The Black Game Teil 2
versuchte krampfhaft irgendetwas in meinem leeren Hirn zu finden, was Trevor überzeugen konnte, seine Entscheidung zu überdenken. Ich hielt immer noch den Notizzettel mit meinen gesammelten Verdiensten in der Hand, doch sie kamen mir plötzlich albern vor.
„Ich habe dich oft genug gewarnt, Anya. Du hast nicht den richtigen Schneid für diesen Job. Montag um acht Uhr kannst du deinen Schreibtisch leerräumen und deinen letzten Scheck abholen. Bis dann!“
Obwohl Trevor aufgelegt hatte, hielt ich das Telefon immer noch an mein Ohr gepresst. Ich konnte mich nicht mehr bewegen, während ich langsam begriff, was passiert war.
Mein ganzes bisheriges Leben war mit einem Schlag zu Ende, alles war aus und vorbei. Ich keuchte, als ich die Dimension begriff. So schnell würde ich keinen gut bezahlten Job wie diesen finden, zumal Trevor mir sicher keine Empfehlung geben würde. Seiner Ansicht nach hatte ich die Kündigung ja durchaus verdient.
Ich wusste nicht, wie lange ich steif auf dem Sofa gesessen hatte. Doch nach einer endlosen Zeitschleife, in der ich mich wieder und wieder fragte, warum mir das alles passieren musste, erhob ich mich langsam. Mein Handy rutschte mir aus der Hand, doch ich ließ es achtlos zwischen die Kissen fallen. Wer sollte mich heute Abend noch anrufen?
Es gab Dinge zu erledigen, die ich nicht aufschieben konnte. Ich musste das Apartment kündigen, ich musste Sarah fragen, ob ich kurzzeitig bei ihr unterkommen konnte. Vielleicht gewährte mir auch Olivia Asyl?
Dann musste ich einen neuen Job finden oder sollte ich gleich alles in New York aufgeben und zu meinen Eltern ziehen? Doch einen zusätzlichen Esser konnte ich ihnen in diesem Moment nicht zumuten. Sie hatten selbst kaum Geld genug, um über die Runden zu kommen.
Es war alles kaputt, einfach alles. Ich hatte Devon an das Black Game verloren und meinen Zukunftstraum an die Bank und das Finanzamt.
Langsam ging ich ins Schlafzimmer, alle Energie war aus mir gewichen. Es war besser, schon heute mit dem Packen anzufangen, dann konnte ich morgen zügig das Apartment räumen. Jeden Tag, den ich hier noch Miete bezahlen musste, war einer zu viel. Ich würde meine mageren Ersparnisse brauchen, um mich selbst noch ein paar Wochen notdürftig über Wasser halten zu können.
Ein Koffer stand ja schon bereit und den Rest meiner Sachen würde ich in meine Reisetaschen werfen. Ich musste etwas tun, irgendetwas, damit meine Hände beschäftigt waren und ich nicht wahnsinnig werden würde.
Ich zog eine Tasche unter dem Bett hervor und begann meine Hosen und Shirts hineinzuwerfen. Die Bewegungen waren monoton und stereotyp, die perfekte Beschäftigung für jemanden, der innerlich verbrannte. Wieder und wieder griff ich in den Kleiderschrank und spürte erst, dass ich mir den Finger aufgeschnitten hatte, als an einem weißen T-Shirt plötzlich Blut klebte.
Verwirrt suchte ich in dem Stapel nach der Ursache dieser Verletzung und zog die Einladung zur Black Lounge heraus, an deren scharfer Kante ich mir den Finger aufgeschnitten hatte.
Wie hypnotisiert hielt ich das kleine, schwarze Stück Papier in der Hand und starrte es an. Das Schicksal war wieder einmal wild entschlossen, mich zu verhöhnen. Doch was hatte ich schon zu verlieren? Es gab nichts mehr, was noch schlimmer werden konnte.
250.000 Dollar Schweigegeld für eine Nacht wilden und leidenschaftlichen Sex mit Orgasmusgarantie. Die Worte hämmerten durch meinen Kopf, wälzten sich von einem Ohr zum anderen und blieben schließlich mitten in meinem Entscheidungszentrum stecken.
Das war die Lösung. Ich wusste, wie ich es schaffen würde, ausgewählt zu werden. Sarah hatte es mir verraten.
Damit wären meine Probleme gelöst. Ich würde Devon nie wieder in die Augen sehen können, aber das spielte ohnehin keine Rolle, denn dass ich New York bald verlassen würde, stand ohnehin schon fest. Hier gab es nichts mehr, was mich hielt, außer Sarah und Olivia.
Mit dem Geld könnte ich die Farm meiner Eltern retten und eine Zukunft für mich Olivia und Sarah aufbauen. Ich könnte mir Zeit lassen, einen neuen Job zu suchen, und in Ruhe noch ein paar Wochen in diesem Apartment wohnen, bis ich einen neuen Job gefunden hatte oder ich konnte mich gleich nach Mankato zurückziehen, die Hände in die Erde stecken und sofort mit dem Landleben beginnen.
Ich war plötzlich ganz ruhig. Die Nervosität, die Anspannung, die Verwirrtheit der letzten Tage und Stunden waren schlagartig von mir abgefallen.
Ich
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