The Bride - Das Bündnis von Halland (German Edition)
drehte sich zu Janrich um. „Ist der Schlitten bereit?“
„Ja, Prinzessin. Alles ist bereit. Komm, Uther, auf die Füße. Heute Abend bist du wieder mit deinem Weib vereint.“
Gemeinsam hievten sie den Verletzten in die Höhe und schleppten ihn ins Freie. Dort ließen sie ihn auf einen kleinen Schlitten sinken und sorgten dafür, dass er warm und bequem in Decken gehüllt liegen konnte. Haydar würde das Pony der Bauersleute reiten, das auch den Schlitten zog.
Mittlerweile blickte Arel immer öfter zum Himmel hinauf. Der Tag schritt munter voran. Cato war sicherlich schon von seinem kurzen Ausflug zurück und hatte inzwischen bestimmt festgestellt, dass er verschwunden war. Er zog eine Grimasse. Sein Ehemann würde toben und poltern, dass sich die Balken bogen.
„Aber er hat nicht einmal die Hand gegen mich erhoben, egal wie wütend er war“, murmelte Arel. „Selbst gestern nicht, dabei hätte er allen Grund gehabt.“
„Was sagtet Ihr?“ Ulldan schaute ihn fragend an.
„Ich habe lediglich laut gedacht. Magst du unserer Karawane voranreiten?“
Der Soldat grinste ihn an. „Wie meine Prinzessin wünscht.“
„Über den Titel unterhalten wir uns später. Ich brauche ein gewisses Maß an Ruhe, wenn ich dich mit dem Webstuhl erschlagen soll.“
Ulldans Grinsen wurde breiter. „Sehr wohl, Prinzessin.“
13
Sie kämpften um ihr Leben. Arel schien es, als würde sein Blut in den Adern kochen, als er Hieb um Hieb parierte und sich bemühte, selbst einen Schlag zu landen. Ganz überraschend waren mehr als zehn Orks aus dem Schutz der Bäume gebrochen und hatten sich auf sie gestürzt.
Ein Treffer brachte ihn beinahe aus der Balance, gerade noch konnte er sich fangen. Das immense Gewicht, das ihm gleich darauf in den Rücken sprang, konnte er dagegen nicht mehr halten. Er klatschte wie ein Mehlsack in den Schnee und umklammerte geistesgegenwärtig sein Schwert. Zähne rissen geifernd an seinem dick gefütterten Mantel. Wuchtig stieß er seinen Ellenbogen nach hinten und schien auf eine Rüstung zu treffen. Arel heulte auf. Plötzlich war die Last von seinem Rücken verschwunden, sodass er sich herumwälzen konnte. Ulldan hackte auf etwas ein, das schuppig und scharfzahnig war. Das musste ein Orkhund, ein Gurrag sein. Im nächsten Moment stürzte Arel vorwärts, um einen Ork anzugreifen, der seinen frisch ernannten Leibgardisten erschlagen wollte.
„Für Halland! Für Halland!“ Unerwartet ertönte der nordländische Schlachtruf, hallte verwegen von den Bergen wider und gleich darauf stürzte ein Reitertrupp mit der Gewalt einer Lawine auf die Kämpfenden ein.
„Arel! Kopf runter!“, donnerte eine Stimme, die ihm nur allzu vertraut war. Gehorsam duckte er sich und wurde in der nächsten Sekunde zur Seite geschleudert. Sein verwundetes Bein gab nach und er kugelte ein weiteres Mal durch den Schnee. Er hasste Schnee! Neben ihm schlug ein Ork zu Boden, selbst im Tod eine schreckliche Kreatur. Hastig rappelte sich Arel wieder auf und begegnete dem nächsten Angriff eines Feindes. Seite an Seite drosch er zusammen mit Cato auf die Orks ein, bis der letzte Gegner geschlagen war. Er bekam nicht einmal die Gelegenheit zum Verschnaufen. Catos blaugraue Augen – eines mit einem hübschen Veilchen versehen, das er ihm am Vorabend geschlagen hatte – funkelten ihn aufgebracht an.
„Arel! Ich ziehe dir dein verdammtes Fell über die Ohren. Was hast du hier zu suchen? Und wieso muss mir ein Stallknecht erzählen, wohin du dich auf und davon machst?“
Angesichts Catos Zorns verschlug es Arel die Sprache. Wie ein Baum ragte der Hallander vor ihm auf, bedrohlich, die breiten Schultern vor Wut bebend. Ein Ding der Unmöglichkeit, nun mit Vernunft kommen zu wollen.
„Bei allen Yakkie! Verletzt bist du auch.“
Arel humpelte eilig ein paar Schritte zurück und richtete sein Schwert auf Cato, der ihm folgte und nur durch die Klinge gebremst wurde. Es fehlte noch, dass ihm sein zottelhaariger Ehemann hier vor allen Leuten die Hosen herunterzog, um den Schnitt auf seinem Schenkel zu begutachten. Und genau das traute er Cato zu.
„Bleib mir vom Leib“, sagte er finster. Er war sich dabei bewusst, dass die Soldaten sowie Uther samt seinem Sohn ihr Schauspiel mit offenen Mündern verfolgten.
„Arel, ich will mir die Wunde ansehen.“
„Und ich sage dir, dass du deine Finger bei dir behalten sollst, ansonsten hacke ich sie dir ab.“
„Ich glaube, die Prinzessin hat bloß ’nen Kratzer. Geschlagen hat
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