The Black Club, London - 3
Interesse daran, dass Mr. Black seinen Club aufgibt. Hier treiben sich sehr merkwürdige Gestalten herum, falls Ihnen das nicht aufgefallen ist.“
„Sie wollen mich wohl veralbern.“ Röte schoss ihr ins Gesicht. „Natürlich ist mir das aufgefallen.“ Ob er von den Sexspielchen wusste - oder meinte er am Ende nur die Leute an sich?
„Das sollte wirklich verboten werden“, sagte sie geistesabwesend. Unweigerlich musste sie an das Spiel mit den Perlen denken und verfluchte ihre intimen Wünsche, die sich mit aller Macht in ihr emporkämpfen wollten. Der Gedanke an die Frau mit der Kette erregte sie so stark, dass sie selbst in diesem Augenblick ein Ziehen in ihrem Unterleib verspürte.
Cedric musterte sie mitleidig, als hielte er sie für durchgedreht.
„Ich schlage vor, dass wir gehen und uns einen Plan zurechtlegen, wie wir am besten vorgehen.“
Libba nickte automatisch und wollte ihm folgen, dann hielt sie abrupt inne. „Nein, wir können nicht gehen“, platzte es aus ihr heraus. „Ich muss die Angelegenheit jetzt gleich mit Mr. Black klären. Was glauben Sie, soll ich morgen meinem Chef erzählen, wenn ich wieder ohne eine Verhandlung ins Büro komme?“
Cedric fasste sie an der Schulter. Es machte den Anschein, als wollte er sie packen und hinausschleifen. „Hören Sie auf. Sie werden es niemals allein schaffen, Black zu überzeugen.“
„Natürlich werde ich das.“ Sie stampfte mit dem Fuß auf, um ihre Meinung zu untermauern. „Und ich habe nicht um Ihre Hilfe gebeten. Von mir aus können Sie dorthin gehen, von wo auch immer Sie hergekommen sind. Das ist mir egal. Warum habe ich mich überhaupt auf ein Gespräch mit Ihnen eingelassen? Das ist doch alles kaum zu glauben.“
Damit kehrte sie ihm den Rücken zu und ging. Cedric grollte. Diese Frau würde sich ihm nicht ohne Weiteres unterordnen. Sie war nicht weniger seltsam als alle anderen Gestalten im Club. Obendrein war sie verbohrt und eigensinnig, und sie brachte ihn auf eine gewisse Weise zum Schmunzeln. Ihre Augen waren voller Leben, wenn sie sich aufregte. Das faszinierte ihn.
Er beobachtete, wie sie den Barkeeper ansprach. Seine geschärften Sinne verrieten, dass sie sich nach dem Aufenthaltsort von Damian Black erkundigte. Sekunden später war sie in einem Seitengang verschwunden.
Kopfschüttelnd verweilte Cedric. Er bestellte sich ein Glas Rotwein und stürzte es mit einem Zug hinunter. Neben ihm tauchte Paul geräuschlos auf.
„Siehst du, ich kann mich genauso anschleichen, wenn ich es will.“ Er warf sich in die Brust, stolz wie ein Krieger, der soeben einen Kampf gewonnen hatte.
„Nein, kannst du nicht“, erwiderte Cedric gelassen. „Deine Rote-Bete-Fahne würde ich zehn Meilen gegen den Wind riechen. Und außerdem - was würden dir deine Fähigkeiten hier nutzen, du Supervampir?“ Libba fühlte es eiskalt ihren Rücken hinablaufen, als sie an die Bürotür von Damian Black klopfte. Ob sie das Richtige tat? Oder sollte sie lieber auf die Warnungen von diesem Cedric hören? Zweifelnd wiegte sie den Kopf von einer Seite auf die andere, die Finger ineinander verschlungen.
Stille kehrte ein. Die Klänge der Clubmusik gerieten zur Ahnung in ihrem Hinterkopf. Sie stand allein in dem Flur. Gedämpftes Licht umgab sie, vor ihr die bedrohlich wirkende Tür, hinter der sich nichts zu regen schien.
Eine Weile harrte sie aus, bis sie die grauenhafte Atmosphäre nicht mehr aushalten konnte. Die Furcht übermannte sie, sodass sie so schnell wie möglich verschwinden wollte, doch gerade in diesem Moment ertönte ein lautes, kräftiges „Herein“.
Zitternd atmete sie ein, ehe sie die Klinke herunterdrückte. Die Scharniere verursachten ein unangenehmes Quietschen. Libba zog die Schulterblätter zusammen. Sie ließ von der Tür ab, sodass sie hinter ihr ins Schloss fiel. Das erwartete Knallen blieb aus. Stattdessen hörte Libba ein sanftes Klicken.
Damian Black thronte inmitten des Raumes in einem riesigen samtroten Ohrensessel. Der Stoff war an mehreren Stellen zerfetzt und hing in dreckigen Lappen hinunter. Zu seinen Füßen saß eine Ratte, die an etwas Undefinierbarem knabberte.
„Sie schon wieder“, stellte Damian Black fest. Er spuckte aus, woraufhin Libba das Gesicht verzog. „Ich hoffe, Sie sind nicht gekommen, um mich mit Kaufangeboten zu langweilen.“
„Mr. Black“, Libba blieb in sicherer Entfernung stehen, „warum wollen Sie Ihren Club eigentlich nicht verkaufen?“
„Warum sollte ich?“ Er pulte an
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