Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
The Bride - Das Bündnis von Halland (German Edition)

The Bride - Das Bündnis von Halland (German Edition)

Titel: The Bride - Das Bündnis von Halland (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Busch
Vom Netzwerk:
vor der Feuerstelle.
     
     
    Cato fluchte. Er fluchte auf Arel, der ihn zu dieser nächtlichen Suche zwang und schuld daran war, dass er vor Sorge beinahe verging. Ramme brauchte in der Dunkelheit nur einen Fehltritt tun und schon könnten sie einen Abhang hinabstürzen, wenn nicht gar Schlimmeres. Wie schnell so etwas geschehen konnte, hatten sie damals mit seiner Mutter erleben müssen. Außerdem gab es Wölfe und Yakkie in den Bergen. Und einem Yakkie wollte Arel ganz sicher nicht in die Fänge geraten.
    Er fluchte auch auf seine Soldaten, die mit mürrischen Gesichtern bei der Suche halfen. Die Blicke waren nicht sonderlich freundlich gewesen, als es hieß, sie würden einen vermissten Arel aufspüren müssen. Natürlich mochte niemand in einer kalten Nacht aus dem Bett gerissen werden. Und natürlich mussten sich auch seine Leute erst daran gewöhnen, dass ein Xandaner unter ihnen lebte. Mehr noch: dass der Xandaner über sie gebieten durfte.
    Außerdem verfluchte er König Gad, dass er diese absurde Ehe arrangiert hatte. Cato hatte sich nach der Hochzeitsnacht fest vorgenommen, in Arel eine Art Bruder zu sehen. Auf diese Weise hätten sie friedlich miteinander leben können. Es waren seine wirren Gefühle, die es ihm schier unmöglich machten. Wenn er an Arel dachte, dann nicht als Familienmitglied. Vielmehr sah er sonnengebräunte Haut vor sich, einen nackten schlanken Körper und die dunklen Augen, die ihm den Verstand verwirrten. Und nach heute Nacht würde er von Arel erst recht nicht mehr als Bruder denken können. Cato seufzte. Alle seine guten Vorsätze waren dahin, seine Pläne und Vorstellungen durchkreuzt. Er war von Arel besessen und das auf eine Art und Weise, die er erst begreifen und akzeptieren musste.
    Er hielt die Fackel höher und versuchte in der Schwärze unter den Föhren etwas zu erkennen. Die Hunde, die sie zur Suche mitgenommen hatten, stöberten einen Fuchs auf, der sogleich Reißaus nahm. Von Arel waren dagegen lediglich Hufspuren im frisch gefallenen Schnee zu sehen.
    „Arel!“, brüllte er in die Nacht hinein. Mehr als einer seiner Soldaten zuckte zusammen, aber ihm war es inzwischen egal, ob Orks oder Yakkie ihn hörten, oder er irgendwo eine Schneelawine auslöste.
    „Arel!“
    Seine kleine südländische Pflanze war ohne Stiefel und Kleidung unterwegs. Wenn er ihn gefunden hatte, dann konnte sich Arel sowohl im wahrsten als auch im übertragenen Sinne warm anziehen. Cato machte sich darauf gefasst, mit einem Eiszapfen zurück ins Bett steigen zu müssen. Und dort würde er Arel in seine Arme ziehen und seinen aufregenden Leib mit seinem Körper bedecken, bis sich diese xandanische Haut wieder erhitzt hatte. Er rutschte kurz im Sattel umher und grinste. Sein Schwanz schien sich mit einem Mann als Ehegespons angefreundet zu haben. Er reagierte allein bei dem Gedanken an seinen verführerischen Angetrauten. Das würde ihn jedoch nicht davon abhalten, Arel ordentlich die Leviten zu lesen, denn inzwischen fühlte er sich krank vor Sorge.
    Plötzlich heulten die Hunde auf und schossen in die Dunkelheit davon. Die Männer griffen nach ihren Waffen, zügelten die Pferde und schlossen sich augenblicklich zum Kreis.
    Mit ein paar mehr von diesen gut ausgebildeten Soldaten würden die Orks keine Chance haben, Halland zu erobern, dachte Cato nicht ohne Stolz. Er richtete seine Aufmerksamkeit auf den Weg vor ihm. Die Hunde heulten immer noch, aber sie klangen nicht angriffslustig. Angestrengt versuchte er etwas zu erkennen.
    „Arel?“, schrie er erneut.
    „Hier!“
    Ringsumher ertönte erleichtertes Seufzen und gleich darauf schälte sich eine Gestalt aus der Dunkelheit. Arel hockte etwas seltsam auf seinem Hengst, denn er hatte die Füße bis zum Widerrist seines Pferdes gezogen, um den Mantel um sie herumwickeln zu können. Es stellte nicht gerade die ideale Haltung dar, um einem eventuellen Angriff entkommen zu können. Wann lernte dieses Bürschchen, dass Halland keine gemütliche Parkanlage mit Pfauen und plüschigen Kaninchen war?
    „Was macht ihr hier?“, fragte sein Gatte verwundert. Cato verschlug es beinahe die Sprache.
    „Ja, was glaubst du denn?“, brüllte er. „Wir sind hier, um den Schnee unter den Bäumen glatt zu harken, du Schwachkopf! Es soll doch alles hübsch ordentlich aussehen, wenn die Krähen an deiner steifgefrorenen Leiche herumzupicken beginnen. Kannst du mir mal erklären, was in deinem Verstand vor sich geht, dass du unbekleidet mitten in der Nacht

Weitere Kostenlose Bücher