The Black Club, London - 3
deinen Rat verzichten.“
Was bildete sich dieser Jüngling ein? Wusste er nicht, dass er einem der ältesten und mächtigsten Vampire gegenüberstand?
„Dein Sarkasmus wird dir schon vergehen. Wenn dich Damian erst mal in die Finger kriegt … dann wird er …“
Cedric unterbrach ihn wirsch: „Ah, dann ist Damian euer Boss?“ Dieses Geplapper war schlichtweg nicht auszuhalten.
„Schhhhht… nicht so laut.“ Eigenartigerweise zitterte der Fremde, und erst, als er sich offenbar nach möglichen ungebetenen Zuhörern umgesehen hatte, wandte er sich Cedric ruhiger zu. Dieses Mal beugte er sich vor und sprach im Flüsterton.
„Du bist neu hier und kennst dich anscheinend nicht aus“, stellte er fest. „Du tätest gut daran, meine Warnung anzunehmen. Damian ist kein Vampir, das solltest du wissen, und du solltest dich davor fürchten. Es gibt in London nicht mehr viele von uns. Die anderen haben die Macht übernommen.“
„Die anderen?“ Cedric zog die Augenbrauen zusammen. „Was meinst du damit?“
Der Fremde schwieg. Stattdessen hielt er sich eine Hand vor die Brust und machte ein Zeichen, das Cedric vergessen geglaubt hatte. Das Untier. – Der Werwolf. Schwer atmend erreichte Libba ihre Wohnung. Diese kurze Begegnung mit Damian Black hatte sie an ihre Grenzen getrieben. Sie schaffte es kaum, den Türschlüssel ins Schloss zu stecken und sich Einlass zu verschaffen. Als es ihr endlich gelang, verlor sie keine Zeit, hinter sich alles wieder zu verriegeln.
Vermutlich bildete sie sich nur ein, dass Damian Black sie den ganzen Weg über verfolgt hatte. Allerdings wollte sie lieber sicher gehen und warf einen Blick durch den Spion auf den Flur.
Nichts.
Dann fiel ihr etwas Entscheidendes ein. Sogleich wirbelte sie herum und kontrollierte, ob alle Fenster in ihrer Wohnung geschlossen waren.
Natürlich fand sie keines, das offen stand, und seufzte sie erleichtert auf. Sie sank in ihren Lesesessel, verschränkte die Arme und dachte über das Geschehene nach. Vor ihren Augen hatte Damian Black sein Äußeres verändert. Den bedrohlichen Schatten über seinem Gesicht mochte sie sich eingebildet haben, nicht aber die Reißzähne. Ganz zu schweigen von den Krallen, die aus seinen Fingern gewachsen waren.
Zuletzt erinnerte sie sich an seine geschwollene Brust und die geplatzten Nähte seines dreckigen Hemdes. Erschrocken hatte sie aufgeschrien. Er hatte gelacht, wobei der Sabber immer weiter aus seinem Mundwinkel gelaufen war.
Was hätte sie anderes tun sollen, als Hals über Kopf zu fliehen? Es schüttelte sie bei dem Gedanken, eine Minute länger als notwendig in der Gesellschaft dieses … sie schluckte … dieses Monsters … zu verbringen.
Vom ersten Augenblick hatte er sie angewidert. Wenn sie an sein abscheuliches Gesicht dachte, an das Knurren und … Sie schüttelte den Kopf. Wie sollte sie mit so jemandem eine vernünftige Verkaufsverhandlung führen?
Libba begann, sich mit beiden Händen die Schläfen zu massieren. Sie fragte sich, ob das alles tatsächlich geschehen war. Sie konnte – nein, sie wollte – das ganz einfach nicht glauben.
Komm schon, reiß dich zusammen. So etwas gibt es doch gar nicht, ermahnte sie sich.
Kein Mensch hatte derart gewaltige Reißzähne, wie sie es bei Damian Black zu sehen geglaubt hatte. Und erst recht keine Krallen, die aus den Fingern wuchsen. Was für ein Unsinn!
Sie schloss die Augen und kuschelte sich in ihren Sessel. Es musste doch Angenehmeres geben, an das sie denken konnte. Als ob der Club sie nicht loslassen wollte, war es der sexy Dunkelhäutige, der ihr als Erstes in den Sinn kam. Die Szene hatte sich in ihr Gedächtnis eingebrannt. Es erschien ihr unsagbar anstößig, wie das Beobachtete sie verfolgte und erregte. Auf der anderen Seite erinnerte es sie schmerzlich an ihre Bedürfnisse. Wann hatte sie sich das letzte Mal mit einem Mann vergnügt? Sie wusste es nicht mehr.
Hitze erfasste sie, als sie sich vorstellte, wie sie selbst nackt dem Mann gegenüberstand. Es musste ein prickelndes Gefühl sein, die lange Perlenkette um den Hals zu tragen. Wie sich die glatten Kugeln an ihren harten Brustwarzen rieben und wie sie mit einer von ihnen ihre eigene Perle rieb, bis sie die heiße Feuchte der Lust zwischen ihren Schenkeln spüren konnte.
Im Halbschlaf zog Libba die Beine eng an ihren Oberkörper. Es war ihr peinlich, sich solch frivole Dinge auszumalen. Solange jedoch niemand davon wusste, ergab sie sich bereitwillig dieser Fantasie und schloss
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