The Bride - Das Bündnis von Halland (German Edition)
sich Arel auf Rammes Rücken und trieb ohne sich nochmals umzusehen den Hengst vorwärts.
„Wenn Ihr so ein guter Reiter seid, dann kenne ich eine nette Abkürzung zu Uthers Hof“, rief ihm Ulldan nach. „Auf diesem Weg seid Ihr noch vor dem Abend wieder zurück.“
Mit einem ergebenen Seufzen zügelte Arel sein Pferd und wartete, bis die beiden Soldaten zu ihm aufschlossen.
„Sollte ich ein einziges spöttisches Wort von euch hören, mache ich von der Waffe Gebrauch“, sagte er im warnenden Ton. „Ich habe nicht vor, mich den ganzen Tag über von Soldatenschnauzen beleidigen zu lassen.“
„Wir würden doch unsere Prinzessin nicht beleidigen“, murmelte Janrich, schaute aber verlegen zur Seite.
„Vergesst Euren Protest, Prinzessin. Ihr habt nun eine Leibgarde, ob Ihr wollt oder nicht. Prinz Cato wird es sicherlich gutheißen, wenn sich jemand um Eure unbedarfte Person kümmert.“ Ulldan grinste ihn so fröhlich an, dass Arel sicher sein konnte, dass es sich bei dieser Bemerkung um eine freundliche Neckerei handelte.
„Wer euch als Leibgarde hat, sehnt sich direkt die Feinde herbei“, gab er zurück und forderte Ulldan mit einem Wink auf voranzureiten.
Uthers Hof befand sich auf einer Lichtung. Neben einem Langhaus und einem Stallgebäude lagen mehrere kleine Felder unter den Schneemassen verborgen. Nur diese mühsam gerodeten Flächen trennten den Wald von dem Hof. Es herrschte geisterhafte Stille. Nicht einmal ein Hund bellte. Aufmerksam musterte Arel Hof und Gelände und zuckte dann mit den Schultern.
„Niemand zu sehen“, stellte er fest. Langsam ließ er Ramme vorwärtsgehen, bis er den Zaun erreichte, der die Felder vor Wildschweinen schützen sollte. Erneut schaute er sich um. Die Stille gefiel ihm überhaupt nicht.
„Da drüben.“ Ulldan hatte den Hund der Familie gefunden, der nahezu in zwei Teile gehauen in einer Schneesenke lag. „Die Orks müssen dort aus dem Wald gekommen sein und sind von hier auf den Hof zugelaufen. Uthers Familie kann froh sein, dass sie die Angreifer in der Dämmerung rechtzeitig bemerkt haben.“
Arel nickte und ritt weiter auf das Wohngebäude zu.
„Hallo!“, rief Janrich laut und deutlich. „Hallwacht-Feste hier!“
Auf diesen Ruf hin öffnete sich eine Tür und ein mit einer Axt bewaffneter Hallander tauchte auf. Der Mann befand sich in Catos Alter und er winkte ihnen erleichtert zu. Ramme schritt an der Leiche eines Orks vorbei, der mit Raureif auf den toten Augen neben einem Brunnen lag. Der steifgefrorene Körper war mit tiefen Wunden übersät, an denen die Axt wohl Schuld trug. Vor dem jungen Mann zügelte Arel sein Pferd.
„Ich bin Prinz Arel“, sagte er. „Deine Mutter und deine Geschwister sind sicher auf der Hallwacht-Feste angelangt. Wir sind nun hier, um dich und deinen Vater zu holen.“
„Ihr seid die Braut?“, wurde er skeptisch gefragt.
„Das ist er“, antwortete Ulldan für ihn. „Und die zarte Prinzessin hat auf dem Weg hierher eure beiden verloren gegangenen Orks erschlagen, Haydar.“
Haydar grinste und schulterte die Axt. „Das sind gute Nachrichten. Kommt herein. Vater wird Euch begrüßen wollen.“
Uther versuchte sich mühsam aufzurichten, als er Arel bemerkte. Doch der drängte den Mann wieder auf dessen schmales Bett zurück. Ein blutfleckiger Verband bedeckte Uthers Stirn, und während sich die Soldaten bemühten, einen Schlitten aus der Scheune zu holen, untersuchte Arel die Verletzungen des Bauern. Er war froh, dass er einige Salben und Tinkturen aus der Hallwacht-Feste mitgenommen hatte, denn Uther hatte außer der Stirnwunde mehrere Schnittverletzungen und Prellungen erlitten. Trotz Haydars Protestes erneuerte er auch die Verbände um zwei Stichwunden des Bauernsohnes und bat ihn dann, einige Habseligkeiten zusammenzupacken.
„So dicht an der Grenze zur Kargen Öde ist es inzwischen viel zu gefährlich. Ihr könnt eine einstweilige Bleibe auf der Feste finden.“
„Prinz Cato hat uns warnen lassen, aber wir wollten hier nicht alles aufgeben“, sagte Uther mit seinem Seufzen.
„Und dafür habt ihr beinahe mit dem Leben bezahlt. Wenn der Krieg geschlagen ist, zieht ihr hierher zurück.“
„Möge Onrad geben, dass dies nicht lange dauern wird“, brummte Janrich.
„Was wird aus dem Vieh?“, erkundigte sich Haydar.
„Werft ihm genügend Futter hin. Ich werde Männer schicken, die die Tiere zur Feste bringen lassen. Jetzt ist es wichtiger, euch in Sicherheit zu wissen.“ Arel
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