naitachal besänftigen. »Ich bin davon überzeugt, daß es keinen Anlaß zur Sorge gibt. Bis zum Morgengrauen werden die beiden nach Hause getorkelt sein und mit Wein und Weibern prahlen. Ach, und bevor Ihr geht«, sagte er, »vielleicht solltet Ihr Euch lieber in Euren Gemächern aufhalten.«
    Als Naitachal ihn anklagend ansah, fügte er hastig hinzu: »Damit wir Euch schneller finden, selbstverständlich. Und zu Eurer Sicherheit.«

    Naitachal hob eine Braue. »Ich wußte gar nicht, daß meine Sicherheit bedroht ist.«
    Der König wischte die Bemerkung mit einer Handbewegung fort. »Nur eine Vorsichtsmaßnahme. Guten Abend, Botschafter.«
    »Danke, Eure Majestät.« Naitachal verbeugte sich tief.
    »Guten Abend.«
    Als er die Treppe zu seinem Zimmer hinabstieg, sah er Sir Jehan im Schatten stehen. Er sprach mit einer Handvoll Adliger und unterbrach sich, als Naitachal in Sicht kam. Er schickte die Edelleute fort und wandte sich dann selbst demonstrativ ab. Doch vorher warf er dem Elfen einen kalten, abschätzenden Blick zu und lächelte hinterhältig.

    14.
    KAPITEL

    Als Alaire aufwachte, war er ziemlich verwirrt, erschöpft und steckte bis zum Hals in einem Heuhaufen auf einer Tenne über einem Stall. Unter sich hörte er Pferde schnauben und stampfen. Durch die geschlossenen Fensterläden am anderen Ende der Tenne drang dämmriges, graues Licht herein. Von Kai war nichts zu sehen.
    Schwach richtete der Bardling sich auf.
    Es war sehr kalt, und nur das Heu hielt ihn warm. Er sah sich um und fragte sich, was er hier machte und wie er hierhergekommen war. Eine Leiter ragte in Armesweite gegen den Rand der Tenne. Offensichtlich bot sie die einzige Möglichkeit, heraufzukommen. Alaire hatte einen unangenehmen Nachgeschmack von dem Schnaps im Mund. War ich betrunken und habe vergessen, was passiert ist? Er hatte solche Aussetzer bei seinem Bruder Craig erlebt, der oftmals nicht in der Lage gewesen war, sich an einen ganzen Abend zu erinnern, an dem er getrunken hatte. Mehr als einmal hatte er ihn bei einem seiner notwendigen Familienbesuche in Silver City nach zuviel Biergenuß ins Bett gebracht. Aber ihm, Alaire, war das nie passiert.
    Noch nicht.
    Andererseits hatte er auch noch nie mit einem Quartalssäufer wie Kai mithalten müssen.
    Irgendwann ist immer das erste Mal. Hat jemand mich hier herauf geschleppt, weil ich bewußtlos war? Ihr Götter, was ist mit mir passiert?
    Durch ein rundes Luftgitter über ihm fiel Licht in den Raum. Unter dem Heuhaufen sah er die rohen Bohlen des Bodens, die knarrten, als er sich bewegte. In dem Dämmerlicht machte er die vagen Umrisse seiner Harfe in ihrem Leinenbeutel aus, die an der Wand lehnte. Neben ihm lag sein blutiges Schwert, das in dem schwachen Licht glänzte.
    Blut? Was um alles …?
    Das Blut war bereits an der Klinge getrocknet. Mit einem Schlag erinnerte er sich an alles.
    »O nein!« flüsterte er. Die Worte formten in der kalten Luft kleine Wolken vor seiner Nase. Ein Schauer lief ihm eiskalt über den Rücken, und er unterdrückte ein heftiges Zittern. Ich habe Magie eingesetzt.
    Diese Erkenntnis machte ihn hellwach. Obwohl er von der Anstrengung noch erschöpft war, stand er mühsam auf. Er schwankte ein bißchen, aber er achtete auf jedes Geräusch im Stall. Die Kälte betäubte sofort seine Glieder. Von unten stieg der Geruch von Pferden empor, vielleicht auch von Dieren. Die Tiere machten wenig Lärm.
    Alaire vermutete, daß es schon recht spät

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