The Captain`s Lover 01 - Sklave Seiner Sehnsucht
wurde empfindlich kalt. Als sich die Bäume teilten, tauchte vor ihnen auf einer Wiese ein Cottage auf, das durch den umliegenden Wald bereits im Schatten lag. Es war aus grauem Naturstein errichtet worden und besaß nur ein Stockwerk. Das kleine Gebäude, das ein weißer Holzzaun umgab, sah gepflegt und sehr gemütlich aus. Davor stand ein Zweispänner mit edlen Pferden, der hinten eine Ladefläche besaß und von einem fremdländisch aussehenden Mann mit Körben beladen wurde, die Äpfel enthielten. Der Diener trug einen Turban sowie ein weites, farbenprächtiges Gewand, woraus Brayden schloss, dass er aus Indien stammen musste.
»Das ist vielleicht Dr. Reece' Haus«, bemerkte Richard, der daraufhin sein Pferd zügelte.
»Warum halten wir dann an? Komm, lass uns hinreiten«, sagte Brayden, aber als er in Richards Gesicht sah, erkannte er, dass diesen etwas beschäftigte.
»Er wird uns beiden helfen können«, brach es plötzlich aus ihm heraus.
Mit gerunzelter Stirn schaute Brayden hinüber zum Diener, der sie argwöhnisch musterte.
»Na, Dr. Reece«, erklärte Richard.
»Ich weiß schon, von wem du sprichst, aber ich kann dir nicht folgen.«
Glockenreines Lachen drang an ihre Ohren, das von einer Frau stammen musste. Richard und Brayden schauten auf das Haus, das nur noch wenige Meter entfernt lag, doch sie konnten außer dem Mann mit dem Turban niemanden sehen. Jemand musste sich hinter dem Gebäude befinden. Wahrscheinlich der Doktor und seine Frau.
»Ähm .« Richard räusperte sich und sah Brayden nicht in die Augen, als er leise sagte: »Ich muss dir etwas erzählen.« Und Brayden hörte die Kurzfassung, worüber sich Richard mit Dr. Reece im Garten unterhalten hatte.
Brayden drohte die Luft knapp zu werden und er musste husten, weil seine Lungen noch nicht ganz gesund waren. »Bist du von allen guten Geistern verlassen?«, zischte er. »Wie konntest du ihm das von uns sagen?«
»Er hat es doch eigentlich selbst herausgefunden«, verteidigte sich Richard. »Bitte, Brayden, lass uns zu ihm gehen.«
»Uns bleibt sowieso keine andere Wahl«, murrte er. »In einer Stunde ist es finster und ich will mir hier draußen nichts abfrieren.«
»Das wäre ja auch jammerschade«, sagte Richard, grinste frech und setzte sein Tier wieder in Bewegung.
Brayden folgte ihm kopfschüttelnd. Er konnte nicht glauben, auf was er sich einlassen sollte. Es viel ihm ohnehin schon schwer, Richard seine Gefühle zu gestehen, wie sollte er sich dann einem Wildfremden offenbaren?
Als sie um das Cottage herumritten, sahen sie einen Garten, in dem zwei junge Frauen gerade die reifen Äpfel von den Bäumen pflückten und in einen Korb legten. Dabei hatten sie eine Menge Spaß, wie Brayden an ihrem Gekicher hörte. Der dunkelhäutige Angestellte folgte ihnen um das Haus, hielt sich aber in einigem Abstand entfernt.
»Guten Tag!«, grüßte Richard die beiden Damen, und auch Brayden nickte ihnen zu. »Können Sie uns sagen, wo wir Dr. Adam Reece finden? Mein Name ist Richard Albright und das hier ist Mr Westbrook«, stellte er sich und Brayden vor.
Eine rothaarige Frau mit geröteten Wangen trat an den Zaun, während die blonde Dame den Korb mit den Äpfeln dem Diener übergab. »Das hier ist das Haus von Dr. Reece. Ich bin seine Frau, Mrs Patricia Reece.« Richard stieg von seinem Tier und hauchte der hübschen Lady in der Schürze, unter der sich ein stattlicher Bauch wölbte, einen Kuss auf den Handrücken. Mrs Reece stand offensichtlich kurz davor, ein Kind zu entbinden, und atmete schwer. »Sehr erfreut«, sagte auch Brayden, als er sie ebenfalls begrüßte.
»Ich folge einer Einladung Ihres Mannes«, erklärte Richard, »und hoffe, ich komme nicht ungelegen. Ich befürchte, dass wir Ihre Gastfreundschaft in Anspruch nehmen müssen.« »Oh nein, Freunde meines Mannes sind immer willkommen«, erwiderte Mrs Reece, wobei sie sich eine rote Locke aus der feuchten Stirn strich. Jeder Handgriff schien sie sehr anzustrengen. »Sie sollten nicht so hart arbeiten.« Richard zwinkerte ihr zu, und Brayden verspürte plötzlich einen Stich in der Brust. Er hatte wirklich keinen Grund eifersüchtig zu sein, es lag auch eher daran, wie leicht sich Richard mit einer fremden Person unterhalten konnte. Hoffentlich war er dem Arzt gegenüber nicht zu redselig.
Mrs Reece' Wangen wurden noch röter und sie spielte an einer Kordel ihres Umhangs, der für eine Arztfrau außergewöhnlich teuer aussah. »Oh . Adam sagt, frische Luft und Bewegung
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