The Black Club, London - 3
fragte er besorgt.
„Natürlich kann ich dich verstehen, du Idiot“, hätte Eliza am liebsten gesagt. Aber sie verkniff sich jegliche spitze Bemerkung und antwortete mit einem schlichten „Ja“.
„Können Sie sich bewegen? Wo haben Sie Schmerzen?“
Eliza beobachtete seine Handgriffe. Er betastete sie beinahe überall. Sie war es nicht gewohnt, von einem Menschen auf diese Weise berührt zu werden und fragte sich, ob sie es genießen oder sich wehren sollte. Doch ehe sie sich für eines von beidem entscheiden konnte, war auch der zweite Sanitäter an ihrer Seite. Mit vereinten Kräften hoben die beiden jungen Männer sie sachte auf die Liege. So sanft war sie noch nie von einem männlichen Wesen angefasst worden, stellte sie verwundert fest.
„Alles in Ordnung?“, wurde sie gefragt und nickte.
Auf einer Liege zu einem Krankenwagen gefahren und dabei von einer Masse gewöhnlicher Sterblicher angestarrt zu werden, kam ihr unsagbar albern vor.
Die beiden Männer waren schnell. Das musste Eliza ihnen lassen. Ohne Umstände brachten sie Eliza in den Wagen und fuhren Richtung Krankenhaus.
„Sie haben mächtig Glück gehabt, Miss“, sagte der Sanitäter, der bei ihr geblieben war. Der andere hatte sich in die Fahrerkabine verzogen.
„So, finden Sie?“ Eliza schenkte ihm ein Lächeln. Für einen Moment war sie mit ihm ungestört. Ein Moment, den sie unbedingt ausnutzen sollte. Die Versuchung, ihn in die Künste ihrer erotischen Leidenschaften einzuführen, überfiel sie. Der Junge würde ein angenehmes Ende finden.
„Komm her, Kleiner, ich will dir etwas erzählen“, wisperte sie. Schon griff sie mit einer ihrer Pranken nach ihm. Gewaltsam zog sie ihn zu sich auf die Liege.
„Aber … Miss …“
Sie hatte ihn mit ihrer Kraft überrascht. Verwunderung stand in seinem Gesicht, das ihr nun so nahe war. Ihre Zungenspitze berührte mit einem einzelnen Stoß seine zitternden Lippen.
„Was tun sie?“
„Oh“, seufzte sie, „lass dich einfach fallen und sag mir, wie du es gerne hättest.“
„Wie ich … was?“ Er presste seine Hände gegen die Liege und versuchte, sich aufzustützen. Eliza machte seine Bemühungen zunichte, indem sie über seine Haut kitzelte. Ihn küsste und neckte, wie es eine verspielte Liebhaberin tat.
Aber sie war nicht seine Liebhaberin. Er kannte diese Frau nicht und obendrein hätte sie lebensgefährlich verletzt sein sollen. Eliza konnte die Gedanken hören, die in seinem Kopf tobten. Er konnte sich nicht vorstellen, dass sie ihn verführen wollte.
„Hör schon auf, so viel darüber nachzudenken. Du solltest deine letzten Minuten besser ausnutzen.“
„Meine letzten Minuten?“
Ehe er sich versah, lag er auf dem Rücken und sie saß rittlings auf ihm. Sie rollte den Stoff seinen Shirts hinauf bis zu seinem Kinn. Ihre Fingerspitzen tanzten über seinen nackten Oberkörper, während sie begann, ihren Unterleib in rhythmischen Bewegungen gegen den seinen zu reiben. Obwohl er sich wehrte, konnte er die Erektion nicht verhindern. Verräterisch pochte sein Glied unter dem Stoff.
Eliza öffnete seine Hose. Er zuckte zusammen, als sie seinen Penis ergriff und in sich einführte. Innerlich war er zerrissen, zwischen der Lust, die er plötzlich empfand, und der Angst, die ihm die Fremde bereitete.
Die heftigen Stöße, die sie ihm abrang, löschten bald jeden klaren Gedanken aus. Er gab sich dem Trieb hin und zuckte schließlich ungeniert, als er seinen Höhepunkt erreichte.
Halb betäubt blieb er liegen, und noch ehe er etwas anderes registrierte, war sein Leben verloren. Die Nacht neigte sich dem Ende entgegen. Damian hatte früher mit Elizas Rückkehr gerechnet, und als sie polternd durch die Tür stolperte, war er von ihrem Anblick entsetzt. Ihr schwarzer Catsuit wies an mehreren Stellen Risse auf. Die Schnüre ihrer Stiefel saßen locker. Doch am meisten störten ihn die Blutreste in ihren Mundwinkeln. Sie hatte sich nicht die Mühe gemacht, ihr Äußeres zu richten, um ihm zu gefallen. Das war untypisch für eine Werwölfin wie Eliza.
Er spürte ihre Wut. Wie eine mächtige Gewitterwolke brodelte sie über ihr und drohte sich jeden Augenblick zu entladen. Er ging davon aus, dass ihre Mission unglücklich verlaufen war.
Damian Black ergötzte sich stets an den Misserfolgen anderer. Dieses Mal betraf der Misserfolg aber auch ihn. Eliza hatte den Vampir und seine nervtötende menschliche Freundin nicht erwischen können. Davon war Damian wenig angetan.
„Du hast
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