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The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen

The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen

Titel: The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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war und sie schliefen. Am besten, wir lassen es dabei.
    Er erwog die Möglichkeit, daß Kai ihn alleingelassen und nur an sich gedacht hatte, um vielleicht zum Palast zurückzukehren. Er mußte zugeben, daß es zwecklos für den Thronfolger gewesen wäre, bei ihm zu bleiben. Es ist besser, er ist nicht mehr da, wenn die Schergen des Bundes mich holen.
    Er kletterte auf einen Heuhaufen und spähte zwischen den Schlitzen des Fensterladens hinaus auf die schneebedeckte Straße. Die ganze Gegend lag unter einer dichten Schneedecke, die auch die Straßen des Tavernenbezirks bedeckte. Die letzten Nachzügler der gestrigen Zecher stolperten über sie. Alaire dachte, er sähe die beiden Männer, die gestern um die Flasche Aakaviit gekämpft hatten, aber das interessierte ihn nicht. Wichtig war nur, daß er nicht allzuweit vom Schauplatz seines »Vergehens« entfernt war. Warum hatten ihn die Schergen nicht schon längst gefunden?
    Wird man nicht automatisch verhaftet, wenn man einen Zauberspruch losläßt? Vielleicht nicht. Vielleicht waren die Zauberer des Bundes doch nicht so gut, daß sie den Gesetzesbrecher sofort erwischten.
    Vor der Verhaftung der beiden Magier am Abend vorher hatten die Beamten zuerst mit dem Wirt geredet. War dieser Mann vielleicht ein Informant, der ihnen gesagt hat, wen sie verhaften mußten? Ein schwacher Hoffnungsschimmer keimte in ihm auf. Vielleicht verlassen sich die Schergen bei ihren Verhaftungen auf Spitzel, um den Eindruck zu erwecken, sie wären »allwissend«, was ihre Autorität sicher fördert.
    Der Mann, der Kai erstochen hat, ist geflohen, als er mich sah. Er war schon lange weg, als ich die Harfe gefunden habe. Wenn es keine Zeugen dafür gibt, daß ich Bardenmagie einsetzte, dann ist vielleicht einfach …
    Wenn er noch lange in diesem Stall blieb, würde er erfrieren. Wenn überhaupt, war es nur unten bei den Tieren warm. Und ihr Besitzer würde sicher bei Tagesanbruch kommen und sie versorgen, wenn nicht noch früher.
    Am anderen Ende des Stalles öffnete sich knarrend eine Tür. Alaire hielt den Atem an. Sein Herz schlug so schnell, daß er fürchtete, seine Schläge könnten ihn verraten.
    Von da oben konnte er nichts sehen, aber wer auch immer hereingekommen war, er blieb nicht bei den Tieren stehen. Die Leiter klapperte etwas, als die Person hinaufkletterte. Alaire griff nach seinem Schwert und ging in Position.

    Kai steckte den Kopf über den Rand der Tenne und erstarrte, als er die Schwertspitze direkt auf seinen Adamsapfel gerichtet fand.
    Der Kronprinz sah Alaire an, dann das Schwert und dann wieder Alaire. »Wie ich sehe, bist du wach«, sagte er dann leise. »Wie geht es dir?«
    Alaire atmete aus und zog das Schwert zurück. »Besser. Komm rauf.«
    Kai hatte zwei Leinenbeutel dabei. »Ich habe Frühstück mitgebracht. Und etwas zum Anziehen. Wir können nicht mehr wie Edelleute herumlaufen.«
    Kai wirkte grimmig, aber er war wach und nüchtern.
    »Also«, begann Alaire leise, damit sie niemanden aufweckten. »Die Schergen suchen uns also?«
    »Alle suchen uns«, flüsterte der Prinz und ließ seinen Sack zwischen sie fallen. Obwohl seine Kleidung noch blutig war, schien er sich erholt zu haben. Falls die Wunde noch schmerzte, ließ er es sich nicht anmerken. »Die Schergen des Bundes, die Wachtmeister, die Königliche Wache. Du solltest lieber fragen, wer nicht nach uns sucht!« Er musterte Alaire prüfend. »Du mußt mir eine Menge Fragen beantworten!«
    »Wieso?« Der Bardling war vollkommen überrascht.
    »Ich habe nur …«
    »Warum hast du mir nicht gesagt, daß du ein Barde bist?« wollte Kai wissen, öffnete den Leinensack und holte die Lebensmittel heraus. Würste, Käse und Brot.
    Selbst eine Flasche Wein. Schon bei dem Anblick verkrampfte sich Alaires Magen vor Hunger. Ich bin am Verhungern! dachte er und vergaß Kais Zorn.
    Sie aßen und schnitten das Essen mit Alaires Dolch auf.
    Nach einiger Zeit beruhigte sich Alaires Magen, und er fühlte sich viel besser auf alles vorbereitet, was da kam.

    »Wie gesagt«, meinte Kai streng und fuchtelte mit einer Wurst herum. »Warum hast du ausgerechnet Magie benutzt? Wir hätten diese Schläger erledigt! Jetzt haben wir alle im Königreich am Hals. Man hat sogar eine Belohnung auf uns ausgesetzt. Zehntausend Kronen.«
    »Tot oder lebendig?« fragte Alaire, während er ein Stück Käse von dem mächtigen Rad abschnitt.
    »Ich mache keine Scherze«, protestierte Kai und stopfte sich Brot und Wurst in den Mund.
    Alaire

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