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The Bride - Das Bündnis von Halland (German Edition)

The Bride - Das Bündnis von Halland (German Edition)

Titel: The Bride - Das Bündnis von Halland (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Busch
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ist es gleichzeitig das Letzte, was man sieht, denn anschließend wird man gefressen.“
    Cato tastete Arel nach Brüchen ab. Er fühlte feste warme Haut unter seinen Händen.
    „Kannst du dich bewegen?“
    „Wie eine Waldfee.“ Arel knirschte mit den Zähnen. „Eine sehr alte, einbeinige Waldfee.“
    „Und dein Kopf?“ Er konnte der Versuchung nicht widerstehen und fuhr mit den Fingern durch die dunkelbraunen Haarsträhnen. Sie waren weich wie Kaninchenfell.
    „Arel, hier ist eine Beule, so groß wie ein Taubenei. Leg dich wieder hin. Ich hole dir dein Abendessen und etwas gegen die Schmerzen. Warum hast du nicht längst einen Dienstboten gerufen?“
    „Habe ich. Es ist keiner gekommen.“
    „Wie war das?“
    „Ich meinte, ich wollte niemandem zur Last fallen. Und nur wegen einem blöden Wehwehchen …“
    „Arel! Das hier sieht unglaublich schmerzhaft aus. Wenn du Hilfe brauchst, dann wirst du jemanden rufen. Du bist jetzt ein Prinz von Halland – meine Prinzessin! – und du musst in dieser Feste nicht still vor dich hinleiden.“
    „Ich nehme nicht an, dass du damit ebenfalls meine Rolle als dein Weib meinst, oder?“
    „Arel!“
    „Ich habe ja nur gefragt.“
     
     
    Arel hatte sich bäuchlings auf dem Bett ausgestreckt, als Cato in das Gemach zurückkehrte. Für ein paar Sekunden verharrte er an der Tür und ließ den Blick genussvoll über den schlanken Körper gleiten. Etwas zwischen seinen Beinen erinnerte sich viel zu gut daran, wie erregend sich Arel in der letzten Nacht angefühlt hatte. Hastig schüttelte Cato diesen Gedanken wieder ab, denn ihm drängte sich auch das Bild eines verloren wirkenden Mannes auf. Eines jungen Südländers, der hilflos und voller Scham die Arme um sich geschlungen hatte, als müsste er sich vor aller Welt schützen.
    „Ich habe hier dein Essen und eine wundertätige Salbe“, sagte er, als Arel den Kopf zu ihm drehte.
    „Starrst du mich an?“
    „Ich bewundere das Farbenspektrum auf deinem Rücken.“
    „Du willst doch was von mir.“ Arels Brauen zogen sich finster zusammen. Deutlich stand das Misstrauen in seinem Gesicht.
    „Rede keinen Blödsinn. Wie kann ein Mensch nur so eingebildet sein? Willst du erst essen?“
    „Ich mag nicht.“
    „Du musst etwas zu dir nehmen.“
    „Ich mag nicht!“ Arel wurde lauter. Und ein Dickkopf war er offenbar auch. Cato stellte das Tablett mit einem Knall neben der Waschschüssel ab. Wachsam und sichtlich angespannt wurde er von Arel beobachtet. Beinahe so, als befürchtete er einen Übergriff. So ein Unsinn!
    Kein Unsinn, korrigierte sich Cato gleich, denn sein Blick war auf die Narben gefallen, die durch den großen Bluterguss auf Arels Rücken schimmerten.
    „Ich schlage dich nicht, Prinzessin, nur weil du dich in den Hungerstreik begibst.“
    „Das solltest du auch lieber nicht wagen. Ich würde dir als Antwort nicht bloß mit dem Fächer einen Klaps auf die Finger geben.“
    Unwillkürlich wanderten Catos Augen zu dem Schwert, das neben dem seinen hing.
    „Ich kann damit umgehen“, sagte Arel.
    „Mag sein. Doch du wirst es nicht brauchen.“
    „Nimm mich morgen mit.“
    „Du bleibst morgen mit dieser Prellung im Bett.“
    „Also übermorgen.“
    Cato seufzte. „Wir haben bereits darüber gesprochen.“
    Der Fluch, der nun folgte, trieb selbst ihm die Hitze in die Wangen.
    „Darf ich dir die Salbe auftragen oder soll ich ein Frauenzimmer holen?“
    „Bleib mir mit deinen hallandischen Walküren vom Leib.“ Diese spontane Antwort brachte Cato zum Lachen. „Sie finden meine Prinzessin eben alle süß.“
    Ein abfälliges Schnaufen kommentierte diese Bemerkung.
    „Dann also mit deiner Erlaubnis …“ Cato setzte sich zu Arel auf das Bett, beugte sich über die schlanke Gestalt, tunkte die Finger in den Tiegel und begann vorsichtig die schmerzstillende Salbe auf die Prellung aufzutragen.
    „Die Stufenkante hat einen deutlichen Abdruck hinterlassen“, murmelte er. Arel entgegnete nichts. Er hielt die Augen geschlossen, schien ihn hartnäckig ignorieren und sich lieber mit seinen Schmerzen befassen zu wollen. Also schwieg auch er und konzentrierte sich nur darauf, die Salbe auf Arels Rücken zu verteilen. Nach einem Moment musste er ein wenig hin- und herrücken, da er eine Erektion bekam. Verblüfft stellte er fest, dass ihn allein die Berührung von Arels warmer Haut erregte. Wie konnte das sein? Wie konnte er diese xandanische Pflanze begehren? Noch nie zuvor hatte ihn ein anderer Mann derartig

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