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The Black Game Teil 2

The Black Game Teil 2

Titel: The Black Game Teil 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karola Loewenstein
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würde alles auf diese letzte Karte setzen, die letzte Möglichkeit, mein Leben wieder in Ordnung zu bringen.
     

Kapitel 17
     
     
    Ich trug die Korsage und den String-Tanga, als ich mein Apartment am späten Abend verließ. Darüber hatte ich einen knielangen Mantel geworfen. In der Black Lounge würde ich den Mantel ablegen und ich war mir hundertprozentig sicher, dass mich Marc und Ralph auswählen würden. Ein knapperes Outfit hatte die Black Lounge garantiert noch nie gesehen.
    „Anya!“ Sarah stand plötzlich neben mir. Ich war so in Gedanken vertieft gewesen, dass ich gar nicht bemerkt hatte, wie sie neben mich getreten war.
    „Schön, dass du wieder da bist. Wie geht’s dir?“, fragte sie besorgt.
    „Mir geht’s gut“, log ich.
    „Wirklich?“ Sarah musterte mich genau. Doch ihr Mitleid konnte ich jetzt nicht gebrauchen.
    „Ja, mir geht es gut.“ Meine Worte klangen leer. Ich hatte meine Emotionen auf ein absolutes Minimum herabgeschraubt. Für das, was ich jetzt vorhatte, brauchte ich keine Gefühle mehr. Wenn alles schiefging und ich die 250.000 Dollar heute Abend nicht bekommen würde, konnte ich Sarah morgen früh immer noch mein Herz ausschütten. Doch vielleicht, nur vielleicht, konnte ich das Ruder noch komplett herumreißen.
    „Wo willst du noch hin?“, fragte sie mit einem Blick auf meine Absatzschuhe und die zarten, schwarzen Strümpfe, die ich trug und deren Spitzenbesatz über den Knien glücklicherweise von meinem Mantel überdeckt wurden. Seitdem sie den Vorsatz gefasst hatte, mich als Freundin nie wieder zu enttäuschen, war es gar nicht so einfach, ihr etwas vorzumachen. Eigentlich war ich ihr für ihre Fürsorge äußerst dankbar, aber genau jetzt in diesem Moment wollte ich sie nicht.
    „Ich gehe noch in Bens Pub etwas trinken, ich brauch ein bisschen Abwechslung“, sagte ich möglichst gefasst.
    „Warte, ich komm mit!“ Sarah hatte schon einen Schritt auf mich zu gemacht, doch mein Blick bremste sie.
    „Nein, Sarah. Heute Abend möchte ich allein sein“, sagte ich ruhig und entschlossen.
    „Sicher?“ Sie sah mich zweifelnd an und ich wusste genau, wie es hinter ihrer Stirn arbeitete.
    „Ich brauche etwas Zeit für mich“, erwiderte ich. „Die Sache mit meinen Eltern hat mir ziemlich zugesetzt.“
    „Da ist doch noch mehr.“ Sarah sah mich an, als ob ich ein Patient beim Psychiater wäre und sie eine Diagnose stellen müsste. Ich musste ihr eine bessere Erklärung liefern.
    „Trevor hat mir gekündigt“, erzählte ich schließlich stockend. „Ich geh jetzt was trinken und versuche diesen grässlichen Tag zu vergessen und morgen, wenn ich wieder nüchtern bin, reden wir in Ruhe über alles.“ Ich nahm Sarah kurz in den Arm, drückte sie fest und ging dann, so schnell ich konnte, zum Aufzug.
    Ich wusste, dass sie mir hinterhersah, aber ich wusste auch, dass sie mich davon abhalten würde, in die Black Lounge zu gehen, wenn ich ihr von meinem Plan erzählen würde. Sie brauchte mich nicht daran zu erinnern, dass ich morgen früh garantiert bereuen würde, was ich getan hatte.
    Aber selbst wenn ich morgen meinen Mut bereuen würde, hätte ich 250.000 Dollar und meine Probleme wären gelöst. Dafür nahm ich Reue in Kauf.
     
    Als das Taxi vor dem Club 5 hielt, hatte ich mich wieder gefasst und meine Gedanken auf mein Ziel ausgerichtet.
    Der Türsteher zwinkerte nicht einmal, als ich ihm wie selbstverständlich meine Einladung hinhielt, nachdem ich mich durch die wartende Menge gedrängelt hatte. Mit einem Kopfnicken winkte er mich durch und schien mein rasendes Herz und meine zitternden Hände nicht zu bemerken.
    Meine Nerven waren aufs Höchste angespannt, als ich zur Bar ging und mir einen starken Cocktail bestellte. Während ich dem Barkeeper dabei zusah, wie er meine Bestellung zubereitete, überlegte ich für einen kurzen Moment, einfach wieder zu gehen.
    Doch das Ausmaß des Chaos, das hinter dieser Entscheidung wartete, war unerträglich. Ich trank meinen Cocktail in langen Zügen leer.
    Entschlossen stellte ich das Glas auf den Tresen und stand auf. Ich würde mir jetzt mein Leben zurückholen.
    Mit kleinen Schritten schlenderte ich zur Black Lounge hinüber und hielt dem Türsteher meine Einladung unter die Nase. Wie schon beim letzten Mal griff er nach der Gästeliste und fragte mich nach meinem Namen.
    „Anya Summers“, sagte ich möglichst gelassen, als ob es darum ging, eine Fahrkarte für die U-Bahn zu kaufen.
    „Tut mir leid, Ihr Name wurde von

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