The Bride - Das Bündnis von Halland (German Edition)
ihm verschlafen: „Hm?“
Er streckte die Hände nach einem schattenhaften Bündel aus und fühlte narbige Haut unter seinen Fingern.
„Arel?“, flüsterte er mit wild klopfendem Herzen.
„Lass mich schlafen, du Pflugelch“, murmelte es zu seiner Erleichterung. Aufatmend ließ sich Cato auf seine Strohschütte sinken, rückte näher an Arel heran und vergrub seine Nase in dem weichen Haarschopf. Ja, es roch eindeutig nach seinem Mann. Er zog ihn fester in seine Arme, musste ihn beschützen, ihn wärmen, ihn …
„Du elender Barbar zerquetschst mich ja. Außerdem kratzt dein Bart“, ertönte schläfriger Protest aus der Dunkelheit.
„Ich will nur sicher gehen, dass es dir gut geht“, erklärte Cato leise.
„Indem du Krake mich zu Tode drückst?“
Cato lockerte seinen Griff etwas. „Versprich mir, dass du auf dich aufpassen wirst, Prinzessin.“
„Cato, was ist los? Hattest du einen Albtraum?“
„Versprich es mir, Arel, bitte.“
Einen winzigen Moment lang herrschte Stille.
„Ich verspreche es dir, Cato. Ich gebe bestimmt Acht auf mich.“
„Danke, Prinzessin. Das … das habe ich gebraucht.“ Sein Herzschlag nahm allmählich ein normales Tempo an.
„Darf ich jetzt schlafen?“
„Natürlich. Schlaf ruhig. Solange du nur wieder aufwachst.“
Arel grunzte eine Zustimmung und zog sich die Decke bis zur Nase.
„Möge Onrad über dich wachen, Kleiner“, wisperte Cato, ehe er endlich traumlos einschlief.
Arel gähnte und streckte sich. Anschließend öffnete er die Augen. Er lag allein auf der Strohschütte, die er sich mit Cato teilen musste. Die Decke seines Angetrauten war zusätzlich über die seine gebreitet, was er seltsam anrührend empfand. Neben seinem Nachtlager stand ein Teller mit einer dicken Scheibe Brot, die mit einem Stück gebratenen Fleisch belegt war. Hungrig biss er hinein, sprang auf die Füße und begann sich kauend anzuziehen. Mit dem Brot in der Hand schob er den Vorhang beiseite, der das Prinzenabteil von dem übrigen Raum trennte. Ulldan und Janrich waren die Einzigen, die sich noch in dem Turmzimmer aufhielten, und packten rasch ein Kartenspiel ein, als sie seiner ansichtig wurden.
„Guten Morgen, mein Prinz“, wurde er begrüßt.
„Guten Morgen. Ist das Frühstück von euch?“
„Nein, Prinz Cato persönlich brachte es an Euer Bett. Er ist zusammen mit den Befehlshabern unten am Kartentisch.“
„Wo kann ich mich waschen?“
„Draußen im Schnee, mein Prinz“, antwortete Janrich mit einem breiten Grinsen. „Da haben wir den größten Waschtisch aller Zeiten.“
Beinahe fiel ihm das halb gegessene Brot aus der Hand.
„Ich soll mich mit Schnee waschen? Kaltem Schnee?“
„Ja, nun … Wenn wir ihn anwärmen würden, dann würde er tauen und es wäre kein Schnee mehr, richtig?“ Janrich wechselte einen ratlosen Blick mit Ulldan.
„Gibt es kein heißes Wasser?“, erkundigte sich Arel entsetzt.
„Nur für Tee, mein Prinz. Das ist ein Kriegslager, kein Badehaus“, sagte Ulldan. „Aber Ihr werdet sehen, der kalte Schnee wird Euch abhärten.“
„Er wird mich schneller umbringen als die Orks“, brummte Arel, aß das restliche Brot und wollte schon Cato suchen gehen, als ihn seine beiden Leibgardisten zurückhielten.
„Keinen Schritt ohne Kettenhemd. Das ist ein Befehl von Prinz Cato.“
Arel stöhnte. Sicherlich wollte ihn sein Ehemann von Anfang an bewegungsunfähig machen, damit er nicht gegen die Orks ziehen konnte. Er sollte tatsächlich stundenlang das schwere Kettenhemd tragen? Seine beiden persönlichen Soldaten machten ihm schnell klar, dass das kein Scherz war und ehe er sich versah, stolperte er klirrend und mit wenig begeisterter Miene die Treppe hinunter und ins Freie. Er suchte sich eine Stelle, wo noch keine hundert Soldatenfüße durch den Schnee getrampelt waren oder offenkundiges Wettpinkeln stattgefunden hatte, und hob tapfer zwei Handvoll der eisigen Masse auf, um sie sich ins Gesicht zu klatschen.
„Huh!“ Jetzt war er wach.
„Ja, das erfrischt, nicht wahr?“ Seine Leibgardisten standen feixend hinter ihm.
„Werdet ihr mir den ganzen Tag hinterherlaufen?“
„Den ganzen Tag, die ganze Woche, die Monate und die nächsten Jahre, mein Prinz.“ Ulldan grinste ihn fröhlich an. „Wie das die Leibgarde eines Prinzen nun mal so tut.“
„Leibgarde!“ Arel schnaubte. „Die ihren eigenen Prinzen vergiftet.“
„Dafür haben wir Euch um Vergebung gebeten“, sagte Janrich.
„Und Pferdeboxen mit den
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