The Black Club, London - 3
Umfang zu, während ihr langes Haar sich in ihren Kopf zurückzog. Markante männliche Züge zeichneten ihr Gesicht. Ein unbekanntes Lebensgefühl.
Die Verwandlung war abgeschlossen, und Eliza rappelte sich als perfekte Kopie von Cedric auf. Sie wusste nicht, ob ihre Haltung oder ihr Gang korrekt waren. Aber das zählte für den kurzen Zeitraum auch nicht. Für die Menschenfrau würde sie überzeugend genug wirken. Sie ging zu dem Verschlag und trat ein. Nach einem kurzen dunklen Eingang fand sie sich in einer Höhle wieder – oder vielmehr einem ganzen Komplex von Höhlen, die offenbar miteinander verbunden waren. Eliza traute weder ihren Augen noch ihrer Nase. Denn erst einmal dort unten angekommen wurde ihr klar, woher die Werwolfgerüche kamen.
Neugierig sah sie sich um. Sie wagte sich weit vor, steckte ihre Nase sogar in einen Raum, wo Vampire und Werwölfe gemeinsam ihrer erotischen Leidenschaft frönten. Eine Vampirin tanzte für ihren Liebhaber. Sie war lediglich mit einem durchsichtigen Negligé bekleidet. Ihre großen Brüste wippten im Takt ihrer Bewegungen. Ihrem vampirischen Liebhaber trat vor Gier der Speichel auf die Lippen. Da er nackt dort saß, konnte Eliza erkennen, wie sich sein Glied zu enormer Größe aufrichtete. Wie gerne hätte sie sich dazugesellt und den prallen Schaft mit ihrem Mund liebkost. Allein bei dem Gedanken stöhnte sie leise auf.
Ihr unbändiger Sexualtrieb war in diesem Moment ein regelrechter Fluch. Sie wusste, dass sie sich nicht davon verleiten lassen durfte. Dann wäre sie aufgeflogen, und damit auch ihr lang gehütetes Geheimnis.
Sie riss sich von dem Anblick los und streckte ihre Fühler aus. Den Geruch der Menschenfrau kannte sie bereits. Nun musste sie ihn nur ausfindig machen, was angesichts der vielen verschiedenen Ausstrahlungen nicht einfach war. Gerade wollte sie in einen Gang abzweigen, da hörte sie hinter sich jemanden rufen. Sie reagierte spät, da sie es nicht gewohnt war, auf den Namen „Cedric“ zu hören.
Ein unbekannter Vampir kam ihr in die Quere. Er baute sich vor ihr auf, versperrte ihr den Weg. Sie konnte ihn vom ersten Moment an nicht gut riechen.
„Wo willst du hin?“, fragte er.
Eliza verpasste Cedrics Gesicht einen grimmigen Ausdruck, ohne eine Antwort zu geben.
„Suchst du nach Libba?“
„Ja.“ Sie nickte. „Libba. Natürlich.“
Sie hätte nicht gedacht, dass es so einfach sein würde. Nun zeigte sie ein dümmliches Lächeln. Es passte nicht zu Cedric, und der andere zeigte seine Verwunderung über das merkwürdige Verhalten. Dennoch führte er sie durch das Tunnelsystem.
Sie kamen in einen Raum, in dessen Mitte zwei bequeme Sofas standen. Ein kleiner, runder Mahagonitisch befand sich davor, und an den Wänden waren mehrere gepolsterte Stühle aufgereiht. Abgesehen von einem sechsarmigen Kerzenständer im Hintergrund, fehlte dem Raum jeglicher weitere Schmuck.
Die Menschenfrau hatte sich auf eines der Sofas gelegt. Als sie Cedric durch den Eingang treten sah, rappelte sie sich auf. Sie rückte ihr biederes Kleid zurecht.
Auf dem anderen Sofa saß eine Vampirin mit exotisch-schöner Haut und langem schwarzen Haar. Sie zog die Nase kraus, als sie den beiden Männern entgegenblickte. Dass mit Cedric etwas nicht stimmte, schien ihr wie ein bestialischer Gestank entgegenzuschlagen. Sie sprach es jedoch nicht aus, sondern musterte Eliza in ihrer geliehenen Gestalt nur.
„Libba und ich müssen noch etwas erledigen“, sagte sie völlig unvermittelt und mit einer Bestimmtheit, die auf jeden der drei seltsam wirken musste.
Aber sie kannten Cedric erst kurz und wussten nur wenig – wenn nicht sogar gar nichts – über ihn und seine Beweggründe.
Libba fand als Erste die Sprache. „Wohin gehen wir?“
„Später.“ Eliza musste aufpassen, dass ihre Augen nicht vor Ungeduld zu funkeln begannen. „Ich erkläre dir alles später. Aber jetzt müssen wir uns dringend auf den Weg machen.“
„Ihr seid doch gerade erst gekommen“, warf Asha ein. „Was kann es jetzt so Dringendes zu erledigen geben?“
Eliza ignorierte die Frage. Sie streckte eine Hand nach Libba aus und wollte sie zu sich locken. „Komm schon. Wir haben nicht die ganze Nacht Zeit.“
Nur langsam entfernte sich Libba von dem Sofa. Ihr Körper wusste anscheinend ganz genau, was er tun sollte. Er entwickelte einen eigenen Willen und trieb Libba in Cedrics Arme - als wäre er ein Magnet, der sie an sich heranzog.
„So ist es brav.“ Eliza streichelte ihr über
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