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The Black Club, London - 3

The Black Club, London - 3

Titel: The Black Club, London - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilia Jones
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Seiten aus. Libba konnte beobachten, wie sich die Dunkelheit in Cedrics Gesichtszüge grub. Sie ließ ihn alt und fahl – und äußerst gefährlich erscheinen. Am schrecklichsten wirkten seine Augen, die rot glühend auf Libba herabstarrten.
    Er war über ihr, füllte mit seiner Erscheinung den Raum aus. Wie ein böser Geist aus ihren Albträumen. Libba zuckte zusammen. So weit wie möglich sank sie in die Polster, zog die Beine an ihren Oberkörper und umschlang sie mit den Armen, als würde ihr das in irgendeiner Weise nützen. Das konnte nicht real sein, redete sie sich ein, und schüttelte wieder und wieder den Kopf. Sie schloss die Augen, presste den Kopf gegen ihre Knie, in der Hoffnung, das alles würde sogleich wieder verschwinden.
    „Libba.“ Sie spürte Cedrics Atem auf der Haut. Wie ein Luftzug des Grauens durchzog er das Zimmer. „Libba, mach die Augen auf.“
    Sie konnte nicht anders, als seiner Anweisung Folge zu leisten. Zitternd sah sie in die Fratze, die direkt vor ihrem Gesicht war. Sie erkannte die spitzen Zähne, die noch weiter zu wachsen schienen, als er den Mund öffnete. Cedric nahm ihren linken Arm in beide Hände. Er ritzte mit den Zähnen über ihre Haut, bis sich deutliche rote Striemen darüber zogen.
    „Willst du mich umbringen?“
    Er ließ von ihr ab. Augenblicklich schrumpfte seine Gestalt zusammen und er stand als der gewohnte, attraktive Mann vor ihr. Seine Miene wirkte ernst.
    „Ich sagte bereits, dass dir von mir keine Gefahr droht“, erklärte er mit dröhnender Stimme. Sein Unmut schwang deutlich in der Luft. „Du solltest akzeptieren, was ich bin. Finde dich damit ab. Denn ich bin der Einzige, der dich vor dieser Verrückten beschützen kann. Ohne Zweifel wurde sie von Damian Black geschickt. Du bist aus seinem Club geflohen. Du hast dich ihm widersetzt. Eine Tatsache, die er unter keinen Umständen akzeptieren wird.“
    „Das hättest du auch erwähnen können, bevor du mich gerettet hast.“
    „Natürlich. Dann hättest du mich sicher nicht mehr darum gebeten, dich zu befreien, sondern dich einfach von ihm töten lassen.“
    Libba zog eine Schnute. Sie wusste, dass Cedric im Recht war. Zugeben wollte sie das jedoch nicht. Sie hatte auch keine Ahnung, wie sie da wieder hinauskommen sollte. Es war denkbar einfach, ihm die Schuld an ihrer Lage zu geben. Daher wechselte sie das Thema.
    „Damian Black ist also auch ein Vampir?“
    „Das wäre gut.“ Cedric schnaufte verächtlich. „Nein, er ist kein Vampir. Er ist ein Werwolf. Einer, dem kein Silber und nichts anderes etwas anhaben kann. Eine verfluchte Höllenkreatur.“
    „Oh.“ Mehr wollte Libba zu dieser Auskunft nicht einfallen. Es fiel ihr schwer, das Gehörte zu verarbeiten.
    „Aber wir werden einen Weg finden.“ Cedric musste davon überzeugt sein, so, wie er sich in die Brust warf.

Geschürte Wut
    Eine Hand legte sich auf Elizas Rücken und rüttelte sanft an ihr. Sie schlug danach. Grollend rappelte sie sich auf. Sie stützte ihren Oberkörper mit beiden Händen vom Bürgersteig ab und erblickte eine Traube von Menschen, die sich um sie herum gebildet hatte.
    Das Hotel befand sich zu ihrer Linken. Zur anderen Seite, auf der Straße, stand ein Krankenwagen. Zwei Sanitäter schoben eine Transportliege auf sie zu.
    „Dass sie das überlebt hat“, hörte Eliza aus der Passantenmenge heraus.
    „Ja, unglaublich.“ Zustimmendes Gemurmel, welches Eliza noch mehr erzürnte.
    „Sind Sie sich sicher? Hat sie das wirklich überlebt?“
    „Wo ist sie? Ich kann sie nicht sehen!“
    Die vielen Stimmen brachten Eliza zur Weißglut.
    Sie hatte zu viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen, um Damians Auftrag in dieser Nacht zu Ende bringen zu können. Die Menschen würden sich nicht so schnell beruhigen. Es wäre bereits ein Schock für sie, wenn Eliza aufstehen und davonlaufen würde, als wäre nichts geschehen. Genau das hatte sie vor. Allerdings musste sie schnell feststellen, dass der Kampf mit dem Vampir seinen Tribut zollte. Eliza hatte ihre Energiereserven aufgebraucht und würde sich nähren müssen, um zu neuen Kräften zu kommen.
    Widerwillig blieb sie am Boden liegen und spielte den Menschen die Szene vor, die sie zu sehen verlangten.
    Die Sanitäter mit der Transportliege bahnten sich ihren Weg durch die Menge und kamen neben Eliza zum Stehen. Einer von den beiden – ein schlaksiger, hochgewachsener Junge mit schwarzen, wild abstehenden Haaren – kniete zu ihr nieder.
    „Können Sie mich verstehen?“,

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