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The Bride - Das Bündnis von Halland (German Edition)

The Bride - Das Bündnis von Halland (German Edition)

Titel: The Bride - Das Bündnis von Halland (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Busch
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Angetrauten war wie sonst auch völlig verschlossen. Ein flüchtiger Blick traf ihn, dann war Arel durch die Tür verschwunden.
    „Arel!“ Hatte er gerade Scham in den Augen des Xandaners gesehen? Cato sprang auf und schnappte sich ebenfalls seinen Mantel. Einen kurzen Moment nahm er sich noch Zeit, um seine Stiefel anzuziehen, bevor er Arel hinterher eilte.
    „Warte!“, rief er, als er ein Stück Mantelsaum um eine Ecke gleiten sah. Er hastete den Gang hinunter. Von Arel war bereits nichts mehr zu sehen. Aber die schwere Tür zum Hof stand offen.
    Ein unangenehmer Wind trat auf Catos erhitzte Haut. Von der Freitreppe aus schaute er sich nach Arel um. Wohin war sein Angetrauter geflohen? In die Vorratshäuser? In die Badekammer oder … Cato lächelte. Die Pferdeställe! Genau dorthin wäre er jedenfalls gegangen. Der warme, gemütliche Geruch nach Pferd, das beruhigende Schnauben und das Mahlen starker Kiefer, der süße Duft nach Heu und Melasse. Das war exakt der richtige Ort, an dem man seine Gedanken sammeln konnte. Cato lief über den Hof. Unter seinen Stiefeln knirschte gefrorener Schnee. Wieso war Arel eigentlich schon wieder barfuß unterwegs? Er würde sich noch die Zehen abfrieren. Cato zog die Stalltür auf und traf auf einen Knecht, der sich verschlafen die Augen rieb und Stroh in den Haaren hatte. Offenbar war der Mann gerade aus seinen Träumen gerissen worden.
    „Arel?“, rief Cato halblaut. Der Knecht deutete hilfsbereit die Stallgasse hinunter.
    „Bei Ramme ist er, mein Prinz“, murmelte er verschlafen.
    Cato nickte dankend und schritt ruhiger an den Boxen vorbei. Pelzige Ohren wurden in seine Richtung gedreht, hoffnungsvolles Schnaufen auf eine kleine Zwischenmahlzeit erklang von mehreren Seiten, eine nervöse Stute stampfte unruhig auf und Nüstern blähten sich witternd.
    Vor der Invasion der Orks hatte sich Cato oft stundenlang im Stall aufgehalten. Im Heu liegend hatte er von Heldentaten geträumt. Nach dem schrecklichen Krieg waren ihm diese Heldentaten zuwider. Am liebsten hätte er sein Schwert zu einer Pflugschar umgeschmiedet, doch die Orks waren lediglich geschlagen und nicht vernichtet.
    Arel stand tatsächlich ungeachtet der riesigen Hufe neben seinen bloßen Zehen in Rammes Box. Die Stirn hatte er gegen den schwarz glänzenden Hals des Pferdes gelehnt. Er regte sich nicht, obwohl er Catos Annäherung gehört haben musste.
    „Ist es dir peinlich?“, fragte Cato und kratzte sich selbst ein wenig verlegen den Bart. „Bist du deswegen jetzt hier?“
    Arel schwieg sich dazu aus.
    „Es ist nicht peinlich, wenn wir beide es wollten. Und es war sehr … aufregend.“
    „Lass mich allein.“
    „Arel, weglaufen ist keine Option.“
    „Lass mich einfach allein.“
    „Wir sollten darüber reden.“
    „Cato, bitte !“
    „Also schön. Ich gebe dir eine Weile Zeit zum Nachdenken. Wirst du dann zurück ins Bett kommen?“ Er merkte selbst, wie anzüglich das in diesem Moment klang. „Ich meine zum Schlafen?“
    „Natürlich“, murmelte Arel. „Nach einer Weile.“
    „In Ordnung.“ Cato zögerte trotzdem, ehe er sich umdrehte und zu dem gähnenden Knecht zurückging.
    „Hab bitte ein Auge auf ihn, ja? Er ist in einer seltsamen Stimmung und ich will nicht, dass ihm etwas geschieht.“
    Der Knecht nickte, wenn auch wenig begeistert. Cato klopfte ihm auf die Schulter und kehrte in die Halle der Feste zurück, um dort bei einem Becher Met auf Arel zu warten.
     
     
    Es verging etwa eine halbe Stunde, bis plötzlich der Stallknecht in die Halle gestürmt kam. Erleichtert seufzte er auf, als er Cato an dem Schragentisch sitzen sah.
    „Was ist los? Und was ist mit Arel?“, fragte Cato und stellte seinen Becher schnell ab.
    „Mein Prinz, er verlangte von mir, ich solle Ramme satteln. Und als ich ihm sagte, er wäre für einen Ausflug nicht passend gekleidet, da ist er auf dem blanken Pferderücken auf und davon.“
    Cato sprang auf. „Du hast ihn gehen lassen?“
    „Was sollte ich denn tun?“
    „Du trommelst jetzt ein paar Männer zusammen und machst die Pferde bereit. Und hol die Dienerschaft aus dem Bett. Die sollen ein Bad vorbereiten. Das wird dieser südländische Narr todsicher brauchen. Verdammt! Er kennt sich hier nicht aus, es ist stockfinster und überall könnten Orks umherschleichen.“
    „Das wird den Männern aber gar nicht gefallen“, murmelte der Knecht.
    „Es ist mir egal, ob es ihnen gefällt!“, brüllte Cato und weckte damit gleich die schlafenden Hunde

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