The Bride - Das Bündnis von Halland (German Edition)
sie sich jedenfalls prima. Sowohl auf dem Weg zu Uthers Hof, als auch jetzt“, mischte sich Ulldan ein. Sicherlich hatte er nur die aufgewühlten Wogen glätten wollen. Der Schuss ging jedoch deutlich nach hinten los.
„Du hast heute schon einmal gekämpft?“, brüllte Cato los, dass die Pferde scheuten. „Ja, bist du denn von allen guten Geistern verlassen? Du trägst nicht einmal ein Kettenhemd!“
„Das hält man ja im Kopf nicht aus.“ Arel machte auf dem Absatz kehrt und marschierte direkt auf den Wald zu.
„Wo willst du hin?“, tobte es hinter ihm.
„Einen dieser seltsamen Yakkie suchen, damit ich ihn mit dem Schwert in den Arsch piken kann. Vielleicht erlöst mich das Biest ja von dir und dem ganzen verfluchten Halland!“, schrie er.
„Arel! Du kommst sofort zurück.“
„Du kannst mich mal!“
„Arel!“
Er ließ sein Schwert fallen, griff sich eine Handvoll Schnee und formte einen Ball daraus. Im nächsten Moment traf sein Geschoss Cato genau auf der Stirn und brachte ihn schlagartig zum Verstummen. Tiefe Stille breitete sich aus. Die Männer starrten ihn ohne Ausnahme fassungslos an. Ein zweiter, dritter Schneeball traf Cato an der Schulter und an der breiten Brust. Der knurrte nun schaurig.
„Arel!“
Unversehens gesellten sich Janrich und Ulldan an Arels Seite. Und wenig später reihten sich auch die Soldaten aus Catos Gefolge hinter ihm ein.
„Könnt ihr mir erklären, was das jetzt soll?“, fragte Cato erbost und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Ein Hallander kämpft für Frauen und Kinder, mein Prinz“, klärte ihn Janrich ruhig auf. „In diesem Fall müssen wir der Prinzessin beistehen, nicht wahr?“
Arel nutzte die Situation schamlos aus. „Angriff!“
Unter dem Hagel etlicher Geschosse ging Cato zu Boden.
Menschen und Pferde drängten sich in der Hallwacht-Feste, deren Mauern beinahe zu platzen schienen. Verwundert hielten Arel und Cato ihre Pferde an, sobald sie das Tor passiert hatten. Rund um sie herrschte Geschrei, Gewieher, Hufescharren und das Klirren von Waffen. Die Dame Kosnig stand mitten in diesem Durcheinander und versuchte mit keifender Stimme etwas Ordnung in das Chaos zu bringen.
„Das sind xandanische Soldaten“, stellte Cato verblüfft fest.
„Ja“, hauchte Arel voller Freude. Das waren Leute aus seiner Heimat, Vertraute, Männer mit dem weichen Akzent Xandas. Keine blonden oder rothaarigen Riesen mit Schultern wie eine Wehrmauer. Mit einem Schlag waren alle Streitereien vergessen, als sie sich erleichtert anstrahlten. Cato packte ihn am Arm und drückte ihn voller Freude.
„Prinzessin, du hast dich gegen deinen Vater durchgesetzt, ist dir das klar? Ohne dein Schreiben würden wir weiterhin warten. Damit hast du über das Wohl und Wehe dieses Landes entschieden. Ich bin furchtbar stolz auf dich.“
Diese Worte waren wie warmer Regen, und Arel genoss jedes einzelne von ihnen. Die Tatsache, dass er erfolgreich gegen König Gad gewesen war, war Balsam auf den jahrelang gepflegten Hass gegenüber seinem Vater.
Da wurden sie von den Xandanern entdeckt. Ein Raunen ging wie eine Welle durch die Reihen der Soldaten:
„Prinz Arel! Dort ist unser Prinz!“
Im nächsten Moment knieten neunhundert xandanische Soldaten ungeachtet des Schnees nieder. Lediglich vereinzelte Hallander standen sich verwirrt umschauend zwischen den Ehre erweisenden Männern.
„Heil Euch, Prinz Arel!“, schallte es aus kräftigen Kehlen über den Hof. Arel schien es, als wäre dies der großartigste Augenblick seines Lebens. Er straffte sich auf dem Pferderücken und richtete sich so würdevoll auf, wie er es mit seiner zerrissenen und verschmutzten Kleidung vermochte.
„Heil dir, Xanda!“, rief er zurück. Dann entdeckte er ein bekanntes Gesicht unter den Soldaten und sprang voller Freude vom Pferd. Einen Herzschlag lang verharrte er mit schmerzverzerrter Miene, denn er hatte in seiner Aufregung das verletzte Bein vergessen. Schließlich hinkte er mit unziemlicher Hast durch die Reihen der Knienden und zog gleich darauf einen Mann auf die Füße.
„Hauptmann Farrel! Ich kann es gar nicht glauben. Wie ist es möglich, dich hier zu sehen?“
„Als ich hörte, dass Ihr nach Halland abgeschoben worden seid und Eure Mitgift aus Soldaten bestehen sollte, bat ich um meine Versetzung, mein Prinz. Genau wie diese Soldaten hier. Es sind alles Freiwillige, die bereit sind, Euch in diesem barbarischen Land zu dienen.“
„Ihr könntet hier alle den Tod
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