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The Bone Season - Die Träumerin (German Edition)

The Bone Season - Die Träumerin (German Edition)

Titel: The Bone Season - Die Träumerin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha Shannon
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Erfolg entpuppt hat, und dies ist nur das erste Samenkorn, das wir zu pflanzen gedenken. Mithilfe ihrer verständnisvollen Unterstützung haben wir nicht nur einen humanen Weg gefunden, um die Seher aus der normalen Gesellschaft zu entfernen, sondern auch verhindert, dass Hunderte von Emim die Zitadelle angreifen. Wir sind das Leuchtfeuer, von dem sie angezogen werden – wie die sprichwörtlichen Motten vom Licht.« Ihre Augen strahlten nun ebenfalls wie Leuchtfeuer im Halbdunkel. »Doch die Zahl der Emim nimmt mit jedem Tag zu. Diese Kolonie wird bald nicht mehr ausreichen, um angemessenen Schutz zu gewähren. Bereits jetzt werden in Frankreich, Irland und kürzlich auch in Schweden Emim gesichtet.«
    In Irland? Deshalb war Cathal Bell also hier. Und deswegen wirkte er auch so nervös und ängstlich.
    »Aus diesem Grund ist es von größter Wichtigkeit, dass wir Sheol II errichten, dass wir ein weiteres Feuer entzünden«, fuhr Nashira fort. »Unsere Methode hat sich in der Praxis bewährt. Mit Ihrer Hilfe und der Ihrer Städte hoffen wir, die Blume unserer Allianz endlich zum Erblühen zu bringen.«
    Applaus. Der Wächter hatte seine Kiefer aufeinandergepresst. Sein Gesichtsausdruck war kaum zu ertragen: wütend, brutal, mörderisch.
    So hatte ich ihn noch nie gesehen.
    »Bis zu dem Schauspiel, das unser menschlicher Oberaufseher für den heutigen Anlass verfasst hat, bleiben uns noch ein paar Minuten. Deshalb möchte ich die Gelegenheit nutzen, Ihnen meinen Partner vorzustellen, den zweiten vom Blut bestimmten Herrscher, der ebenfalls eine kurze Ankündigung zu machen hat. Ladys und Gentlemen: Gomeisa Sargas.«
    Sie streckte den Arm aus. Und noch bevor ich bemerkte, dass überhaupt noch jemand auf der Bühne war, schloss sich eine große Hand um ihre Finger.
    Mir stockte der Atem.
    Er trug eine schwarze Robe, deren Kragen so hoch war, dass er bis über seine Ohren reichte. Groß, schlank, mit goldenem Haar und einem fast ausgemergelten Gesicht. Kurz zog er die Lippen nach oben, als würden sie vom Gewicht der Reihen an augengroßen Juwelen, die um seinen Hals hingen, niedergedrückt. Er wirkte älter als die restlichen Rephaim – es war irgendetwas in seiner Ausstrahlung, vielleicht die schiere Masse seiner Traumlandschaft. Diese Traumlandschaft presste sich wie eine Ziegelmauer gegen meinen Schädel. Etwas derart Altes und Schreckliches hatte ich noch nie im Æther gespürt.
    »Guten Abend.«
    Gomeisa musterte uns nun mit der neutralen Miene aller Rephaim, als wäre er nur ein unbeteiligter Beobachter. Seine Aura war kalt wie eine Hand, die die Sonne verdunkelt. Kein Wunder, dass Liss solche Angst vor ihm hatte. Still und reglos hing sie in ihren Stoffbahnen. Doch nur für einen Moment, dann ließ sie sich auf die Galerie hinunter.
    »Bei den Menschen, die Sheol I bevölkern, möchte ich mich für meine lange Abwesenheit entschuldigen. Ich bin der Hauptgesandte der Rephaim, der den Kontakt zum Archonitat in Westminster unterhält. In dieser Funktion verbringe ich viel Zeit in der Zitadelle und suche gemeinsam mit dem Großinquisitor immer wieder nach neuen Wegen, um die Effizienz dieser Kolonie zu verbessern.
    Wie Nashira bereits sagte, feiern wir heute auch einen Neubeginn. Ein neues Zeitalter bricht an, ein Zeitalter der perfekten Zusammenarbeit zwischen Menschen und Rephaim, zwei Völkern, die sich viel zu lange fremd waren. Wir feiern das Ende der alten Welt, in der Ignoranz und Dunkelheit vorherrschten. Wir geloben, unser Wissen mit Ihnen zu teilen, so wie Sie Ihre Welt mit uns geteilt haben. Wir geloben, Sie zu beschützen, so wie Sie uns Unterschlupf gewährt haben. Und ich verspreche Ihnen, meine Freunde: Wir werden nicht zulassen, dass unsere Übereinkunft ins Straucheln gerät. Hier herrscht Reinheit mit eiserner Faust. Und sollte die Sünde versuchen, Blüten zu treiben, werden diese ein für alle Mal verdorren.«
    Mein Blick wanderte zu der toten Blume unter der Glasglocke. Auch er musterte sie, allerdings eher wie eine eklige Schnecke.
    »Doch nun genug der Rechtschaffenheit«, sagte er. »Lasst das Schauspiel beginnen.«

Kapitel Achtundzwanzig
    D AS V ERBOT
    In einem grellen Outfit fegte der Oberaufseher auf die Bühne: Sein gesamter Körper wurde von einem leuchtend roten Mantel bedeckt, der bis zum Hals zugeknöpft war. Er verbeugte sich.
    »Ich grüße Sie, Ladys und Gentlemen, und heiße Sie aufs Herzlichste in Sheol I willkommen! Ich bin Beltrame, der Oberaufseher. Meine Aufgabe besteht

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