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The Bride - Das Bündnis von Halland (German Edition)

The Bride - Das Bündnis von Halland (German Edition)

Titel: The Bride - Das Bündnis von Halland (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Busch
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es vorgeschlagen hast, Arel.“
    Die Idee war wirklich gut. Die Orks verfügten über eine deutliche höhere Körperkraft als ein Mensch und sie waren weitaus schmerzunempfindlicher. Im Kampf Mann gegen Mann konnte ein Hallander nur durch Geschicklichkeit gewinnen. Aber Geschicklichkeit war nichts, was während einer Schlacht zu gebrauchen war. Da zählte allein rohe Gewalt. Kunstvolle Fechtabläufe waren ebenso wenig gefragt, wie perfekte Fußarbeit. In einer Schlacht wurde lediglich gehackt, gestoßen und geprügelt. Wem zuerst die Luft ausging, der war verloren. Bei Arels vorgeschlagenen Blitzangriffen würden die Pferde den Ausschlag geben. Ihre Schnelligkeit in Kombination mit der Treffsicherheit der Bogen- und Armbrustschützen und kurzen Vorstößen der Schwert- und Axtkämpfer mochten die Orks aufreiben und die eigenen Verluste gering halten.
    Cato konnte nur zu Onrad beten, dass es nicht sein unerfahrener Gatte war, der zu den Verlusten gehören würde. Er hatte inständig gehofft, dass Arel auf ihn hörte und in der Feste blieb. Tief in seinem Inneren hatte er jedoch geahnt, dass seine südländische Pflanze einen Weg finden würde, um bei dem Kampf dabei zu sein. Daher hatte er Truppe um Truppe vorreiten lassen und war bis zum Schluss zurückgeblieben, um seinen Angetrauten an seinem Vorhaben zu hindern. Allein Arels Aussage, dass Halland auch sein Zuhause war, hatte ihn seine Meinung ändern lassen. Er hatte gewusst, dass er diesen jungen Trotzkopf nicht daran hindern durfte, für seine neue Heimat einzustehen. Nicht, wenn ihm daran gelegen war, dass Arel ein Teil von Halland wurde. Aber nun packte ihn die nackte Angst. Beinahe hätte er seinen Vater an die Orks verloren. Er wollte nicht, dass eine Orkklinge auch nur an Arels Haut kratzte. An dieser hitzigen Südländerhaut …
     
     
    Arel lag flach auf dem Bauch. Der Schnee durchnässte langsam seinen Mantel und gab die Kälte durch das Kettenhemd doppelt so beißend an seinen Körper weiter. Er fror entsetzlich und fragte sich zum wiederholten Male, wie die Hallander diese Witterung ertrugen. Vorsichtig hob er den Kopf und spähte wie seine Begleiter zu dem riesigen Lager hinüber. Vereinzelte Rauchschwaden trieben über die aus Fell- und Lederfetzen erbauten Zelte, die von den höherrangigen Orks genutzt wurden. Die eigentlichen Truppen lagerten im Freien, scheinbar unempfindlich gegenüber dem Frost, dem eisigen Wind und der Nässe. Er entdeckte einige Gurrags, die zwischen schlafenden und essenden Orks herumschlichen. Ihre graubraunen Schuppen schimmerten ölig im Schein der Feuer. Ganz in ihrer Nähe schlachteten mehrere der Orks einen Ragallochsen, zogen ihm das schwarzzottelige Fell ab und zerhackten den Kadaver mit gewaltigen Äxten. Die Fleischbrocken warfen sie in einen Käfig, der sich auf einen Wagen befand, damit die Vorräte sicher vor den geifernden Gurrags waren. Die Orkhunde leckten hungrig das Blut vom Schnee und schnappten gierig nach vereinzelten Fellfetzen. Ein übler Gestank wehte von dem Lager bis zu ihnen, ein Gestank nach Schmutz, Verwesung und Tod. Arel rümpfte die Nase und duckte sich tiefer, als eine Handvoll Orks an ihrem Versteck in einer kleinen Senke vorbeimarschierte. Als sie fort waren, gab Cato einen raschen Wink. Langsam und dicht am Boden bleibend krochen sie mühselig Meter um Meter zurück, bis sie vom Lager aus nicht mehr gesehen werden konnten. Die weißen Kapuzenmäntel, die sie dabei trugen, halfen ihnen, unsichtbar zu bleiben. Ein Stück weit mussten sie noch laufen, bis sie die Stelle erreichten, an denen mehrere Männer mit ihren Pferden standen. Inzwischen klapperten Arel die Zähne. Schweigend zogen sie sich in die Sättel und trabten zurück zum Ödsteig-Grenzturm.
    Der Turm war überfüllt, trotzdem hatten die Soldaten für Cato und ihn in einer Kammer eine kleine Ecke mit Vorhängen abgetrennt. Der Platz reichte gerade aus, dass sie sich dort auf Strohschütten ausstrecken und ihr weniges Gepäck unterbringen konnten. Erst wenn die Soldaten auf ihre verschiedenen Posten verteilt waren, würde nicht mehr ein solches Gedränge herrschen. Arel zog sich sofort die nasse Kleidung aus, hüllte sich schlotternd in eine Decke und rieb sich die kalten Arme. Cato folgte ihm wenig später und drückte ihm einen Teller Eintopf in die Hand.
    „Das wärmt dich auf“, sagte er mit einem freundlichen Lächeln, stellte seinen eigenen Teller ab und zog sich ebenfalls aus. Rasch senkte Arel den Blick auf seine

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