The Bride - Das Bündnis von Halland (German Edition)
Frost Schaden erlitten. Wir werden sie heute reparieren. Außerdem soll es ein Wolfsrudel geben, das bereits seit Tagen um einen der abseits gelegenen Höfe herumstreift. Die Familie fürchtet um das Vieh.“ Er bemerkte, dass sich Arel ihm liebend gerne angeschlossen hätte. Aber Arel wurde hier gebraucht. Kosnig war zwar in der Lage, eine Feste zu führen, doch sie war alt und würde dieses Amt nicht mehr lange tragen können. Sie musste Arel gründlich in die Aufgaben einer zukünftigen Königin von Halland einweisen. Cato beneidete seinen Angetrauten nicht um dessen zahlreiche Pflichten. Allerdings war er froh, dass Arel sie inzwischen zu meistern schien.
„Was ist mit dir, mein Junge?“ Tomke bemühte sich stets Arel so zu behandeln, als wäre er ebenfalls sein Sohn. Ob diese Bemühungen bei Arel ankamen, stand auf einem anderen Blatt. Arel war im Umgang mit Catos Vater stets von steifer Höflichkeit. Sicherlich fiel es ihm schwer, nach der jahrelangen abfälligen Behandlung durch König Gad Zutrauen zu fassen.
„Ich hänge an den Wirtschaftsbüchern fest“, antwortete Arel mit wenig Begeisterung in der Stimme.
„Die Bücher? Was hast du nur immer mit den Büchern? Ich sehe dich beinahe jeden Tag mit ihnen durch die Gegend laufen.“
„Ach ja? Dabei bist du nie hier.“
Tomke lachte. „Da hat er Recht, mein Sohn.“
„Na, das Debakel mit den Büchern bekomme ich schon noch mit. Man braucht bloß dem alten Bradar ins Gesicht zu blicken. Der Alte läuft mit einer sauertöpfischen Miene herum, dass ich mich wundere, warum er sich nicht über dich beschwert.“
„Vielleicht weil er keinen Grund zur Beschwerde hat.“ Arel gab sich gleichmütig.
„Sei nett zu ihm, Arel. Bradar kümmert sich bereits seit ewigen Zeiten um die Bücher. Er ist da sehr empfindlich.“
„Natürlich. Ich nehme auf jeden Einzelnen in dieser Feste Rücksicht und beabsichtige keinem zu nahe treten.“
„Du bist ein guter Junge, Arel.“ Tomke lehnte sich in seinem Stuhl zurück und strich sich zufrieden über den Bauch.
Cato sah seinen Angetrauten dagegen scharf an. Irgendwie beschlich ihn der Eindruck, dass dessen Worte eine Spitze enthielten. Er kam nur nicht darauf, wo diese Spitze verborgen war. Arel schob seinen Stuhl zurück.
„Meine Pflichten erwarten mich. Mit deiner Erlaubnis, Schwiegervater?“
Tomke nickte und mit einer kleinen Verbeugung verschwand Arel ins Freie.
„Du magst ihn“, stellte sein Vater fest und ertappte ihn dabei, wie er Arel hinterherschaute.
„Ja, warum auch nicht?“
„Er ist unglücklich.“
„An mir liegt es nicht. Ich behandel ihn nicht schlecht.“
Sein Vater seufzte. „Das habe ich nicht andeuten wollen. Doch da ist etwas in Arel, das an ihm nagt.“
Cato nickte. Genau das gleiche Gefühl hatte er ebenfalls.
„König Gad hat noch keine weiteren Soldaten geschickt.“
„Die Reise zurück nach Xanda nimmt einige Zeit in Anspruch. Vielleicht ist Lady Idaline unterwegs erkrankt. Sie machte auf mich nicht den Eindruck, einer gesunden, starken Frau. Und er wird seine Truppen erst zusammenziehen müssen.“
„Das sind Ausreden, das weißt du genau.“
Sein Vater seufzte. „Ja, ich weiß. Ich werde einen Boten nach Xanda schicken.“
„Ich habe bereits zwei geschickt. Offensichtlich nimmt mich König Gad nicht ernst.“
„Hast du Arel schon mal gefragt, ob er eine Ahnung hat, woran die Verzögerung liegen könnte?“
„Nein. Wenn wir uns abends sehen, dann wirkt Arel so zornig, dass ich ihn bisher nicht ansprechen mochte. Und morgens ist er über irgendetwas am Brüten.“
„Was hat er nur?“
Cato zuckte mit den Schultern. „Wenn ich ihn frage, behauptet er, mit allem zufrieden zu sein.“
Tomke lächelte. „Xandanischer Stolz steht dem hallandischen in nichts nach.“
„Das ist kranker Stolz.“
Jetzt lachte sein Vater, und Cato verzog das Gesicht.
„Das sag ihm lieber nicht, mein Sohn. Du würdest nur zu hören bekommen, dass du ebenfalls ein kranker Mann wärst. Frag ihn ruhig nach seiner Meinung, was die Soldaten angeht. Arel ist ein pfiffiger Bursche und er kennt seinen Vater genau. Außerdem habe ich den Eindruck, dass er sich nicht nur für die Frauenarbeit hier in der Feste interessiert.“
„Die Untertreibung des Jahrhunderts“, murmelte Cato. „In Ordnung, ich werde ihn fragen.“
„Gut, denn dem alten xandanischen Fuchs traue ich nicht über den Weg.“
Cato lief durch das Gemach, drehte hier etwas um und rückte dort etwas
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