The Black Club, London - 3
den Kopf. „Komm, wir gehen.“ Ohne Umschweife trieb sie Libba aus dem Raum und durch die Höhle Richtung Ausgang. Doch bevor sie den Ort verlassen konnten, holte Pete sie ein und versperrte ihnen den Weg.
„Ich werde euch begleiten.“ Es war eine Feststellung, die Eliza so nicht hinnehmen wollte.
„Nein“, sagte sie und wollte an ihm vorbei. Erneut hielt er sie zurück. Dieses Mal fasste er sie an der Schulter. Einen Moment lang stockte ihm der Atem.
Er ließ seine Hand sinken und schüttelte sich.
„Du wirst uns nicht aufhalten“, projizierte Eliza ihm ein. Ein Befehl, wirkungsvoll mit einem kleinen Zauber unterstützt. Reglos blieb Pete stehen. Eine eisige Starre hatte sich seines Körpers bemächtigt. So stark, dass er nicht in der Lage war, sie abzuwenden. Erst, als der wahre Cedric zurückkehrte, fiel der Bann von ihm ab.
„Was soll das?“ Wütend fletschte er die Zähne. „Was hast du mit mir gemacht?“ Pete sprang auf Cedric zu. Er packte ihn am Kragen und drückte ihn rücklings an die nächste Wand.
Cedric wusste nicht, wie ihm geschah. Wut und Verwirrung standen ihm ins Gesicht geschrieben. Er bedachte Pete mit einem verständnislosen Blick.
„Ich kann mir schon denken, was du vorhattest. Mich außer Gefecht setzen, damit du freie Bahn hast. Damit ich nicht herausfinden kann, was du sonst noch treibst. Du scheinst wirklich viele Geheimnisse zu haben, wenn du sie so sehr verteidigen musst.“ Pete redete sich geradezu in Rage.
„Ich weiß nicht, worauf du hinaus willst. Lass mich los.“ Er befreite sich mit einem Schlag aus Petes Griff. Nun war Cedric es, der die Oberhand gewann. „Ich hoffe für dich, dass es Libba gut geht.“
Pete wand sich unter ihm fort. Er machte einen Sprung zur Seite. Cedric ließ ihn nicht aus den Augen, und so tänzelten sie wie zwei Kampfhähne umeinander, jeder bereit, auf den anderen einzuhacken.
„Was soll das überhaupt?“, fragte Pete angriffslustig.
„Was meinst du?“
„Libba. Du hoffst, dass es ihr gut geht? Du warst es doch, der sie hier weggeschafft hat.“
„Nein.“
Cedric hielt inne. Seine Gesichtszüge wirkten angestrengt, seine Augen kniff er zu schmalen Schlitzen zusammen. Eine gefährliche Ausstrahlung braute sich um ihn herum zusammen.
„Ich habe sie nicht weggeschafft. Das weißt du genau so gut wie ich.“
Asha tauchte hinter Pete auf. Beruhigend legte sie ihm die Hände auf die Schultern, denn es war deutlich, dass sich die Kampfeslust in ihm noch nicht verflüchtigt hatte.
„Du bist hier gewesen“, sagte sie mit sanfter Stimme. „Es ist nur wenige Augenblicke her. Da bist du hier hereinstolziert und hast Libba ohne eine Erklärung mitgenommen.“
Cedrics Gesichtsausdruck geriet aus der Fassung.
„Ich habe mir gleich gedacht, dass mit dir etwas nicht stimmt.“ Leicht rüttelte Asha Pete am Arm. „Wir hätten ihn aufhalten sollen. Wer auch immer das war. Es war nicht Cedric.“
„Aber er wollte sich nicht aufhalten lassen“, entgegnete Pete. Noch immer war er misstrauisch, entspannte sich allerdings zunehmend. Er beäugte Cedric kritisch, während er weitersprach. „Er hat mich mit seinen Fähigkeiten überrascht. Ich war gefangen, bevor ich überhaupt wusste, dass ich einen Gegner habe.“
„Cedric ist unser Freund. Das hast du selbst gesagt.“ Ashas Hand legte sich auf Petes, die sich zur Faust geballt hatte. Sie wirkte vernünftig. All ihre Vorurteile waren wie weggeblasen.
„Vergiss deinen Zorn. Du solltest jetzt wichtigere Dinge im Kopf haben. Wer immer Libba von hier fortgeschafft hat, kennt unser Versteck. Wir sind nicht mehr länger sicher. Ich schlage vor, ihr begrabt euren Streit und legt euch so schnell wie möglich einen Plan zurecht. Was ist, wenn Damian von uns erfährt und angreift?“
Daran hatte Pete überhaupt nicht gedacht.
Im Sog der Dunkelheit
Die Welt begann, sich um Libba zu drehen. Sie fand keinen Halt mehr. Nicht an Cedric und nicht an etwas anderem.
Der Vampir zog sie durch die Nacht. Er durchquerte mit ihr die Zeit und die Straßen. Das alles war nicht mehr als ein flüchtiger Windhauch.
Bei ihrer Reise zuvor hatte Cedric sie an seine starke Brust gepresst gehalten, sie fest mit beiden Armen umschlossen, damit sie ihm nicht entgleiten konnte. Dieses Mal fasste er sie lediglich am Handgelenk und schleifte sie wie eine Gefangene hinter sich her.
„Halt an“, flehte sie immer wieder. Doch Cedric hörte ihr nicht zu. Stur trieb er sie weiter voran, bis Libba übel wurde und
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